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Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Titel: Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg
Autoren: Frank Adam
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Infanteristen aus dem Wald bis ans Wasser rannten und sofort auf die Boote schossen.
    Sven hatte sich an eine Drehbasse gesetzt, visierte sorgfältig und schoss. Auch ihre Musketenschützen und das sechste Boot schossen. Einige Briten fielen zu Boden. Die anderen rannten in den Wald zurück. Sven atmete auf. Nun waren sie außer Schussweite.
    Die Seeleute der Defence und Hudson standen alle an der Reling und riefen »Hurra!«, als die Boote zu ihnen ruderten. Jubel brandete empor, als Mr Potter Sven das Schiff übergab.
    Sven ließ sich die Sprechtrompete reichen.
    »Männer der Defence ! Ich bin glücklich, wieder bei euch zu sein. Ich danke euch für das, was ihr während meiner Gefangenschaft für unser Land getan habt. Ohne eure Hilfe wäre ich und mit mir viele Landsleute nicht freigekommen. Ich bin stolz, euch wieder kommandieren zu dürfen.«
    Unter ihren Hurrarufen ging er in seine Kajüte. Martin und Rocky erwarteten ihn. Martin rannen die Tränen über das Gesicht, und Rocky riss sich winselnd los, sprang Sven an, legte sich auf Befehl vor ihm auf den Boden, jaulte und leckte an seinen Füßen. Sven fasste Martin um und beugte sich dann zu Rocky, um ihn zu streicheln. Er musste sich danach die Augen auswischen, denn Mr Potter hatte gerade gesagt: »Wir haben einen Brief Ihrer Gattin auf Ihr Schreibpult gelegt, Sir«, und er konnte ihn noch nicht sehen. Dann sah er ihn. Nun war er wieder bei den Seinen.
     
    Die Defence hatte zehn Tage später die Ehre, General Washington auf das Flaggschiff Ville de Paris zu bringen, wo er mit Admiral de Grasse konferierte.
    Washington, der auf der Hinfahrt recht einsilbig gewesen war, kam strahlend auf die Defence zurück und sagte zu Sven: »In den nächsten Wochen werden Sie das Ende unserer Knechtschaft miterleben, und Sie können Ihren Enkeln einmal sagen, Sie seien dabei gewesen.«
    Dann beherrschte er schnell wieder seine Gefühle und erteilte Svensehr sachlich den Befehl, den französischen General Rochambeau mit seiner Infanterie von Annapolis zum York River zu geleiten. »Er wird uns bei der Belagerung unterstützen.«
    Ende September 1781 hatte Washington sechzehntausend Mann zur Belagerung Yorktowns versammelt. Die Defence musste vier ihrer schweren Kanonen für die Belagerungsartillerie abgeben. Und dann begann die Kanonade.
    Der britische General Cornwallis räumte seine äußeren Befestigungen so schnell, dass sich alle Belagerer wunderten. »Nun wären wir auch innerhalb der Stadtgrenzen untergebracht und bekämen die eigenen Kanonenkugeln auf den Kopf«, bemerkte Alfred zu seinem Freund Walter.
    Zur selben Zeit fragte Sven seinen Freund Sam: »Möchtest du da drinnen sitzen, wenn das jetzt wochenlang so weitergeht?«
    »Um Gottes willen, nein! Aber was machen wir jetzt? Liegen wir hier nur auf dem Fluss herum?«
    »Keine Sorge! Wir werden an den Küsten vor Northampton patrouillieren. Wir wollen nicht, dass Königstreue in die Belagerung eingreifen.«
    Aber nach zehn Tagen wurde die Defence zurückgerufen. Spione hatten gemeldet, dass Cornwallis ausbrechen und den York River überqueren wolle, wo er in Gloucester noch einen Stützpunkt unterhielt. Doch ein schwerer Sturm fegte diesen Plan hinweg und zerstörte einen Teil der Boote. Nur weil Master White eine so gute Nase hatte und die Wolken richtig deutete, konnte die Defence rechtzeitig hinter einer Landzunge Schutz suchen.
    Und dann überschlugen sich die Gerüchte. Einmal hieß es, dass eine starke britische Flotte mit Clintons Truppen aus New York komme, um Yorktown zu befreien. Dann wieder war von britischen Unterhändlern die Rede, die in Washingtons Hauptquartier über die Kapitulation verhandelten. Gleichzeitig kam der Befehl, Yorktown so eng abzuschnüren, dass kein Mensch, ob Frau, Kind oder Greis, in die Stadt gelangen könne.
    »Was ist denn nun? Kommt Clinton oder kapituliert Cornwallis?«, polterte Dr. Bader in der Offiziersmesse los.
    »Wir hoffen, dass Cornwallis zuerst kapituliert, bevor Clinton in Sicht kommt. Für uns wäre das so ein Gewinn wie für Ihren Patienten der Tod, bevor Sie Ihr Messer ansetzen«, antwortete Leutnant Potter.
    Die anderen lachten laut. Dr. Bader drohte Potter lächelnd mit dem Finger. »Warten Sie nur, bis Sie mir auf den Tisch kommen.«
     
    Hauptmann von Neuenburg war für Washingtons Stab tätig, um hessische Wünsche zu dolmetschen oder mit einer Sprechtrompete vor den Mauern die Hessen zum Überlaufen zu ermuntern. Gut zwei Dutzend waren ihm bisher
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