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Tage wie in einem Rausch

Tage wie in einem Rausch

Titel: Tage wie in einem Rausch
Autoren: Diana Hamilton
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Küche umsah - die blinkenden Kupferkessel an den weiß gestrichenen Steinwänden, der große Kamin, die warmen Terrakottafliesen, die leuchtenden Geranien auf der breiten Fensterbank.
    Sie hatte diesen Raum immer geliebt, und in der letzten Woche hatten sie und Jed hier zusammen die Mahlzeiten zubereitet, Gemüse und frische Kräuter aus dem Garten geputzt, Obst geschnitten, geredet und gelacht. Und manchmal hatten sie sich einfach nur angesehen und die Liebe und das Verlangen im Blick des anderen erkannt, waren sich in die Arme gefallen und hatten das Essen vergessen ...
    Es war unmöglich, dass diese Liebe, dieses Lachen, dieses magische Gefühl der Vertrautheit plötzlich auf ewig verschwunden sein sollten. Elena wollte nicht einmal daran denken. Und doch hatte Jeds Verhalten eine Mauer zwischen ihnen aufgerichtet, und sie wusste nicht, ob sie stark genug war, um sie zu überwinden.
    Aber sie musste es einfach versuchen. Sie befeuchtete sich die Lippen und suchte nach den richtigen Worten. Worten, die ihm helfen würden, sie zu verstehen. Doch er sagte ungeduldig: "Da du anscheinend stumm geworden bist, werde ich reden." Er leerte sein Glas, drehte sich zu ihr um und betrachtete sie kühl aus zusammengekniffenen Augen. "Ich habe über unsere unangenehme Situation nachgedacht und bin zu einem unwiderruflichen Schluss gekommen. Wir werden uns nicht scheiden lassen." Er griff nach der Flasche und schenkte sich nach.
    Elena verspürte einen scharfen Stich im Herzen. "Das hast du in Erwägung gezogen?" Sie konnte es kaum glauben, nach allem, was sie einander bedeutet hatten. Ob es ihm Leid tun würde, dass er auch nur daran gedacht hatte, wenn er die Wahrheit erfuhr? Würde sie ihm verzeihen können, dass er bereit gewesen war, sie aus seinem Leben zu verbannen, ohne sie auch nur angehört zu haben?
    "Natürlich. Was hast du denn erwartet?" Er betrachtete das Glas zwischen seinen Fingern. "Es war das Erste, woran ich überhaupt gedacht habe. Aber ich habe mich aus zwei Gründen dagegen entschieden. Erstens wegen Catherine, meiner Mutter. Sie mag dich."
    Sein Tonfall gab ihr zu verstehen, dass er sich nicht mehr vorstellen konnte, warum. "Unsere Heirat war das Einzige, was sie nach Dans Tod aufrechterhalten hat. Eine Scheidung würde sie jetzt wahrscheinlich nicht verkraften.
    Und der zweite Grund ist das ungeborene Kind meines Bruders. Ich gebe Dan nicht die Schuld. Er ist gestorben, ohne davon zu wissen.
    Deshalb werden wir um seinetwillen verheiratet bleiben. Ich werde meinen Teil an der Erziehung des Kindes übernehmen, sozusagen stellvertretend. Dan hat sich immer über mein Pflichtbewusstsein lustig gemacht, aber in diesem Fall wäre er mir vielleicht dankbar."
    Für einen Moment zeigten sich Schmerz und Trauer in seinen Augen, und Elena zog sich das Herz zusammen. Sie wollte ihn umarmen, ihn trösten, ihm sagen, dass alles wieder in Ordnung kommen würde, wenn er es nur zuließe, wenn er ihr zuhören und versuchen würde, sie zu verstehen.
    Sie wollte schon aufstehen und zu ihm gehen, doch sein finsterer Gesichtsausdruck hielt sie zurück. "Wir werden gute Miene zum bösen Spiel machen, um meiner Mutter und des Kindes willen", sagte er schneidend. "Ansonsten will ich so wenig wie möglich mit dir zu tun haben. In drei Wochen kehren wir wie geplant nach England zurück, und danach werde ich auf Geschäftsreise gehen und die Niederlassungen auf dem Kontinent besuchen. Du kannst ja vorgeben, dass du wegen deiner Schwangerschaft nicht reisen willst."
    Er stand auf, ging zum Spülbecken und spülte sein Glas aus. Elena unterdrückte ein Schluchzen.
    Jedes seiner Worte hatte die Mauer zwischen ihnen noch höher werden lassen. Was immer sie ihm jetzt sagen konnte, ob er ihr glaubte oder nicht - seine herzlosen Bemerkungen, die ihre Ehe praktisch beendeten, würden immer zwischen ihnen stehen.
    "Und wenn ich dieser ... Farce nicht zustimme?" Sie stand auf und hielt sich an der Tischkante fest. "Du weißt ja nicht, was wirklich passiert ist. Ich erwarte, dass du mich anhörst. Dieses Recht habe ich doch wohl."
    "Du hast keine Rechte!" Er warf das Handtuch beiseite, mit dem er sich die Hände abgetrocknet hatte. "Und du hast diese ,Farce' selbst heraufbeschworen. Du hast mich geheiratet in dem Wissen, dass du von meinem Bruder schwanger sein könntest. Warum? Der Vater deines Kindes war tot, also hast du seinen Bruder genommen, oder wie? Er führt zwar kein so faszinierend gefährliches Leben und sieht vielleicht auch
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