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Susanne Barden 06 - Heiter bis bewölkt

Susanne Barden 06 - Heiter bis bewölkt

Titel: Susanne Barden 06 - Heiter bis bewölkt
Autoren: Helen D. Boylston
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ein größeres Haus gezogen, und da sie eine Hilfe im Haushalt brauchten, hatte sich Anne erboten, zu ihnen zu kommen. Ihre Stellung im Krankenhaus hatte sie schon seit längerer Zeit aufgegeben, weil ihr die Arbeit zu schwer geworden war. Aber sie fühlte sich ein wenig einsam in ihrem leer gewordenen Häuschen. So vermietete sie es denn und zog zu den Barrys. Sie gehörte seit Jahren zur Familie.
    Susy beugte sich vor und sah zu dem weißen Haus hin, dem sie sich näherten. Es war solide gebaut und lag zwischen Ulmen und Ahornbäumen abseits von der Straße. Ein Fahrweg, der mit Berberit- zensträuchern eingefaßt war, führte an einer Seite vorbei bis zu einer roten Scheune. Im Garten hinter dem Haus sah man einen Sandhaufen mit einer Karre und ein paar Turngeräte. Dahinter zog sich eine
    Bergwiese mit großen Felsblöcken zu einem Wäldchen hinauf.
    Vor dem Haus lag ein gepflegter Rasenplatz. Die Wohnzimmerfenster blickten über das Tal von Springdale hinweg auf die Kette der Weißen Berge. Aus einem dunklen Wolkengewirr ragte das schneebedeckte Haupt des Mount Washington. Über seine zerklüfteten Hänge glitten blaue Schatten.
    Als der Wagen vor der roten Scheune hielt, flog die Küchentür auf, und Anne kam heraus, von den tobenden Kindern umringt. Hinterher trottete Maxi, etwas fett geworden und mit steifen Beinen.
    Die Zwillinge stürzten Seite an Seite jauchzend auf Susy zu; Bettina lief mit langen Beinen hintendrein.
    »Mammi, Mammi!« schrien alle drei, während Maxi vor Aufregung keuchte. Susy verschwand in einem Wirrwarr von Armen und Beinen und tauchte nach einer Weile völlig zerzaust und naß von Küssen wieder auf.
    »Hast du uns was mitgebracht?« fragte Jonny.
    »Natürlich! Kommt ins Haus.«
    Jerry bekam ein paar Schallplatten, die er sich gewünscht hatte, Jonny einen Kasten mit Handwerkszeug und Bettina einen Puppenkochherd. Die Kinder jubelten über die Sachen, als ob sie noch niemals etwas geschenkt bekommen hätten. Doch schielten sie auch eifersüchtig zu den Geschwistern hin, ob die nicht etwa etwas Besseres bekommen hätten, als sie selber. Endlich rannten sie davon, Bettina in die Küche, Jerry ins Wohnzimmer und Jonny zur Scheune. Plötzlich war es sehr still im Zimmer.
    Susy, Bill und Anne setzten sich an den Frühstückstisch. Susy erzählte von ihrer Reise, von ihrem Besuch im Krankenhaus und von der neuen Kinderstation.
    »Die armen Kleinen!« sagte Bill. »Fräulein Matthes hat ganz recht, Ärzte sollten nur Krankenschwestern heiraten. Aber ich finde, alle Krankenschwestern sollten auch Mütter sein.«
    »Gehen Sie da nicht etwas zu weit?« meinte Anne bedächtig. Dann fragte sie Susy. »Hast du Kit noch zur Bahn gebracht?«
    »Ja. Es wird mir ganz komisch vorkommen ohne sie.«
    »Und mir erst!« sagte Bill. »Hoffentlich verheiratet sie sich nicht in Kanada. Ein paar Monate geht es schon mal mit Frau Landers, aber für immer nicht.« Er stand auf. »Ich muß fort. Um neun hab’ ich eine Rippenresektion zu machen.«
    Susy begleitete ihn zur Haustür. Auf dem Weg zum Wagen drehte er sich noch einmal um. »Ach, das hätte ich fast vergessen! Gestern hat Frau Briscomb angerufen. Sie will dich heute gegen zwei besuchen. Du bist doch zu Hause, nicht wahr?«
    »Ja. Was will sie denn von mir?«
    »Keine Ahnung! Frag sie doch mal, ob sie nicht einen Arbeitsplatz für Fred Button hat.«
    »Du meinst in ihren Gewächshäusern? Aber, Bill - die Frau ist ja ein Eisberg! Ich weiß wirklich nicht, wie ich an sie ’rankommen soll.«
    »Das verstehst du besser als ich«, entgegnete er fröhlich und ging leichten Schrittes davon.

 
Susy an der Arbeit
    Susy wollte sich sorgfältig überlegen, wie sie die schwierige Frau Briscomb am besten für Fred interessieren könnte. Er mußte möglichst bald Arbeit bekommen, damit seine Frau, die jetzt außer Haus arbeitete, sich wieder den Kindern widmen konnte. Aber obwohl Susy sonst nicht vergeßlich war, vergaß sie im Trubel des Vormittags, daß Frau Briscomb sie besuchen wollte.
    Nach ihrer viertägigen Abwesenheit gab es allerlei im Haushalt zu tun. Da Anne ein Großreinemachen plante, wollte Susy vorher die Schränke ausräumen. Zwei Kleider von Bettina mußten verlängert werden, denn das Mädchen wuchs fast zusehends. Auch mußten die Sommersachen der Familie vom Boden geholt und ausgelüftet werden. In Bills Kleiderkammer entdeckte Susy eine völlig verschmutzte Baumwollhose, die er bei der Gartenarbeit zu tragen pflegte. Sie machte den
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