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Sweet about me

Sweet about me

Titel: Sweet about me
Autoren: Dietmar Sous
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mit meinem Schwanz zwischen ihren Brüsten. » Hast du Platz für zwei Liter Saft?«
    » Stopf mich«, sagte Betty und stöhnte erstickt. » Stopf mich bis zum Hals.«
    Sie griff nach mir und zeigte mir den Weg.
    Es läutete und die Hunde bellten. Ich küsste Bettys nördliche und südliche Lippen, saugte an ihren Brustwarzen wie an reifen Champagnertrauben. Damit sie sich nicht erkältete, durfte sie ihre schwarzen Nylons und die weichen Lederstiefel anbehalten.
    » Komm, spritz«, schrie Betty.
    » Noch nicht«, antwortete ich. Ich zog meinen Schwanz bis zum Kopf heraus, steckte ihn langsam wieder rein. Bettys Hüften bebten. Sie hob ihren Hintern, stemmte ihren Kitzler gegen meinen Schwanz, den ich wieder zurückzog. Bettys Fingernägel bohrten sich in meinen Rücken. Es läutete, über uns bellten die Köter, und Tom probierte seine neue Anlage bis zum Anschlag aus. Der erste Song, den er spielte, war Sweet About Me.
    Betty drehte sich abrupt weg von mir, ich schrumpfte, das Feuerwerk zwischen meinen Beinen erlosch.
    » Diese Schweine«, wimmerte Betty. » Diese drecksverdammten Schweine! Ich halt das hier nicht aus.«
    Es läutete ununterbrochen. Ich zog meinen Bademantel an, riss Wohnungs- und Haustür auf und schrie: » Ihr verdammten dämlichen Idioten.«
    Die beiden Zeuginnen Jehovas waren aber nicht mehr da. Zwei Polizisten wollten mich sprechen. Einer nannte die Strafe, die auf Beamtenbeleidigung stehe, der andere wies mich darauf hin, dass mein falsch geparkter Wagen abgeschleppt würde, falls ich ihn nicht augenblicklich wegführe.
    » Außerdem interessiert uns«, sagte er, » wie es zu den Beschädigungen an Ihrem Kfz gekommen ist. Etwa unerlaubtes Entfernen vom Unfallort?«
    Auf der ersten Etage wurde ein Fenster geöffnet. » Vielen Dank für die schnelle Hilfe«, hörte ich Tom rufen. Mir war kalt in meinem dünnen Bademantel. Wenn ich gewusst hätte, dass Tom und Heike nur noch siebzehn Stunden zu leben hatten, wäre ich nicht so verzweifelt und am Ende gewesen.

14
    D er 23. Dezember war ein Mittwoch. Nur die Heuschrecken in meinen Ohren leisteten mir Gesellschaft. Chet Baker hatte Geburtstag, achtzig wäre er an diesem Tag geworden. In der Wohnung über mir spielte Tom Mayas Lieblingsplatte, immer und immer wieder. Auch Heike machte Musik, sie hatte sich Holzschuhe zugelegt, mit denen sie stampfend herumwanderte. Seit sieben Uhr ging das so. Bevor Betty die Wohnung und mich verließ, hatte sie Wäsche, Zahnbürste, Schuhe, Deospray, ein paar ihrer Lieblings- CD s und eine Mappe mit Unterlagen in zwei Taschen und einen kleinen Koffer geworfen. Sie wollte nicht, dass ich ihr beim Tragen half.
    » Wohin?«, fragte ich.
    » Erst mal zu einer Glaubensschwester«, antwortete sie.
    » Glaubensschwester«, wiederholte ich verächtlich. » Ich dachte, wir wollten noch ein Kind?«
    » Können wir uns nicht leisten«, sagte Betty. » Werde heute in der Agentur kündigen. Ich kann nicht länger gegen meinen Glauben handeln.«
    » Und der Kredit?«
    » Dein Problem. Wenn du hier mit diesen Leuten weiter unter einem Dach leben willst, musst du dir wohl was einfallen lassen. Ruf Gerster an.«
    Im Hinausgehen sagte Betty: » Was ist voriges Jahr am Strand geschehen? Was hast du getan? Bitte, sag’s mir endlich. Wenn’s irgendwie geht, verzeih ich dir.«
    Betty ließ mir zehn quälende Sekunden Zeit für eine Antwort, die ich nicht geben konnte. Dann war sie weg.
    Ich ging zur Musikbox, um mit But Not For Me den Lärm der Hundeleute zu übertönen und Chets Geburtstag zu feiern. Nach einer knappen Minute drückte ich die Stopptaste, weil ich nicht an Krieg denken wollte, während ich den tollen Song hörte.
    Ich ging von Zimmer zu Zimmer, stand herum, fuhr mir mit beiden Händen durch die Haare. Ich band mir Chets Krawatte um und prüfte im Spiegel deren lockeren Sitz. Ich konnte es auch allein. Endlich fielen mir Frau Hauensteins Bestellungen ein, die wegen der Beerdigung meiner Mutter noch unerledigt waren. Die Liste war lang, Frau Hauenstein brauchte Vorrat für die vielen Feiertage.
    Vor dem Haus wurde ein großer Container abgeladen. Ich schaute hoch zum ungnädigen Winterhimmel, zog meinen Schal fester. Zwei Stangen Bensons, vier Packungen Toastbrot. Für die geräucherte Makrele stand ich zwanzig Minuten an. Der Rotwein sollte neuerdings einen Schraubverschluss haben, weil das Korkenziehen für die Alte zu anstrengend geworden war.
    Neben dem Weingeschäft war ein Schmuckladen. Ich suchte nach einem
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