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Tage wie in einem Rausch

Tage wie in einem Rausch

Titel: Tage wie in einem Rausch
Autoren: Diana Hamilton
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in der Zwischenzeit andere Männer für sie gegeben habe. Ihm schien das Wichtigste ihre gemeinsame Zukunft zu sein, und sie hatte von ihm nur Liebe, Wärme und Leidenschaft kennen gelernt.
    Doch jetzt erinnerte Jeds Verhalten verdächtig an Eifersucht. Weil Dan sein Bruder gewesen war? Die zynische Betonung des Wortes
    "Ladenbesitzer" sagte ihr, dass Dan ihn damit aufgezogen haben musste und dass ihn das immer noch wurmte.
    Hatte Dan gut ausgesehen? Wahrscheinlich. Kleiner und zierlicher als sein Bruder, dunkelbraunes Haar, hellblaue Augen, feine Gesichtszüge. Dennoch konnte er seinem älteren Bruder nicht das Wasser reichen ... Dan hatte nichts von Jeds gefährlicher Männlichkeit gehabt, von dessen fast bedrohlicher sexueller Ausstrahlung.
    "Elena, ich muss es wissen."
    Der seltsame Unterton in Jeds Stimme war ihr fremd. Noch gestern hätte sie ihn beruhigen können, doch jetzt... Immerhin musste sie es versuchen, und so konzentrierte sie sich auf die Tatsachen.
    "Ich habe Dan durch Freunde von mir kennen gelernt, Cynthia und Ed Parry, die in der Nähe wohnen. Ich habe eine Party gegeben, nachdem ich die Filmrechte an meinem zweiten Buch verkauft hatte, und sie brachten ihn mit. Dan kannte Ed anscheinend von der Universität her."
    Sie sah, wie Jed die Brauen zusammenzog, wie er die Lippen zusammenpresste, weil er ungeduldig darauf wartete, dass sie endlich zur Sache kam. Doch sie musste dies hier auf ihre Art abhandeln.
    "Das war vor einigen Jahren", sprach sie weiter. Vielleicht würde er sie ja verstehen, wenn sie ihm alles aus ihrem Blickwinkel erklärte.
    "Er war schon vorher oft in dieser Gegend gewesen, wenn er sich entspannen wollte. Normalerweise wohnte er bei den Parrys ..."
    "Aber nicht immer?"
    Elena versuchte, ruhig zu bleiben und die aufsteigende Übelkeit zu unterdrücken. "Nein, nicht immer", gab sie zu. "Im Lauf der Zeit lernten wir uns gut kennen, und wenn er mich abends besuchte und es spät wurde, hat er ab und zu im Gästezimmer übernachtet. Du hast gefragt, ob wir ein Verhältnis miteinander hatten ..." Sie zuckte mit den Schultern. "Dan hat mir einmal gesagt, dass Sex ihm wenig bedeute und dass er all seine emotionale und körperliche Energie in seinen Beruf stecke. Er war stolz auf seine Familie und hat viel von dir, eurer Mutter und eurem Haus erzählt. Heiraten wollte er nie, weil er das wegen seines Jobs für unsinnig und unfair hielt. Aber er meinte, dass du heiraten und Kinder haben wolltest, damit du die Firma jemandem vererben könntest. Und dass die Frauen dir hinterherliefen, dass du aber sehr wählerisch und sehr diskret seist."
    Zu spät merkte Elena, dass sie den Spieß umgedreht hatte, um seiner Frage auszuweichen. Doch indem sie ihn als Frauenheld darstellte, vergrößerte sie die Entfernung zwischen ihnen noch mehr, und sie hasste sich dafür. Sein finsterer, verächtlicher Blick sagte ihr, dass er ganz genau wusste, was sie tat. Und warum,
    Die Übelkeit, die sie den ganzen Morgen schon unterdrückt hatte, wurde plötzlich übermächtig. Elena sprang auf, eine Hand auf den Mund gepresst, und rannte durchs Haus ins Badezimmer.
    Dass er ihr folgte, half ihr kein bisschen. Als der Anfall vorbei war, lehnte sie sich erschöpft gegen die Wand und wünschte sich nur, sie könnte die Uhr um drei Monate zurückstellen.
    "Liebling, komm her." Jed zog sie in die Arme, und sie lehnte den schmerzenden Kopf gegen seine harte Brust und fragte sich, warum nicht alles so bleiben konnte wie in diesem Moment. Sein liebevoller Blick half ihr nicht, sondern machte alles nur noch schlimmer, weil sie sein Mitgefühl nicht verdiente.
    "Was ist los?" fragte er sanft. "Hast du etwas Falsches gegessen?
    Soll ich dich zum Arzt fahren?"
    Und da wusste Elena, dass sie es ihm jetzt sagen musste.
    Heute Morgen war sie vor ihm aufgewacht und hatte im
    Badezimmerschrank nach einer Tube Zahnpasta gesucht. Dabei war ihr der Schwangerschaftstest in die Hände gefallen, den sie vor einiger Zeit gekauft hatte.
    In den letzten Tagen war ihr morgens ab und zu leicht übel und schwindlig gewesen. Ihr Verstand sagte ihr, dass es nicht mit dem zusammenhängen konnte, was sie und? Dan getan hatten, doch sie machte den Test trotzdem, um sich zu beruhigen.
    Und jetzt musste sie den Konsequenzen, die sich daraus ergaben, ins Auge sehen.
    Sie befreite sich aus Jeds Umarmung, das Gesicht leichenblass.
    "Ich bin schwanger."
    Trotz ihrer Blässe und ihres gequälten Blicks lächelte er und schüttelte langsam den Kopf,
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