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Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft

Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft

Titel: Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft
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werden lassen.
    Doch Madeline liebte sie von Herzen. Sie klopfte ihr forsch auf die Schulter und sagte: »Kopf hoch, Liebes! Erinnere dich nur an diese Räuberhöhle in Portugal.« Madeline reichte dem Lakaien die Hand und stieg den Tritt herab.
    »Oh, gewiss.« Eleanor folgte ihr. »Aber damals hatten wir, was die Unterkunft anging, auch keine Ansprüche.«
    »Und unsere Anspruchslosigkeit wurde ziemlich strapaziert.«
    Unter dem Türbogen des heruntergewirtschafteten Gasthauses lächelten die Cousinen einander einen Moment lang an. Was sonst hätten sie tun sollen bei dem Gedanken an jene entsetzliche Nacht, die sie in der Gesellschaft von Wanzen verbracht hatten, während sich unten die französischen Soldaten überlegten, ob sie vielleicht doch englische Gefangene machen sollten? Obwohl die Cousinen völlig unterschiedliche Charaktere waren, verstanden sie einander. Die ohnehin schon stabilen Bande hatten sich noch weiter verfestigt, nachdem sie vier Jahre lang fast ununterbrochen zusammen gewesen waren und die gefährlichsten Situationen gemeistert hatten, in denen sich englische Staatsbürger, gleich welchen Geschlechts, je befunden hatten.
    Dickie Driscoll, Madelines Pferdeknecht, der die beiden durch ganz Europa begleitet hatte, eilte Madeline zur Seite. »Sieht recht unwirtlich aus, Miss Madeline.«
    »Ja, aber es ist noch weit und schon zu dunkel, um weiterzufahren.« Madeline schaute sich zur Kutsche um. Sie war in ganzer herzoglicher Pracht unterwegs, mit einer gut gefederten Karosse, reitender Eskorte, zwei Lakaien, Vaters bestem Kutscher - und Dickie. Damit war für ihre Sicherheit gesorgt. Damit und mit der geladenen Pistole, die in ihrem schwarzsamtenen Damentäschchen steckte.
    Sie klopfte ihm auf die Schulter. »Nehmen Sie die Burschen, gehen Sie zur Küche, und besorgen Sie sich eine warme Mahlzeit. Bis London sind es noch vier Stunden. Wir brechen morgen früh auf.«
    Die Frauen betraten den Gastraum. Lautstarker Gesang und der Geruch ungewaschener Leiber ließen Eleanor verzagen, aber Madeline packte sie am Arm und zog sie in einen Nebenraum.
    Mr. Forsyth, der Wirt, eilte durch eine Wolke blauen Tabakrauchs auf sie zu. »Myladys.« Er verbeugte sich hastig, redete schnell und versperrte den Blick auf die beiden Frauen. »Wie schön, Sie nach so vielen Jahren noch mal zu sehen! Darf ich Sie bitten, schnell in unseren privaten Salon zu gehen?«
    »Ja, sicher.« Madeline reckte den Hals und begutachtete die Tische, an denen sich Männer drängten, wie sie sie schon auf ihren Reisen gesehen hatte. Grobschlächtige Männer,
    Lohnarbeiter, die das Raufen, das Saufen und das Huren liebten.
    »Hier entlang.« Forsyth griff sich ohne Umschweife eine Kerze und geleitete sie einen schmalen Korridor entlang.
    Er wollte nicht, dass sie sich im öffentlichen Gastraum aufhielten, und Madelines Meinung nach zeugte das von Vernunft. »Sie kümmern sich um meine Leute?«
    »Natürlich, Madam. Verlassen Sie sich nur auf mich und meine Frau Wirtin, so wie immer.« Er warf einen gequälten Blick zurück. »Die haben versprochen, dass Sie bis morgen früh verschwunden sind, und das ist mir bestimmt nicht zu früh. Hab meine Tochter im Schlafzimmer versteckt und zugesperrt. Ich bitte um Vergebung, Madam, nicht dass ich einer Lady von Ihrem Rang vorschreiben will, wie sie sich benehmen soll, aber ich bitte Sie, bleiben Sie im Salon, und wenn Sie mit dem Abendessen fertig sind, gehen Sie über die Hintertreppe direkt in Ihr Zimmer und versperren fest die Tür.«
    »Haben Sie ungebetene Gäste?«, wagte Eleanor sich vor.
    »Ich hätte sie nicht wegschicken können, und sie zahlen auch sehr gut, aber sie sind jetzt seit vier Tagen hier, und sie haben meinen Gasthof in einen Schweinestall verwandelt.« Er stieß eine Tür auf, trat zurück und ließ den Damen den Vortritt.
    Im Kamin brannte ein fröhliches Feuer, davor standen ein bequemer Sessel und eine Bank. Wenn ihnen Mrs. Forsyth jetzt noch ein gutes Essen auf den Tisch stellte, war alles bestens.
    »Was meinen Sie damit, Sie hätten sie nicht wegschicken können?« Madeline schlenderte auf das Feuer zu und zog Eleanor mit.
    »Sie arbeiten für Mr. Thurston Rumbelow, den Gentleman, der Chalice Hall für dieses Jahr gemietet hat. Sie sollen sicherstellen, dass beim Spiel des Jahrhunderts nichts schief läuft.«
    Madeline drehte sich hastig nach Mr. Forsyth um. »Dem Spiel des Jahrhunderts? Was meinen Sie damit?«
    »Haben Sie nichts davon gehört, Mylady?« Mr. Forsyth
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