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T93 Band 1: Überlebe!

T93 Band 1: Überlebe!

Titel: T93 Band 1: Überlebe!
Autoren: Clayton Husker
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dämlichen Zivilisten hierher schicken. Er taxierte den Jungen, der sich seit dem Anblaffer von eben nicht einen Millimeter gerührt hatte. Hochgewachsen, blond, hohes Jochbein, blaue Augen, muskulöser Typ, tadellose Haltung, fester Blick. Zweifelsohne, der Junge hatte eine militärische Ausbildung hinter sich. Darüber konnte auch die khakifarbene Sommerkleidung nicht hinwegtäuschen, die sein Gegenüber trug. Um den Hals trug er an einem grellfarbenen WOA-Schlüsselband lässig seinen Zugangsausweis.
    »Also gut, Mister McDogherty, dann schießen Sie mal los.«
    Das ›Mister‹ betonte der Generalmajor etwas über Gebühr, um dem jungen Mann zu zeigen, wo hier der Frosch die Locken hatte. McDogherty ließ sich davon jedoch nicht im Mindesten beeindrucken. Er war solches Revierverhalten gewöhnt, und die Alpharüden des Militärs konnten oft nicht anders. Die Hormonsteuerung war ihnen einprogrammiert worden.
    »Okay. Zurück zu den Zombies. Die Infizierten sterben binnen kürzester Zeit an einer viralen Infektion mit sehr aggressiven, mutierten MKS-Erregern, die eine unglaubliche Vermehrungsrate haben. Normalerweise lässt sich Mutter Natur Zeit, bis sie ihren Wirt mit einer Virenschwemme hart attackiert. Wir sprechen da von Inkubationszeit, Sie kennen das. Aber hier haben wir etwas völlig Neues, solche Vermehrungsraten habe ich noch nie gesehen, und ich habe einiges gesehen. Ebola ist gegen das, womit wir es zu tun haben, ein harmloser Schnupfen. Bereits wenige Sekunden nach der Infektion durch Biss oder feuchte Atemluft tritt der Tod des Wirtes ein, dennoch übernimmt das Virus quasi das ZNS und zielt auf Vermehrung. Also infiziert der Zombie sofort neue potentielle Träger, wobei es hier tatsächlich auch Haustiere trifft, nicht nur Menschen. Wir haben Zombie-Hunde, Katzen, ja sogar Schweine und Vögel. Die Welle überrollt gerade Europa, und es gibt nichts, was wir dagegen tun können, wie es aussieht. Wir haben bis jetzt 1.680 Null-Patienten, und zwar exakt. Das deutete von Anfang an auf eine logistische Verbreitung hin. Irgendeine Massenware. Leider konnten wir die Null-Patienten nicht befragen, aber intensive Nachforschungen ergaben, dass es sich um eine Infektion handelt, die durch Blumenerde verbreitet wurde. Eine LKW-Ladung voll infizierter Blumenerde, 14 Paletten mal 120 Sack zu je 20 kg. Hergestellt aus Gärrückständen einer Biogasanlage in Norddeutschland. Wir konnten den Betrieb inzwischen identifizieren und eliminieren. Aber eine Ladung ging raus. Pech für uns. Die Proben, die wir gezogen haben, sprechen eine deutliche Sprache. In einer unfertigen Mischung innerhalb des Fermenters der Anlage gab es eine unerwartete Kreuzreaktion. Bakterien aus dem regulären Bestand haben zwischen verschiedenen Virenstämmen DNA-Sequenzen transferiert. Die Viren stammen aus illegal beigemengten Tierkadavern und Güllebeigaben. Das neue Virus, wir nennen es Z1V31, ist absolut multiresistent, selbst unsere Backup-Desinfektionsmittel zeigen keinerlei Wirkung. Es dringt in den Wirtskörper ein und zerlegt dessen DNA, gruppiert diese neu und erschafft so einen Träger, der fast unzerstörbar ist. Es gibt nur eine einzige Möglichkeit, diese Kreaturen zu stoppen, und zwar, das zentrale Nervensystem zu deaktivieren. Oder, einfach gesagt, sie zu köpfen.«
    Der Generalmajor und die Mitglieder seines Stabes waren erstaunlich still geworden während des Vortrages. Wahrscheinlich hätte man eine Stecknadel auf der Auslegeware fallen hören können. In dem von Neonlicht erhellten Raum war kaum ein Geräusch zu vernehmen, allein die Lüfter der Laptops waren deutlich wahrnehmbar. Generalmajor Klingner errang zuerst die Fassung zurück.
    »Welche Chancen haben wir?«
    »Realistisch? Keine. Wir haben Ausbreitungsmuster über den gesamten Kontinent und es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass wir das eindämmen können. Es wird die gesamte Welt erwischen.«
    »Verdammt. Empfehlungen?«
    »Wird Ihren Vorgesetzten nicht schmecken, Herr Generalmajor. Meine Empfehlungen lauten: Kampf bis zum Äußersten, Bildung sicherer Zonen mit kontrollierter Umgebung. Evakuierung systemrelevanter Personen und Forschung, um ein Gegenmittel herstellen zu können.«
    »Und unsere Bevölkerung?«
    McDogherty schwieg und senkte den Blick.
    »Also gut. Ich werde der Regierung Ihre Empfehlungen übermitteln. Sie sollten hier im Bunker bleiben, bis wir etwas Neues hören. Ich danke Ihnen einstweilen.«
    Klingner blickte mit eiserner Miene auf den
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