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Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Titel: Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit
Autoren: Frank Adam
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verschleimt und ohne einen Hinweis auf die spätere grazile Schönheit. Nun ja, in diesen Dingen war er wohl sehr unerfahren. Aber dann streckte er seinen Finger aus, strich der Kleinen über die Wange und krabbelte auf ihrer Brust. Jetzt sah sie schon viel gefälliger aus.
    Er fasste seine Frau um. »Ich bin so glücklich, dass du alles gesund überstanden hast. Du musst mir viel erzählen.«
    Aber hinter ihnen räusperte sich jemand. Es war ein großer Neger, Joshua Petrus, Maat auf seinem Schiff und Gefährte vieler Jahre. »John und das Personal warten auf der Diele, Sir«, meldete er.
     
     
    Die erste Begegnung mit seiner kleinen Tochter und der Begrüßungskuss seiner Frau sollten die letzten ruhigen Momente an diesem Tag für Sven bleiben.
    Jetzt wollte das Gesinde ihn begrüßen. John, der Hausdiener, William, Gärtner und Mann für alles, Martha, Köchin und auch ein wenig Schneiderin, Hanna, die Putzfrau, und nun Henrietta, die Amme. Es war noch vom Stiefvater, Dr. Wilbur her ein wenig viel Personal, aber außer Sabrina, seiner Frau, bewohnte ja auch seine Schwester Ingrid das Haus nach dem Wegzug der Wilburs nach Kanada.
    Und da rief sie schon von Weitem seinen Namen. »Sven! Sven! Bist du wieder daheim? Die Leute sagen, du wärst mit einer ganzen Flotte von Prisenschiffen eingelaufen.«
    Sven musste schmunzeln, begrüßte aber erst noch das Personal und dankte ihm, dass es Frau und Schwester so gut während seiner Abwesenheit versorgt hätte. Und er hatte für jeden auch ein Geldpräsent bereit. Sven war eigentlich der Meinung, dass diese Zeremonie eher in britische Landhäuser als in einen kolonialen Haushalt passe, aber das Personal hatte es darin gern ein wenig britisch. Nun ja, sein Stiefvater hielt ja auch loyal zur britischen Krone.
    Doch da hörte er schon aus dem Salon die Stimme seiner Schwester: »Wo steckt er denn nur?« Er nickte den Bediensteten zu, lächelte und ging in den Salon.
    Seine Schwester Ingrid erwartete ihn mit offenen Armen. »Bruderherz!Nun lass dich endlich umarmen. Deine Frau hat es ja kaum noch ausgehalten vor Sehnsucht. Und eure Tochter wollte sie dir präsentieren, obwohl du sicher gar nichts mit einem so kleinen Wesen anfangen kannst, ungeschickt, wie Männer nun einmal sind.«
    Sven fasste seine Schwester um. »Du lässt ja andere Menschen immer noch nicht zu Wort kommen. Aber gut siehst du aus. Und bald bist du so hübsch wie ich.«
    »O Gott!«, stöhnte Ingrid. »Das soll mir aber erst nach der Hochzeit widerfahren, wenn mein Henry nicht mehr abspringen kann. Und du kannst ja nun auch Brautführer sein. Das ist mir lieber als Onkel Björn.«
    »Langsam!«, wehrte Sven ab. »Von einer Hochzeit hat mir noch niemand etwas gesagt.«
    Seine Frau Sabrina mischte sich ein. »Wo ihr beiden Larssons zusammentrefft, ist auch immer Trubel und Unruhe. Jetzt setzt ihr euch beide erst einmal hin und trinkt ein Tässchen Kaffee. Martha wird ihn gleich servieren. Und dann erzählen wir der Reihe nach. Zuerst berichte ich von der Geburt. Das ist ja wohl das Wichtigste!«
    Und Sabrina berichtete, dass die kleine Lilian zwei Wochen eher als erwartet auf diese Welt drängte, dass sie daher noch nicht in Philadelphia war, wo sie beim alten Studienfreund ihres Vaters die Geburt erwarten wollte. Aber nun habe es die Hebamme aus Gloucester auch getan. Und für den Notfall sei auch Dr. Kellaghan, Ingrids Henry, in der Nähe gewesen.
    Sven drückte Sabrina noch einmal an sich. Eine vorzeitige Geburt! Wenn er dort gewesen wäre, hätte ihn vor Unruhe der Schlag getroffen. Er atmete aus. »Was bin ich froh, dass alles gut gegangen ist. Hattest du große Schmerzen?«
    »Überhaupt nicht«, lachte Sabrina. »Die Hebamme meinte, wenn es alle Frauen so leicht hätten, würde niemand mehr sie holen. Und unsere Lilian ist gesund. Henry hat sie gleich untersucht.«
    Sven schüttelte den Kopf, zwinkerte Sabrina zu und fragte, ob hier inzwischen alle guten Sitten abhanden gekommen seien. Er höre immer von Ingrids Henry. Ihm als dem älteren Bruder habe sich noch niemand vorgestellt.
    »Du segelst ja auch in der Welt umher und amüsierst dich«, verteidigte sich seine Schwester. »Henry hat unseren Eltern ausführlich geschrieben, sein Studium und alles geschildert und um meine Hand angehalten. Und da unser Vater Arzt ist, konnte er auch von Kollegen positive Informationen über Henry einholen und hat der Heirat zugestimmt.«
    »Und wann soll die sein?«
    »Am Goldenen Sonntag vor Weihnachten. Am
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