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Sweet Valentine's - Rache zum Valentinstag

Sweet Valentine's - Rache zum Valentinstag

Titel: Sweet Valentine's - Rache zum Valentinstag
Autoren: Sinann Montgomery
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ihre Finger beginnen,
mechanisch die Stofffalten ihrer Jeans zu kneten.
    Für
mich war es schon der Horror, dort oben zu stehen und mitzubekommen, wie um
mich gefeilscht worden ist. Aber sich für einen solchen Quatsch zur Verfügung
zu stellen, angepriesen zu werden und dann wie beschädigte Ware stehen gelassen
zu werden, muss der wahre Albtraum sein.
    Am
liebsten würde ich sofort selbst aufspringen und ein Gebot abgeben, aber das
wäre gegen die Regeln. Als Frau bin ich dazu natürlich nicht berechtigt. Ich
werfe einen flehenden Blick zu Jayden. Er zuckt die Achseln und schüttelt
leicht den Kopf. Aus seiner betretenen Miene schließe ich, dass es ihm ganz
ähnlich geht wie mir.
    »Tut
mir leid, aber ich darf nicht mehr mitbieten«, erklärt er leise. »Jeder Mann
darf nur eine Frau ersteigern.«
    Ich
sehe mich um. Matthew ist zu jung, um ein Gebot abzugeben, und alle anderen in
meiner Umgebung machen keinerlei Anstalten, sich zu Wort zu melden.
    »Ich
biete zehn Dollar«, erklingt plötzlich eine Stimme aus dem vorderen Teil des
Saals. Es ist die von Noah. Nicht nur ich atme erleichtert auf. Auch bei
anderen im Saal löst sich die Anspannung merklich. Im Stillen danke ich Noah
für sein Gebot. Ich wusste doch, dass er ein gutes Herz hat.
    Als
ich lächle, spüre ich einen Blick auf mir. Es ist Jayden, der mich unverwandt
anstarrt. Sofort beschleunigt sich mein Herzschlag. Ich habe keine Ahnung,
warum ich schon wieder so heftig darauf reagiere. Und ehrlich gesagt habe ich
inzwischen genug von dieser Gefühlsachterbahn.
    »Hör
auf damit«, murmele ich leise.
    Er
runzelt die Stirn. »Hast du was gesagt?«
    »Ich
denke, wir sollten jetzt gehen«, gebe ich möglichst kühl zurück. Im selben
Moment, in dem ich aufstehe, höre ich Darrens Stimme, der fünfzehn Dollar für
Beth bietet.
    Wir
verabschieden uns noch schnell von den Svenssons, während Darren auf der Bühne
den Zuschlag für Beth erhält.
    Das
Letzte, was ich höre, bevor ich mit Jayden den Saal verlasse, ist Greta, die
lautstark verkündet, dass Darren jetzt ja glücklicherweise doch noch jemanden
zum Vögeln ergattert hat.
    Es
fällt mir schwer, nicht laut aufzulachen. Ich liebe sie einfach!

3. Kapitel
Tess
    Ich
blicke auf meine Uhr.
    »Du
hast noch genau zweieinhalb Stunden, bis ich wieder allein über mich bestimmen
darf«, erinnere ich Jayden an die Regeln der Versteigerung. »Also sag, was ich
in der Zeit für dich machen soll.«
    Wir
stehen vor dem Eingang des Mountainview Inn, zu dem auch der große Saal gehört,
in dem gerade die Versteigerung stattgefunden hat. Nach der überheizten Luft
drinnen kommt es mir hier draußen noch kälter vor, als es tatsächlich ist. Die
Straße ist mit einer festgefahrenen Decke aus Schnee bedeckt, und auch auf den
Dächern ringsum liegt eine dicke Schneeschicht. Zum Glück ist es windstill,
sodass die kalte Luft einigermaßen gut zu ertragen ist.
    Inzwischen
bin ich fest entschlossen, mir keine Blöße zu geben und den Deal wie ausgemacht
durchzuziehen. Aber sicher nicht länger als bis Mitternacht. Keine einzige
Minute, das nehme ich mir fest vor. Schon allein, um Jayden zu zeigen, dass ich
nicht vorhabe, freiwillig Zeit mit ihm zu verbringen.
    Als er
mir keine Antwort gibt, schlage ich vor: »Soll ich dir vielleicht die Küche
putzen? Oder dein Auto waschen?«
    Er zieht
eine Grimasse. »Tolle Idee. Vor allem bei zehn Grad unter null. Dann kann ich
morgen in einer Eisskulptur zur Arbeit fahren.«
    Bei
der bildlichen Vorstellung davon muss auch ich lachen. »Also gut, das wohl
lieber nicht. Was willst du dann?«
    »Hm.«
Er sieht mich nachdenklich an. »Wie wär’s mit einem Spaziergang im Schnee?«
    Ich
schlucke kurz.
    Ist
es Zufall oder will er mich bewusst ärgern?
    Genau
das haben wir bei unserem ersten Treffen zu zweit gemacht, vor etwas mehr als
neun Jahren. Anstatt wie andere Pärchen ins Kino oder ins Diner zu gehen, sind
wir durch den verschneiten Wald gestapft, haben Händchen gehalten, gequatscht
und gelacht.
    Und
genau bei dieser Gelegenheit hat er sich auch die kleine Narbe auf der Wange
geholt. Ich bin auf eine Eisplatte getreten, die unter dem Schnee verborgen
war. Fast wäre ich einen kleinen Abhang hinuntergerutscht, doch Jayden hat mich
im letzten Moment noch festgehalten. Dabei ist er selbst weggerutscht und ein
kleiner Ast hat sich in seine Haut gebohrt.
    Als
könne er meine Gedanken lesen, greift er sich mit der Hand vorsichtig an die
Stelle unter dem Auge, während er mich weiter kühl
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