Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft

Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft

Titel: Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
nicht.«
    »Dickie Driscoll tut, was ihm gesagt wird.«
    »Meine Kleider sind nicht angemessen.«
    Zumindest damit hatte Eleanor Recht. Sie trug züchtig geschnittene Kleider aus schlichtem Stoff in dunklen, matronenhaften Farbtönen. Und zwar nicht, weil Madeline von ihrer Gesellschafterin Bescheidenheit erwartete, oh, nein! Eleanor bestand darauf, dass solche Kleider »passend« seien.
    Eleanor sah Madeline zögern und bekräftigte ihren Standpunkt. »Du musst zugeben, dass ein derartiges Vorgehen unmöglich ist. Es wäre das Beste, wenn du dich unauffällig auf Chalice Hall einschleichst und deinen Vater von seinem Vorhaben abbringst, während ich nach London fahre und Mr. Knight erkläre, weswegen du dich verspätest.«
    »Du hast Recht. Es wäre unklug, es darauf ankommen zu lassen, dass man mich an zwei verschiedenen Orten gleichzeitig sieht. Mr. Knight wird uns das Täuschungsmanöver leichter verzeihen, wenn wir ihn nicht vor aller Augen zum Idioten machen. Wir haben die gleiche Größe.« Beide waren sie einen Meter siebzig groß, schlank und wohl geformt. »Du nimmst meine Kleider, ich deine. Ich gehe nach Chalice Hall und lasse mich als Dienstmädchen einstellen. Das ist die perfekte Tarnung, weil nie einer auf die Bediensteten achtet.«
    Eleanor antwortete im Tonfall unterdrückter Wut: »Ich bin jetzt seit fünf Jahren deine Gesellschafterin, und du hast mich in diesen fünf Jahren in eine Menge verrückter Unternehmungen verwickelt, aber die hier ist bei weitem die wahnsinnigste. Ich kann nicht die Duchess spielen und du nicht das Dienstmädchen.«
    »Warum nicht?«, fragte Madeline vor Eifer sprühend. »Was soll so schwer daran sein, beispielsweise als Gesellschafterin zu arbeiten?«
    »Nichts, wenn man bescheiden und zurückhaltend ist.« Eleanor setzte sich auf die Bank. »Nichts, wenn man nicht zu jedem Thema seine Meinung kundtun will; wenn man nicht dazu neigt, sich Menschen und Dinge zurechtzubiegen; wenn man keinen Hang zum Kommandieren hat.«
    Madeline hatte sich vor ihr aufgebaut. »Willst du damit sagen, ich sei anmaßend?«
    »Liebe Cousine, endlich hast du es begriffen!«
    Eleanor war nicht boshaft - das war das Schlimmste daran. Sie hatte Madeline zutreffend charakterisiert und erwartete, dass ihre Cousine das hinnahm.
    Aber die wollte nicht. »Ich kann als Gesellschafterin arbeiten.«
    Eleanor begriff ihren Fehler sofort. »Ich wollte dich nicht provozieren!«
    »Das hast du aber! Ich weiß, dass ich manchmal herrisch bin ...«
    Eleanor senkte den Kopf, um ein amüsiertes Grinsen zu verbergen - doch ohne Erfolg.
    »Aber unausstehlich bin ich deshalb nicht.«
    »Das wollte ich auch nicht sagen. Du bist manchmal nur ... wenn auch mit bester Absicht ... gebieterisch.«
    Madeline erstarrte. Gabriel hatte das auch gesagt. Mit leiser, drohender Stimme. Sie müsse die Ansichten und Fähigkeiten anderer Leute respektieren, hatte er gesagt. Sie fege ohne nachzudenken über anderer Leute Gefühle hinweg, hatte er gesagt. Aber das stimmte nicht. Es stimmte nicht!
    »Ich vermute, mit dem richtigen Personal könntest du die ganze Welt organisieren.« Eleanor erheischte einen Blick auf Madelines Gesicht und schrie auf: »Was ist los?«
    »Nichts. Es ist nichts.« Abgesehen davon, dass Madeline zu Unrecht geglaubt hatte, ihr Herz sei geheilt. Sie war wieder in England, auf der gleichen Insel wie Gabriel, nur eine Tagesreise von ihm entfernt, und das ließ sie empfindlich werden. Ließ sie sich erinnern.
    »Du bist blass und ...« Eleanor legte Madeline die Hand auf die Stirn. »Fieber hast du keins. Du bist erschöpft. Wir hätten uns einen Tag länger ausruhen sollen.«
    »Nur keine Aufregung, Ellie. Es geht mir gut.« Sie hatten während der letzten drei Jahre längere, beschwerlichere Fahrten erlebt, aber der allzu kurze Aufenthalt zu Hause hatte sie aus dem Gleichgewicht gebracht. Ja, das musste es sein. Aus welchem Grund sonst hätte Madeline in der ersten
    Nacht daheim von Gabriel träumen sollen? »Dann ist es beschlossene Sache. Ich werde Gesellschafterin und du Duchess.«
    »Nein«, sagte Eleanor entsetzt. »Nein, bitte nicht, Madeline!«
    Auf dem Korridor waren Stimmen zu hören. Die einer Frau und Mr. Forsyth.
    Entschlossen, die Diskussion zu beenden, stand Madeline auf. »Das hört sich nach den nächsten Gästen an, die zu vornehm für den Schankraum sind. Man wird uns bitten, uns den Salon mit ihnen zu teilen.« Dann setzte sie neckisch hinzu: »Lässt du mich das machen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher