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Supermom schlägt zurück - Mallery, S: Supermom schlägt zurück

Supermom schlägt zurück - Mallery, S: Supermom schlägt zurück

Titel: Supermom schlägt zurück - Mallery, S: Supermom schlägt zurück
Autoren: Susan Mallery
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Wonder Mom, und dazu bin ich da.“
    Sie zog die Katze herunter, die sie wütend anfunkelte und versuchte, die Krallen an ihr zu wetzen. Aber Kerri schaffte es, diesen Waffen auszuweichen. Sie setzte Tiger auf den Ast unter ihren Füßen und sah zu, wie die missmutige Katze ihren Weg nach unten fand. Anschließend konzentrierte Kerri ihre ganze Aufmerksamkeit auf das Trampolin, das genau am richtigen Platz unter dem Baum aufgestellt worden war.
    Langsam hangelte sie sich auf dem Ast weiter vor und war froh, dass sie ihre Stiefel aus dem Secondhandladen noch zum Schuster gebracht hatte, der sie mit einer Sohle belegt hatte, die ihr Halt gab. Als der Ast schmaler wurde und anfing, sich unter ihr zu biegen, blieb sie stehen, nahm das Trampolin ins Visier, ignorierte den Angstknoten in ihrem Magen und sprang.
    Sie traf auf das Trampolin, wurde hochgeschleudert, schaffte noch einen wenig graziösen Salto, bevor sie wieder aufschlug und diesmal auf dem Rücken landete. Sowie sie ihren Atem wieder unter Kontrolle hatte, krabbelte sie an den Rand und stieg herunter.
    Auch wenn ich jetzt schon auf die dreißig zugehe – ich hab’s immer noch drauf, freute sie sich und strich sich den Rock vorne glatt. Zu schade, dass sie sich nie besonders für Sport interessiert hatte; schließlich musste sie ihren Sohn immer wieder aufs Neue davon überzeugen, dass sie tatsächlich Wonder Mom war. Eine Mom mit ganz erstaunlichen Kräften. So gut wie jede andere Heldin im Comic.
    Sie drehte sich zu dem Fenster um und winkte den beidenJungs zu, dann ging sie zum Haus. Ganz buschig und erbost über ihre Rolle in dem Drama lief Tiger vor ihr her.
    „An deiner Motivation müssen wir noch arbeiten“, erklärte Kerri der Katze. „Hier ist eher Angst gefragt, weniger Verdruss. Mrs Barclays Katze ist jederzeit bereit, mit mir zu kooperieren, falls du nicht interessiert bist.“
    Tiger ignorierte sie und rannte ins Haus. Michelle hielt die Tür auf und grinste. „Nicht schlecht, Wonder Mom!“

2. KAPITEL
    A m selben Abend, nachdem der Abwasch erledigt war und Kerri ihren Sohn ins Bett verfrachtet hatte, berichtete Linda: „Dein Katzenrettungseinsatz hat sich bereits herumgesprochen. Die halbe Stadt hält dich für eine Heilige, die andere Hälfte ist der Meinung, du gehörst ins Irrenhaus.“
    „Ich bin keine Heilige“, wehrte Kerri ab und lehnte sich im Sofa zurück. „Ich versuche nur, mein Bestes zu geben.“
    Von ihrer katastrophalen Begegnung mit Nathan King hatte sie Linda bereits erzählt. „Mir fällt nichts mehr ein, was ich noch tun könnte“, gestand sie schließlich, was eigentlich gar nicht ihre Art war. Normalerweise erlaubte Kerri sich nicht einmal, auch nur daran zu denken, dass sie versagen könnte. Immerhin war sie Wonder Mom.
    Dieser verrückte Name und das Kostüm war ihr vor vier Jahren in den Kopf gekommen, kurz nachdem man bei Cody die Gilliar-Krankheit diagnostiziert hatte. Damals war er fünf gewesen und hatte unter großen Schmerzen gelitten. Es ging ihm so schlecht, dass er sich weigerte, zur Schule zu gehen oder sich auch nur mit seinen Freunden zu treffen.
    Für Kerri gehörte die Idee, Wonder Mom zu sein, zu einer Strategie, die vielen unsagbar wunderlich erscheinen mochte: Wenn sie geheime Kräfte besaß, würden sich diese Kräfte auch auf ihren Sohn übertragen. Und wenn Cody über geheime Kräfte verfügte, würde er sicherlich auch seine Krankheit besiegen.
    Mithilfe einiger Nachbarn und einem hydraulischen Wagenheber hatte sie es geschafft, ihren Sohn „sehen“ zu lassen, wie sie mit einer Hand ein Auto stemmte. Das hatte ihn so beeindruckt, dass er darum bat, zum Baseballtraining für Kinder angemeldet zu werden. Über die Jahre hinweg, in denen sie während ihrer Auftritte das scheinbar Unmöglichevollbrachte, hatte sie ihr Kostüm immer weiterentwickelt. Wonder Mom hatte sogar ein Logo.
    Kerri wusste nicht, ob es mit ihrer Rolle als Wonder Mom zusammenhing oder einfach nur Glück war, aber Codys Krankheit war langsamer fortgeschritten als erwartet. Wenn es ihm half, dass sie sich zur Idiotin machte, wäre sie auch gerne bereit, dies jeden Tag zu tun.
    „Was mag Tim mit seiner Bemerkung wohl gemeint haben?“ Linda griff nach ihrem Weinglas. „Sag, dass es geschehen ist, und vielleicht wird es dann so sein.“
    „Es wäre schön, wenn er sich etwas klarer ausgedrückt hätte“, murmelte Kerri. „Alles, was mir dazu einfällt, ist, dass er andeuten wollte, ich solle öffentlich behaupten,
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