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Tage wie in einem Rausch

Tage wie in einem Rausch

Titel: Tage wie in einem Rausch
Autoren: Diana Hamilton
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beendet, in jeder Hinsicht. Sie würde nicht mit ihm nach England gehen und dort ein Leben voller Lügen führen. Sie war sehr gut in der Lage, allein für ihr Kind zu sorgen schließlich war das ihr ursprünglicher Plan gewesen.
    Dir Kind brauchte keinen Vater, und schon gar keinen arroganten, dickköpfigen und herzlosen wie Jed Nolan!
    Gleich morgen früh würde sie ihm sagen, er solle seine Sachen packen und aus ihrem Haus verschwinden. Sie wollte ihn nie wieder sehen.

3. KAPITEL
    Elena bekam keine Gelegenheit, Jed hinauszuwerfen. Er war schon fort.
    Die Sonne ging gerade auf, als sie sich nach einer einsamen, schlaflosen Nacht die Treppe hinunterschleppte. Es war ihr egal, in welchem Zimmer Jed geschlafen hatte, jedenfalls redete sie sich das ein. Sobald er auftauchte, würde sie ihn auffordern zu gehen und ihm sagen, dass sie über ihren Rechtsanwalt irgendwann Kontakt zu ihm aufnehmen würde. Er sollte wissen, dass er nicht der Einzige war, der Entscheidungen treffen konnte.
    Wenn er ihr nicht einmal zuhören wollte, geschweige denn ihr glauben, dann lohnte es sich nicht, ihre Ehe aufrechtzuerhalten - und schon gar nicht als die gefühllose Beziehung, die er im Sinn hatte. Da war es besser, einen sauberen Schnitt zu machen.
    Doch zuerst brauchte sie einen Kaffee. Als sie in die Küche kam, sah sie den Zettel auf der polierten Tischplatte aus Pinienholz sofort.
    Fast unleserlich hatte Jed gekritzelt:
    In den nächsten drei Wochen bin ich in Sevilla. Danach fliegen wir nach England. Ich hole dich ab.
    Das konnte er vergessen! Elena zerknüllte den Zettel und warf ihn gegen die Wand, wütend und enttäuscht, weil sie Jed nun nicht mehr sagen konnte, dass sie sich seinen Befehlen nicht fügen würde.
    Sie wusste nicht einmal, in welchem Hotel in Sevilla er wohnen würde, konnte ihm also nicht mitteilen, dass sie sehr wohl fähig war, selbst die Entscheidungen zu treffen, die ihr zukünftiges Leben betrafen. Und dass sie niemals mit ihm nach England zurückkehren und allen die glückliche Ehefrau vorspielen würde. Niemals!
    Tränen stiegen ihr in die Augen. Hatte sie etwa gehofft, Jed hätte seine Meinung über Nacht geändert, wurde ihr plötzlich wieder vertrauen und ihr glauben? Wenn, dann war sie töricht gewesen.
    Also würde sie in den nächsten drei Wochen mit diesem nagenden Zorn leben müssen, und ... Plötzlich überfiel sie wieder die morgendliche Übelkeit, und als sie zwanzig Minuten später unter der Dusche stand, berührte sie ihren noch flachen Bauch und flüsterte lächelnd: "Du machst deiner Mummy ganz schön Ärger, kleiner Bösewicht!"
    Wieder traten ihr Tränen in die Augen. Tränen um Dan, der sein Kind nie kennen lernen würde, und um sich selbst und Jed, die etwas Wunderbares unwiderruflich verloren hatten.
    Als Elena etwas später in ein leichtes Top und Shorts schlüpfte, schwor sie sich, nie wieder um einen dieser drei zu weinen.
    Das Leben ging weiter.
    Sie hatte ihr Kind, auf das sie sich freuen und das sie lieben konnte.
    Vielleicht war es sogar gut, dass Jed gegangen war. Damit bewies er ja nur, dass er sie nie richtig geliebt haben konnte. Sonst hätte er ihr vertraut, ihr geglaubt, Fragen gestellt. Seine Abreise hatte ihr auch einen bösen Streit erspart, in dessen Verlauf sie ihrem Schmerz sicher freien Lauf gelassen und Jed eine Ohrfeige verpasst hätte.
    Wenn sie ihn das nächste Mal sah, würde sie in der Lage sein, ihm ihre Entscheidungen ruhig und vernünftig mitzuteilen. Sie war klug genug, um zu erkennen, dass sie mit Wut nichts ändern konnte. Er verachtete sie. Seine Liebe war verschwunden, und nichts konnte sie zurückbringen. Damit musste sie sich abfinden.
    Elena konnte mit dem Schmerz fertig werden. Es war ihr früher gelungen, und es würde ihr jetzt gelingen. Die Sache mit Liam war natürlich nicht mit ihrer jetzigen Situation zu vergleichen. Aber damals hatte sie nichts gehabt, nur eine Mutter, die ihrer Tochter jammernd und händeringend furchtbares Unglück prophezeit hatte, sollte sie in die Fremde ziehen, praktisch nur mit dem, was sie am Leibe trug.
    Seit damals hatte sie etwas aus sieh und ihrem Leben gemacht. Im Großen und Ganzen sah es gar nicht so schlecht aus. Sie hatte ihren beruflichen Erfolg als Rückhalt und ihr ungeborenes Kind, auf das sie sich freute. Sie würde es schaffen.
    Eine Woche später, als Jed mit seiner Mutter eintraf, war Elena sich nicht mehr so sicher.
    Sie war nicht in der Lage gewesen, sich Gedanken über ein neues Buch zu machen,
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