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Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Titel: Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg
Autoren: Frank Adam
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ihnen von den Bedingungen im Gefangenenlager. Jetzt erfuhr er auch genau, wo das Lager war. An einer kleinen bewaldeten Bucht des York River, flussaufwärts von Yorktown.Die Wochen zogen sich dahin. Das Gefangenenlager hatte jetzt etwa hundertfünfzig Bewohner. Die Fische waren nur noch ein Tropfen auf den heißen Stein. Hoffnung sogen die Gefangenen aus der Nachricht, dass Washington auf dem Marsch die Chesapeake-Bucht südwärts Baltimore durchquert habe. Und dann erhielten sie Informationen über den Sieg von Admiral de Grasse über die britische Flotte an der Mündung der Bucht.
    »Wir müssen jetzt weg«, sagte Sven zu seinen Leuten. »Die Briten sind nun vom Nachschub über die See abgeschnitten. Sie werden uns sonst in ihre Festungslinien verlegen und uns noch mehr hungern lassen.«
    Sven selbst ging mit den Anglern an die Bucht und traf Leutnant Potters Mann am Bach. Er informierte ihn über die Situation im Lager und besprach, wie die Defence einen Scheinangriff auf die zur Chesapeake-Bucht gelegenen Befestigungen durchführen könne, während die Hudson mit mehreren Ruderbooten den York abwärts segeln, ein Landungskommando aussetzen und die Wachen überwältigen müsse. Details möchte er mit dem Führer des Landungstrupps in drei Tagen aushandeln.
    Als Sven vier Tage später auf den Morgen wartete, merkte er, wie entwöhnt er von solchen Abenteuern durch die Zeit der Gefangenschaft war. Er war so aufgeregt, dass ihm ganz heiß wurde. Jetzt mussten die ausgewählten Gefangenen zu den Posten im Süden und zur Bucht hin gehen und um Feuer bitten, da die Lagerfeuer erloschen seien. Dann würden die Männer der Hudson zugreifen und die Posten überwältigen. Und danach würden sie zu ihm kommen. Und er würde dann den Angriff auf die restlichen Posten leiten.
    Nur einige der Gefangenen waren eingeweiht. Die anderen wollte er erst später fragen, ob sie bleiben oder mit ihm zu den Booten fliehen wollten. Und Hauptmann von Neuenburg konnte er auch erst dann fragen.
    »Was ist denn los?«, hörte er mehrere Stimme von einer Ecke des Lagers brüllen.
    War etwas schief gegangen?
    Einige Gefangene waren aufgewacht, als Gefangene mit bewaffneten Matrosen in das Lager kamen. Sven rannte, um sie zu beruhigen.Dann ließ er Waffen an ausgewählte Gefangene verteilen. Sie umstellten das Quartier von Hauptmann von Neuenburg. Die Männer der Hudson gingen mit Sven, die restlichen Posten zu überwältigen.
    Das war bei den wenigen Posten keine Schwierigkeit, aber alle Gefangenen aufzuwecken, sie zu informieren und doch so ruhig zu halten, dass sie die in der Nähe stationierten britischen Truppen nicht aufmerksam machten, das stellte Sven vor erhebliche Probleme.
    Da waren die üblichen Schreihälse, die bei jeder Gelegenheit losbrüllten und das auch jetzt taten, als sie geweckt wurden. Sven hatte angeordnet, ihnen aufs Maul zu hauen und die Waffen vors Gesicht zu halten. Und dann gab es die Angsthasen, die vor Schreck schrien, und die Angeber, die gleich Yorktown erobern wollten. Sven rief mehrmals »Ruhe!« und drohte Prügelstrafen an, ehe sie alle schwiegen. Dann erklärte er, was geschehen war, ordnete an, dass bleiben könne, wer wolle. Alle anderen sollten aufstehen, sich in Zwanzigergruppen zusammenstellen und den Männern der Hudson folgen, die sie zu den Booten im Fluss bringen würden. Alle sollten leise sein, sonst schnitte er ihnen selbst die Kehle durch.
    Bis auf die gefangenen Franzosen räumten alle das Lager, während sich Sven zum Hauptmann begab. Er redete eindringlich auf ihn ein, doch mit ihm zu kommen. Er könne ihm garantieren, dass er spätestens nach Kriegsende Land zum Bewirtschaften erhielte. Er müsse auch nicht in Gefangenschaft, wenn er sein Ehrenwort gäbe.
    Der Hauptmann willigte ein, raffte seine wichtigsten Sachen zusammen und stapfte mit Sven zu den Booten.
    Fünf Boote waren schon fast in der Mitte des Hudson-Flusses angekommen. Ein Teil ihrer Nachhut bestieg gerade ein sechstes. Das siebente Boot für Sven legte an. Da hörten sie Schreie und Schüsse aus der Richtung des Lagers.
    »Ablegen und sichern!«, rief Sven dem sechsten Boot zu und winkte das letzte heran.
    »Schnell rein!«, befahl er den Männern, die noch am Ufer standen. Sie hörten die Schüsse, stapften ins Wasser und wälzten sich über den Dollbord ins Boot. »Ablegen! Rudert an! Drehbassen und Gewehre kontrollieren!«, trieb Sven die Männer an.
    Sie waren schon mehrere Bootslängen vom Ufer entfernt, als britische
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