Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tage wie in einem Rausch

Tage wie in einem Rausch

Titel: Tage wie in einem Rausch
Autoren: Diana Hamilton
Vom Netzwerk:
düsterer Stimmung, und das Bewusstsein ihrer langen Freundschaft forderte Geständnisse geradezu heraus.
    "Meine Bücher verkaufen sich wie wahnsinnig, und jetzt habe ich alles. Beruflichen Erfolg, der mich stolz macht, ein wunderbares Haus in einer der schönsten Gegenden der Welt, gute Freunde und mehr Geld, als ich mir jemals zu erträumen gewagt hätte. Alles, außer einem Kind, und das tut manchmal weh. Was das angeht, läuft meine biologische Uhr langsam ab, aber da ich nicht die geringste Absicht habe, jemals wieder zu heiraten ..."
    Sie zuckte traurig mit den Schultern und trank noch einen Schluck Wein. Liam hatte nie Kinder gewollt. Er hatte eine schöne Frau an seiner Seite gewollt, keine Mutter von quengelnden Kindern, die ständig ans Haus gebunden war.
    "Wir haben viel gemeinsam, du und ich." Dan verließ seinen Platz im Ledersessel neben dem Kamin, um die letzte der drei Flaschen Wein zu öffnen, die er mitgebracht hatte, nachdem er sich zum Abendessen eingeladen hatte. "Du willst ein Kind, aber keinen Ehemann - gebranntes Kind scheut das Feuer." Er zog den Korken aus der Flasche, und obwohl Elena wusste, dass sie schon genug getrunken hatte, ließ sie sich noch einmal nachschenken.
    Seit zwei Jahren kam er ab und zu in diese Gegend, um zwischen Aufträgen für mehr oder minder seriöse Zeitungen einige Tage zu entspannen. Inzwischen war er ihr ein guter Freund geworden, denn sie waren sich sehr ähnlich. Sex war nie ein Thema zwischen ihnen gewesen, und gerade deshalb fühlte sie sich so wohl in seiner Gegenwart.
    Sie lächelte ihm liebevoll zu. Er hatte Recht - sie wollte und brauchte keinen Ehemann, nachdem der erste sich als Desaster herausgestellt hatte.
    Dan schob mit dem Fuß ein Holzscheid in den Kamin zurück und blickte nachdenklich in die Flammen. "Ich will auch nicht heiraten.
    Bei meinem Beruf kommt das gar nicht in Frage. Außerdem aber das vertraue ich nicht jedem an - liegt mir nicht viel an Sex. Ganz im Gegenteil zu meinem Bruder."
    Jed. Dan sprach oft von ihm. Jed lebte auf dem alten, imposanten Familiensitz irgendwo auf dein Land und leitete die Firma als unumschränkter Alleinherrscher. Und ein Frauenheld war er anscheinend auch noch.
    Dan sprach weiter. "Seit seinem achtzehnten Lebensjahr sind die Frauen hinter ihm her - biedere Töchter aus dem Landadel, Karrierefrauen, Damen der Gesellschaft. Aber ich muss zugeben, er ist wählerisch und sehr diskret. Irgendwann wird er heiraten, weil er einen Erben für die Firma braucht. Ich bin da anders. All meine Gefühle, meine geistige und körperliche Energie stecke ich in meinen Job. Nur in gefährlichen Situationen fühle ich mich richtig lebendig."
    Elena hasste es, wenn er so redete. Sie beobachtete ihn, wie er sein Glas leerte, und hörte ihn sagen: "Aber genau wie dir tut es mir Leid, dass ich niemals ein Kind haben werde. Ich glaube, nur durch Kinder können wir so etwas wie Unsterblichkeit erreichen." Plötzlich drehte er sich um und sah sie nachdenklich an. "Es gibt für uns beide eine Lösung. Ich wäre glücklich, dir ein Kind zu zeugen. Eine bessere Mutter für mein Kind könnte ich mir nicht vorstellen. Ich würde keine Ansprüche stellen, außer dass ich euch beide ab und zu besuchen darf.
    Keine Einmischung. Denk darüber nach."
    Er stellte sein leeres Glas ab, beugte sich zu Elena hinunter und küsste sie leicht auf die Stirn. "Du würdest deine Unabhängigkeit nicht verlieren und brauchtest nicht mit allen möglichen Männern zu schlafen, um das Kind zu bekommen, nach dem du dich sehnst. Und ich erfülle mir meinen Wunsch nach Unsterblichkeit." Dan lächelte über ihren schockierten Gesichtsausdruck. "Schlaf erst mal drüber, ich rufe dich morgen an. Wenn du einverstanden bist, könnten wir nach London fliegen. Ich kenne dort einen Gynäkologen, der eine Privatklinik leitet und mir einen Gefallen schuldet. Manchmal ist es nützlich, Freunde in gehobenen Positionen zu haben! Gute Nacht, Elena, ich finde schon selbst hinaus."
    Zuerst fand sie seine Idee grotesk, doch je länger sie vor dem ersterbenden Feuer saß und darüber nachdachte, desto weniger abwegig kam sie ihr vor.
    Es stimmte, sie sehnte sich nach einem Kind. Manchmal steigerte sich das Bedürfnis, ihr eigenes Baby im Arm zu halten, fast zum körperlichen Schmerz. In solchen Momenten, die immer häufiger wurden, erschienen ihr all ihre Erfolge wertlos.
    Sie würde nie wieder heiraten, und der Gedanke, wahllos mit Männern zu schlafen, war abstoßend. Sie mochte,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher