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Tagebuch Eines Vampirs 02. Bei Dämmerung

Tagebuch Eines Vampirs 02. Bei Dämmerung

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 02. Bei Dämmerung
Autoren: Lisa J. Smith
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zweites. Dunkle Wogen, in denen scharfe Glassplitter schwammen, hüllten Elena ein. Sie war gefangen, konnte nichts mehr sehen, nicht entkommen. Sie konnte nicht atmen. Sie war in diesem Hexenkessel verloren, und es gab keinen Sauerstoff. Sie mußte atmen. Sie mußte hier raus... „Stefan, hilf mir!“ schrie sie. Doch kein Geräusch kam aus ihrem Mund. Statt dessen drang Eiswasser in ihre Lungen. Sie kämpfte dagegen an, aber es war zu stark für sie. Ihre Bewegungen wurden wilder, unkontrollierter, und hörten schließlich ganz auf. Danach war alles still.
    Bonnie und Meredith streiften über das Gebiet hinter der Schule. Sie hatten gesehen, wie Stefan Tyler und seinen neuen Freunden gefolgt war, und wollte ihnen schon nach, als das Theater mit Elena angefangen hatte. Dann hatte Matt ihnen erzählt, daß Elena weggefahren war. Also hatten sie wieder nach Stefan gesucht, aber niemand war draußen zu sehen. Es gab hier auch keine Gebäude außer der alten Quonset-Hütte.
    „Und jetzt kommt auch noch ein Sturm auf!“ stöhnte Meredith.
    „Hör dir diesen Wind an! Sicher wird es bald regnen.“ „Oder schneien.“ Bonnie zitterte. „Wo sind die bloß hin?“ „Ist mir egal.
    Ich will mich jetzt unterstellen. Da fängt's schon an!“ Meredith keuchte, als der erste eiskalte Regenguß sie traf. Sie und Bonnie rannten zum nächsten Unterstand - der Quonset-Hütte.
    Und dort fanden sie Stefan. Die Tür stand halb offen. Als Bonnie einen Blick hineinwarf, zuckte sie zurück. „Tyler ist total verrückt geworden“, zischte sie Meredith warnend zu.
    „Paß auf!“
    Zwischen Stefan und der Tür hatten sich die Schläger im Halbkreis aufgebaut. Caroline stand in einer Ecke. „Er muß es haben! Er hat es irgendwie gestohlen. Ich weiß es genau!“
    keifte sie.
    „Was hat er?“ fragte Meredith laut. Alle Köpfe drehten sich zu ihr um. Caroline verzog wütend das Gesicht, als sie die beiden sah. Tyler brüllte: „Raus hier! Mischt euch nicht ein.“
    Meredith achtete nicht auf ihn. „Stefan, ich muß mit dir sprechen.“ „In einer Minute. Was soll ich denn gestohlen haben?“ Stefans ganze Konzentration galt Tyler.
    „Ich werde es Bonnie und Meredith erklären. Gleich, nachdem ich mit dir fertig bin.“ Tyler ballte die Hand zur Faust und trat vor. „Du bist Geschichte, Salvatore.“ Die Schläger kicherten.
    Bonnie öffnete den Mund, um zu sagen: „Laßt uns von hier verschwinden.“ Aber statt dessen entfuhr ihr: „Die Brücke!“ Alle starrten sie verblüfft an.
    „Wie bitte?“ fragte Stefan. „Die Brücke“, wiederholte Bonnie, ohne es eigentlich sagen zu wollen. Ihre Augen waren erschrocken weit aufgerissen. Sie konnte die Worte aus ihrem Mund hören, hatte jedoch keine Kontrolle über sie. Und dann hatte sie plötzlich ihre eigene Stimme zurück. „Die Brücke, o mein Gott, die Brücke. Dort ist Elena! Stefan, wir müssen sie retten! Schnell!“ „Bonnie, bist du sicher?“ „.Ja... dort ist sie hin.
    Sie ertrinkt! Schnell!“ Dunkelheit hüllte Bonnie ein. Aber sie durfte jetzt nicht ohnmächtig werden. Sie mußten zu Elena.
    Stefan und Meredith zögerten einen Moment. Dann schob Stefan den Schlägertrupp einfach zur Seite. Gemeinsam mit Meredith rannte er zum Parkplatz und zog Bonnie hinter sich her. Tyler wollte ihnen nach, blieb jedoch stehen, als die volle Macht des Winds ihn traf. „Warum sollte sie in so einem Sturm nach draußen gehen? “ schrie Stefan, als sie in Meredith'
    Auto sprangen.
    „Sie war völlig außer sich. Matt hat erzählt, daß sie mit seinem Wagen losgefahren ist.“ Meredith startete voll durch und fuhr mit gefährlich hoher Geschwindigkeit los. „Sie sagte, sie wollte zu deiner Pension.“
    „Nein, sie ist bei der Brücke! Schneller, Meredith! Oh, nein, wir werden zu spät kommen!“ Tränen liefen Bonnies Wangen hinunter. Meredith trat aufs Gas. Der Wagen schlingerte im Wind. Auf der eisigen Fahrbahn fanden die Räder nur schwer Halt. Es war wie ein schrecklicher Alptraum, aus dem es kein Erwachen gab. Während der ganzen Fahrt schluchzte Bonnie und klammerte sich an die Lehne des Vordersitzes. Nur Stefans scharfer, rechtzeitiger Warnung war es zu verdanken, daß Meredith nicht gegen den umgestürzten Baum fuhr. Sie stiegen aus und wurden sofort von dem eiskalten Wind umpeitscht.
    „Der ist zu groß, um ihn zu bewegen. Wir müssen zu Fuß weiter!“ schrie Stefan gegen das Sturmgetöse an. Natürlich ist der zu groß, dachte Bonnie, während sie bereits durch die
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