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Superhirn Sammelband

Titel: Superhirn Sammelband
Autoren: Rolf Ulrici
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Katzenmann beobachtet. Der spielt nicht – der ist verrückt vor Angst! Oder er ist von einer Wahnvorstellung besessen. Ich stand an der Hauswand, als er ins Fenster sprang. Ich hörte das aufgeregte Geschrei. Wir gehen jetzt hinein, und ich sage, ich bin seit gestern per Autostopp auf eurer Spur. In Orr hat mich der Fahrer abgesetzt. Aber wartet! Die Perserkatze tu ich in meinen Rucksack. Gérard, du bringst sie in euer Quartier. Ich schätze, sie wird stundenlang schlafen.«
    »Aber die Hunde?« wandte Tati ein.
    »In diesen Tagen«, sagte Superhirn noch bedeutungsvoller, »haben alle Hunde Angst vor Katzen. Den meisten ist sogar das Bellen vergangen. Sie verkriechen sich lieber!«
    »Loulou auch!« erinnerte sich Gérard. »Ha, das stimmt!«
    Während Gérard mit dem Rucksack die Treppe emporflitzte, wurde Superhirn in der Gaststube nach einem Moment verblüfften Schweigens begeistert empfangen. Auch die Wirtsleute schienen sich über den Zuwachs zu freuen. Lise beteuerte:
    »Ein Schlafgast mehr? Kein Problem. ich geh euch die dritte Kammer. Da sind zwei Liegen drin. Decken haben wir genug!«
    Plötzlich stand der Fischteich-Inspektor mit verzerrtem Gesicht neben der Theke: »In die dritte Kammer will ich!« krächzte er. »Ich geh heut nacht nicht in meine Hütte. Nicht um alles in der Welt! Die Bestien werden mich umbringen! Sie reißen die Latten vom Schuppendach und dringen in die Hütte ein …!«
    Wieder verlor der sonst so nette Wirt die Beherrschung: »Still!« brüllte er. »Willst du uns für alle Ewigkeit das Geschäft verderben? Guck dich doch mal um! Wo sind die Bauern aus Orr, die sonst jeden Abend zum würfeln und Kartenspielen kamen und immer eine hübsche Zeche machten?«
    »Die sitzen hinter verrammelten Türen und Fenstern!« schrie Anatol. »Und wie ich euch kenne, verbarrikadiert ihr euch auch gleich!«
    »Schon gut«, beschwichtigte ihn nun der Wirt. »Dann leg dich hier in der Gaststube auf die Bank. Hilf aber erst unseren jungen Gästen, sich oben einzurichten.«
    Tati nahm den Pudel mit in die erste Dachstube gleich neben der Treppe. Dort sollte auch Micha übernachten. Gérard, der das Kätzchen bereits nach oben geschmuggelt hatte, winkte Prosper in die zweite Kammer. Und als die dritte hergerichtet war, zog Superhirn mit Henri dort ein.
    Als Anatol die Stiege hinuntergetappt war, erschien Lise. Sie blieb auf der vorletzten Stufe stehen und blickte nur in den Gang.
    »Wie ist es?« fragte sie, »Sollen wir morgen früh einen der Fernfahrer bitten, euch aufzuladen – oder habt ihr eure Pläne geändert?«
    »Danke schön«, erwiderte Superhirn. »Ich borge mir in Orr ein Rad und fahre mit den anderen. Haben Sie was dagegen, wenn wir noch ein Weilchen miteinander schwatzen?«
    Die junge Wirtin lachte: »Aber nein! Schwatzt nur, soviel ihr wollt, uns macht das nichts! Im Gegenteil! Vergnügte Gäste haben wir gern. Und was der Anatol da gefaselt hat – das nehmt bitte nicht ernst!«
    Scheinbar unbekümmert rief Superhirn: »Ach, woher denn! Wenn einer zu tief in die Flasche geguckt hat, spinnt er gern mal!«
    Lise huschte die Stiege hinunter.
    »Ta-ta-tati«, verhaspelte sich Prosper aufgeregt. »Hast du Superhirn von unseren Erlebnissen erzählt?«
    »Ja«, bestätigte das Mädchen. »Er sagte, das Stichwort für die unerklärlichen Ereignisse sei Katze!«
    »Was durch das Verhalten des Fischteich-Inspektors ja bestätigt wurde«, warf Superhirn gelassen ein.
    »Ja, aber du weißt noch nicht, daß Micha in der Höhle von Midirac ein Monster erkannt haben will!«
    Und Gérard und ein Polizist entdeckten an der Nationalstraße 20 den Krallenabdruck einer Katzenpfote in Elefantengröße!«
    Aber auch das schien den spindeldürren Jungen nicht zu verblüffen.
    »Was macht Loulou?« fragte er.
    »Er kuschelt sich auf Michas Liege«, berichtete Tati. »Und er tut so, als gäbe es keine Katze unter diesem Dach.«
    »Das paßt«, meinte Superhirn. »Die Hunde verkriechen sich, um keiner Katze zu begegnen. Sogar die Jagdhunde wollen nicht mehr ins Revier, und selbst die besten Polizeihunde verweigern die Suche.«
    »Die unheimliche Stille fiel uns sofort auf!« bestätigte Henri. »Wir hörten nirgends Gebell, noch sahen wir weit und breit einen Hund. Erst wieder hier, im Rasthaus, die beiden verängstigten Doggen.«
    »Kommt!« flüsterte Superhirn. »Wir gehen alle in Henris und meine Kammer. Die liegt nicht so nahe an der Stiege …«
    Gérard, Tati und Micha setzten sich auf das eine, Henri,
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