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T93 Band 1: Überlebe!

T93 Band 1: Überlebe!

Titel: T93 Band 1: Überlebe!
Autoren: Clayton Husker
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dass ein Terroranschlag zum Beispiel auf die Schleswig-Holsteinische Landeshauptstadt mittels Biowaffen verübt werden würde. Gerade im Zuge des jährlich stattfindenden Trubels um die Kieler Woche, die größte Segelveranstaltung der Welt, waren solche Szenarien in der Planung stets aufgetaucht und durch Übungen simuliert worden.
    Durch Fischers Alarmmeldung wurde eine festgelegte Befehlskette in Gang gesetzt und nur drei Minuten nach seinem Telefonat mit dem Diensthabenden rückten bewaffnete Truppen aus der Rendsburger Eiderkaserne aus, die nur wenige Meter entfernt von der Klinik ein Nato-Hauptquartier beherbergte.
    Alle Eingänge der Klinik wurden besetzt, Menschen nach Innen und Außen zurückgedrängt, Türen verschlossen. Bewaffnete Posten bezogen rund um das Gebäude ihre Posten, Durchsagen wurden von den Einsatzfahrzeugen und über das interne Sprechsystem der Klinik bekanntgegeben.
    In die RTW-Zufahrtzone bogen Militärtransporter ein, denen Männer mit Schutzanzügen entstiegen; sie trugen Koffer und Kisten, hielten Messgeräte in die Luft und drangen mit bewaffneter Begleitung in das Gebäude ein. Im Gebäude hörte man Menschen schreien, andere versuchten, durch die Fenster zu entkommen, erste Schüsse fielen. Noch waren es Warnschüsse, aber einige Projektile schlugen bereits in die Betonwand ein, wo Menschen versuchten, aus den Fenstern zu klettern. Die Soldaten ließen keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie niemanden aus der Quarantänezone heraus lassen würden. Sie hatten eindeutige Befehle und hier standen keine Frischlinge, sondern gut ausgebildete Spezialkräfte. Menschen schrien die Soldaten aus den geöffneten Fenstern an, flehten und bettelten, heraus zu dürfen, denn jeder hatte Angst, dass irgendetwas Schlimmes passiert war. Panik griff um sich, obwohl keiner wusste, was wirklich los war. Lautsprecher- und Megaphonansagen hallten durch die von Panik verursachte Geräuschwand, inzwischen waren draußen Anwohner und Schaulustige zusammengekommen, die in die andere Richtung zurückgedrängt werden mussten.
    Auf den Social-Web-Kanälen verbreiteten sich erste Videosequenzen mit herzzerreißenden Aufrufen, die von Internierten und Schaulustigen mit Smartphones hochgeladen wurden, ehe die militärischen Störsender jeden Funkverkehr unterbanden. Die Welt nahm schockiert Notiz von dieser ungewöhnlichen Aktion und bald darauf liefen die Eilmeldungen durch die Channels und Redaktionen.
    Im Gebäude war mittlerweile die Hölle los. Es flogen bereits erste Möbelstücke durch berstende Fensterscheiben. Menschen riefen um Hilfe. Der Rettungshubschrauber startete mit ohrenbetäubendem Lärm vom Dach des Einsatzgebäudes des Rettungsdienstes, auch die RTW rückten aus. Dann wurde der Ring um das Klinikum endgültig geschlossen. Überall im Gebäude rannten schreiende Menschen in Panik umher, jeder wollte dasselbe: Raus hier. Aber niemand durfte das Gebäude verlassen, solange die Quarantäne-Anordnung aufrecht erhalten wurde.
    Die Entscheidungen trafen mittlerweile Leute aus Regierungskreisen in Berlin, dort hatte sich der primäre Krisenstab versammelt. Funktionsträger aus verschiedenen Ministerien, darunter Verteidigung, Inneres, Gesundheit und Beamte des Staatsschutzes, da man noch immer von einem potentiellen Anschlag auszugehen hatte. Aber es war kein Anschlag. Zumindest keiner, den Terroristen durchgeführt hatten. Es war schlimmer. Viel schlimmer.
    Im abgeriegelten Keller des Krankenhauses nahm das Unheil seinen Lauf. Der Totgesagte hatte sich inzwischen aus seinem Gefängnis befreit. Er tobte und wütete. Seine fahle Hautfarbe, verursacht durch das Versiegen des Blutkreislaufes, die ins Groteske verzerrten Gesichtszüge und seine raubtierhaften Bewegungsabläufe ließen ihn surreal wirken, allerdings war er trotz des Herzstillstandes äußerst agil. Er hetzte hechelnd und knurrend durch die Flure hier unten und fiel jeden Menschen an, dessen er habhaft werden konnte.
    Ratlose Ärzte, die sich fragten, wie ein toter Körper sich derart schnell bewegen konnte, bezahlten ihre Schrecksekunde mit dem Leben. Der Wiedergänger biss sich wie eine Ratte schmatzend und gurgelnd in ihre Kehlen und riss blutige, zerfetzte Stücke aus ihren Hälsen. Blut besudelte den Linoleumboden, der Geruch von Eisen erhob sich aus den riesigen Pfützen. Als es ruhiger wurde und circa ein Dutzend ausgeblutete Körper die Spur der Bestie zeichneten, hielt das Wesen inne und begann zu schnüffeln.
    Ein ausgemergelter,
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