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T93 Band 1: Überlebe!

T93 Band 1: Überlebe!

Titel: T93 Band 1: Überlebe!
Autoren: Clayton Husker
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Abend
    Hauptmann Bülow hatte genug von diesen widerlichen Kreaturen, die schreiend, geifernd und kreischend seine Basis zu überrennen versuchten. Tausende von denen waren nun schon am Zaum und auf dem Deich gefallen, wie Ratten wurden sie eliminiert. Aber von irgendwo her kamen mehr und mehr und mehr von ihnen. Jetzt am Abend waren sie noch aktiver als tagsüber, und er hatte den Eindruck, diese Höllendinger stachelten sich gegenseitig an, wie ein Schwarm Wespen, der angreift. Seine Männer arbeiteten in zwei-Stunden-Schichten am Zaun und an den Waffen, ohne Unterlass rotzten die Batterien ihre tödlichen Geschosse heraus. Wenn das in dieser Stärke so weiterging, dann würde die Munition keineswegs vier Wochen reichen. Er fand es an der Zeit, seinen Leuten etwas Luft zu verschaffen. Die Satellitenbilder, die er auf seinem Tablet einsehen konnte, waren sehr aktuell, und sie zeigten, dass zwei größere Herden von Zeds sich aus Osten und Nordosten näherten. Eine unüberschaubare Menge an totem Fleisch, die sich wie ein Lavastrom fortbewegte. Bülow funkte den Zugführer der Hubschrauberstaffel an, der auch der Pilot des Tigers war.
    »Leutnant Pernz, hier spricht Hauptmann Bülow. Operation Locust vorbereiten. Starten, wenn bereit.«
    Der Helikopterpilot antwortete sogleich.
    »Hier Echo One. Verstanden, Hauptmann Bülow. Sind in zehn Minuten einsatzbereit. Welche Ziele geben Sie vor?«
    »Es sind zwei Herden von Zeds, die uns in die Zange nehmen wollen. Fangen Sie sie außerhalb der Panzerreichweite ab und versuchen Sie, unsere Stellungen zu entlasten.«
    »Befehlen Sie Flächenabdeckung?«
    »Ja, maximalen Wirkungsgrad berechnen und weiträumig streuen. Danach entlasten Sie die Panzer auf der Deichkrone mit der Gatling. Wenn Sie leer sind, kommen Sie wieder rein.«
    »Echo One hat verstanden.«
    An Deck der »Trica« wurde es hektisch. Das Bodenpersonal löste die Ketten und Transportverzurrungen am Hubschrauber und die Rotorblätter wurden entfaltet. Pilot und Besatzung stiegen ein, der Bordschütze bewegte die Gatling-Kanonen links und rechts und checkte die Systeme. Im Rumpf gab es Abwurfvorrichtungen für CBU-Streumunition, die nun bestückt wurden. Insgesamt hatte der Eurocopter 12 Cluster mit Streumunition zur Verfügung, hier kamen hauptsächlich Spreng-/Brandsätze zum Einsatz; damit war der Bordschütze in der Lage, vernichtende Brandteppiche zu legen, im Vergleich zu denen Napalm-Bomben wie Grillanzünder wirkten.
    Nach weniger als zehn Minuten liefen die Rotoren und Turbinen an, und der Kampfhubschrauber stieg vom Mitteldeck des Frachtschiffes auf. Der Pilot senkte die Nase und stellte die Rotoren auf Vortrieb, so dass die Maschine sehr schnell über dem Deich war und dahinter verschwand. Nun hörte man den Hubschrauber vom Schiff aus nicht mehr, nur noch das Sperrfeuer der MG im Sicherheitsgürtel.
    Die Panzer hatten für die Dauer des Hubschraubereinsatzes Feuerpause und Einheit Eins kam gerade herein, um neue Munition zu fassen und die Besatzung zu wechseln. Der Panzerwagen war überhäuft mit Zombies, als er in den Außenbereich der Sicherheitsschleuse einfuhr. In gesicherten Gängen kamen Soldaten angelaufen, die mit Flammenwerfern und Eisenstangen das Fahrzeug von den Leichen befreiten. Als der Panzer Zed-Null war, konnte er in die Schleuse einfahren. Nachdem er die Schleuse passiert hatte, fuhr er runter zur Uferlinie, wo die Mun-Depots standen, die Klappe hinten öffnete sich und die Besatzung entstieg dem Kampfwagen. Der Motor lief, während die nächste Schicht in das Fahrzeug stieg und die Grenadiere die Munitionsfächer wieder auffüllten. Dann wurde das Heck verschlossen, und der schwere Panzer wendete auf der Kette, um wieder durch die Schleuse nach draußen zu fahren. Als das zweite Tor sich hinter dem Panzer schloss, senkte der Fahrer den Räumschild ab und schob den Berg Leichen, der sich bei der Einfahrtsäuberung gebildet hatte, kurzerhand vor sich her. Draußen hob der Fahrer nur den Schild und steuerte das Fahrzeug weiter geradeaus zur Halteposition. Er fuhr einfach über die sich zum Teil noch bewegenden Leiber hinweg; unter den Ketten wurden sie zu Fleischmatsch verarbeitet und in die Grünfläche gedrückt.
    Mit einem Mal konnte man den Hubschrauber wieder sehen, jedoch nicht hören, denn hinter ihm im Binnenland ereignete sich eine aus vielen hundert Explosionen zusammengesetzte gewaltige Detonation, die den gesamten Himmel in organgerotes Licht tunkte. Hinter der schwarzen
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