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Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft

Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft

Titel: Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft
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Gesellschafterin eingenommen, aber mehr wusste Lady Tabard nicht von ihr.
    Eleanor stimmte Lady Tabard zu, wobei sie in marktschreierischer Weise Madelines Stimme und Auftreten imitierte. »Es ist annähernd unmöglich! Aber Madeline ist meine Cousine, also behalte ich sie bei mir. Ich denke, es verschafft mir Respekt, dass ich mich von einem Familienmitglied umsorgen lasse.«
    Madeline biss sich fest auf die Lippen, um nicht loszulachen. Als ob sie jemals jemanden gebraucht hätte, um sich Respekt zu verschaffen. Ja, Eleanor bestrafte Madeline für die peinliche Lage, in die sie sie gebracht hatte.
    »Die de Lacys sind nämlich unerhört vornehm, müssen Sie wissen«, setzte Eleanor hinzu.
    »Tatsächlich?« Lady Tabard setzte sich in Bewegung und okkupierte den bequemsten Stuhl nahe am Feuer. »Ich erinnere mich nicht, von der Familie gehört zu haben.«
    Die Frau hatte sich ihren Adelstitel offenkundig erheiratet, sonst hätte sie die de Lacys gekannt. Alle wussten, wer die de Lacys waren - und dass man sich nicht setzte, bevor eine Marchioness und künftige Duchess Platz genommen hatte.
    Lady Thomasin Charlford wusste es jedenfalls, denn sie zuckte ob des Faux pas ihrer Stiefmutter zusammen.
    Madeline ging zum Kamin und wischte die Polsterbank mit einem Taschentuch ab. In einem unterwürfigen Tonfall, der nicht der ihre war, fragte sie: »Lady Eleanor, wollen Sie sich nicht setzen?«
    Eleanor rauschte herbei und nahm ebenso schwungvoll
    Platz wie Lady Tabard. »Die de Lacys sind mit William dem Eroberer nach England gekommen.«
    Lady Tabard antwortete eilfertig: »Die Familie meines Gatten hat unter irgendeinem König den Lordkanzler gestellt.«
    »Den Oberstallmeister«, sagte Lady Charlford. »Unter Charles dem Zweiten.«
    Lady Tabard blähte sich auf wie eine Kröte und sagte an ihre Stieftochter gewandt, die immer noch an der Tür stand: »Habe ich dich etwa gefragt, mein Mädchen? Lady Eleanor ist es völlig egal, was unsere Familie getan hat.«
    Thomasin rührte sich nicht, hob nicht einmal den Blick. Sie entschuldigte sich auch nicht.
    Madeline wusste, wie sehr Eleanor schlechtes Benehmen hasste, und war nicht überrascht, als diese hastig hinzusetzte: »Madeline ist ein Wunder, was das Frisieren angeht.«
    »Wirklich?« Lady Tabard warf einen Blick auf Eleanors adrette Frisur, die dezenten Löckchen ums Gesicht und das im Nacken elegant aufgesteckte, lange Haar. »Ja, das sehe ich.«
    »Madeline weiß immer schon drei Monate im Voraus, wie die neue Mode wird.«
    Lady Tabard rümpfte die Nase, während sie unverfroren Eleanors Kleid begutachtete. »Kommen für unverheiratete junge Damen demnach dunkle Farben in Mode?«
    »Für die Reise, ja.« Eleanor raffte sich auf und spann die Geschichte weiter. »Ich fürchte, ich bin eine rechte Nervenprobe für die liebe Madeline. Sie will mich nach der neuesten Mode einkleiden, aber ich ziehe bequeme Sachen vor.«
    Zwischen den beiden Cousinen kam es immer wieder zu Unstimmigkeiten, weil Madeline Bequemlichkeit wichtiger war als Schick. Eleanor warf Madeline einen übermütigen Blick zu.
    »Lady Tabard ist nach der neuesten Mode gekleidet, sie dürfte Ihre Ansicht kaum teilen, Lady Eleanor«, sagte Madeline.
    Lady Tabards winzige Lippen schwangen sich zu einem gönnerhaften Lächeln auf, und sie strich ihren Rock glatt. »Ja, das bin ich.« Sie betrachtete Madeline, als sei diese ein zum Verkauf stehendes Pferd. »Ich suche auch Thomasins Kleider aus, aber ich halte sie schlicht. Das arme Kind hat nicht den Mut, sich wirklich elegant zu kleiden.«
    Die Behauptung war so offenkundig unwahr, dass sich sowohl Madeline als auch Eleanor nach Thomasin umdrehten. Das Mädchen hatte die kristallklaren, weich gerundeten Wangen eines Kleinkinds. Ihr Mund war ein hellrosa Bogen, die Augen waren groß und braun wie die eines Rehs. Ihr blondes Haar war genauso frisiert wie das ihrer Stiefmutter, was an Thomasin aber ätherisch wirkte. Madeline konnte dem leeren Blick nichts entnehmen - Thomasin verbarg ihre Gedanken gut.
    Die dickliche Hand auf die Lehne des Sessels gelegt, rutschte Lady Tabard unruhig herum. »Jetzt aber, Mädchen, steh nicht so herum und glotze uns an. Setz dich hin!«
    »Ja, Mutter.« Thomasin huschte herbei und setzte sich auf die Bank.
    So laut, dass jeder es hören konnte, bekannte Lady Tabard: »Es ist jetzt schon drei Jahre her, dass ich ihren Vater, den Earl of Tabard geheiratet habe, und sie ist immer noch aufsässig.« Sie nickte, offenkundig
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