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T93 Band 1: Überlebe!

T93 Band 1: Überlebe!

Titel: T93 Band 1: Überlebe!
Autoren: Clayton Husker
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Silhouette des Tiger-Helikopters erhob sich eine urgewaltige Flammenwand, die eine Fläche von gut einem Quadratkilometer bedeckte und mit einer Temperatur von über eintausend Grad jegliches Leben im Explosionsradius der Streubomben auslöschte. Jeder Cluster enthielt über zweitausend kleine Bariumperoxid-Brandbomben, die jede für sich schon einen ganzen Häuserblock einschmelzen konnte. Durch den Explosionsdruck entstand zusätzlich ein Ceiling Jet, so dass die Flammen sich zunächst horizontal, danach erst vertikal ausdehnten. Wie ein Tsunami brandete das gleißend helle Feuer auf der Innenseite des Deiches empor und verdampfte abertausende Zombies in Millisekunden zu Asche. Der Helikopter flog einen Bogen und setzte etwas weiter östlich noch einmal eine solch tödliche Fracht ab. Wieder erstrahlte die Umgebung sternengleich, wieder rollten die Feuer der Hölle den Deich empor und verschlangen das faule Fleisch der Angreifer.
    Dann änderte der Pilot seine Flugbahn und ließ die Gatling-Kanonen sprechen, sie hielten noch einmal bittere Ernte auf der Seeseite des Deiches. Nach etwa fünfzehn Minuten hatte der Bordschütze seine Magazine geleert und der Heli trat den Rückflug zum Schiff an, wo er sofort wieder bewaffnet und betankt wurde, um jederzeit für einen weiteren Einsatz bereit zu stehen. Auf dem Deich kam es zu einer Feuerpause, die Waffen schwiegen. Der erste Ansturm der Zeds, etwa fünfundsiebzigtausend Einzelziele, war zurückgeschlagen. Ein Trupp von etwa dreißig Soldaten verließ, bewaffnet mit Maschinenpistolen und Eisenstangen, die Sicherheitszone und machte sich draußen an die Nachlese. Die Zombies, die nur zerstückelt, verwundet, beschädigt waren, wurden endgültig ausgeschaltet, und zwei große Radlader begannen, die Kadaver vom Zaun weg in Richtung Deich zu schieben, wo sie zu einem stinkenden Wall aus endgültig totem Fleisch aufgeschichtet wurden. Dieser glibbrige, weiche Wall würde es den noch kommenden Zeds schwer machen, sich im Sturm der Sicherheitszone zu nähern. Hier draußen trugen alle Soldaten Schutzanzüge, Karbonprotectoren und Gasmasken, um sich vor Ansteckung durch Bisse oder Kratzer zu schützen.
    Bülow stand oben auf der Brücke der »Trica« an der Reling und schaute hinaus auf das Schlachtfeld. Eine kaum vorstellbare Menge an Leibern wurde da zu einer Wall of the Dead zusammengeschoben, überall gab es Wachtürme und Stacheldraht, hohe Schutzgitter und Soldaten. Bilder aus dem Zweiten Weltkrieg sah Bülow jetzt vor dem geistigen Auge. Auschwitz, Bergen ... nur, dass hier die Berge von Toten draußen lagen, nicht drinnen. Angewidert wandte er sich ab und ging in den Brückenraum. Dort winkte der KaLeun Dräger ihn zum Com-Terminal, wo er auf einem großen Monitor die digital aufgearbeiteten Bilder der hochauflösenden Satellitenkameras aufgeschaltet hatte.
    »Die Jungs von der fliegenden Einheit haben ganze Arbeit geleistet. Da lebt nichts mehr.«
    Bülow starrte auf den Monitor. Da, hinter dem Deich war nichts mehr. Nur noch Finsternis und Schwärze. Wo vorhin noch zigtausende von Zeds herumgelaufen und -gewankt waren, gab es nur noch schwarze Asche. Die CBUs hatten tabula rasa gemacht. Operation Locust war ein voller Erfolg gewesen. Aber so richtig Freude wollte bei dem Hauptmann nicht aufkommen.
    »Mein Gott ...«, flüsterte er und schüttelte ganz langsam den Kopf.
    »Das ist doch erst der Anfang, Bülow. Jetzt werden wir es den Drecksäcken heimzahlen, dass sie unsere Frauen und Kinder gefressen haben. Von mir aus können wir den Zeds jetzt eine Hölle aufmachen, ich kann diese schiefen Fressen auch langsam nicht mehr sehen!«
    Jahr Eins. 22. März, früher Morgen
    »Guten Morgen, Süße.«
    Alex küsste Birte zärtlich und stieß sie zusätzlich an.
    »Kaffee fertig?«, grantelte sie. Eine Sekunde später war ihr bewusst, wo sie sich befand, nicht zuletzt, weil ein Haufen stoppelbärtiger Typen in Kriegsmontur dreckig lachend um sie herum stand.
    »Ihr seid blöd. Echt mal jetzt!« Sie lachte aber auch. Sie mochte die Männer. Raubeinig, aber echte Kerle, denen man getrost das eigene Leben anvertrauen konnte. Alex befahl den Aufbruch.
    »Okay, Leute, los geht es. Gießt euch noch einen Kaffee hinter die Binde und dann Abmarsch. Wir haben einen harten Arbeitstag vor uns.«
    Das Lager wurde abgebrochen und das Team setzte sich mit dem Truck in Bewegung. Während die Nacht völlig ereignislos verlaufen war, würde es nun etwas unruhiger werden. Falkner steuerte
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