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Sunshine Ranch 04 - Myriams letzte Chance

Sunshine Ranch 04 - Myriams letzte Chance

Titel: Sunshine Ranch 04 - Myriams letzte Chance
Autoren: Luzie Bosch
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fügte sie mit einem schuldbewussten Seitenblick auf Sue hinzu.
    „Ich heiße Tori“, erwiderte Tori. „Das ist Sina. Und das ist Hannah.“
    Klar, dass sie Myriam gar nicht erst erwähnte. „Ich heiße Myriam“, stellte Myriam sich selbst vor.
    „Hi! Nice to meet you!“ April schien schon wieder vergessen zu haben, dass sie Deutsch sprechen sollte.
    „Warum kommt ihr überhaupt so spät?“, fragte Sina Sue.
    „It’s just ridiculous!“ Vor Empörung fiel Sue jetzt selbst ins Amerikanische. Sie warf genervt beide Arme nach oben.
    „Zuerst hatte der Flieger Verspätung“, antwortete Stefan, der Verwalter der Ranch, der seit ein paar Wochen Sues Freund war. Ächzend wuchtete er einen riesigen Schrankkoffer aus dem Kofferraum. „Und dann fehlte auch noch das halbe Gepäck. Wir mussten eine Suchmeldung aufgeben. Der ganze bürokratische Kram dauerte Stunden.“
    „Das halbe Gepäck?“ Sina blickte verwirrt auf den immensen Koffer.
    „ Ein Koffer ist angekommen“, erklärte Sue. „Aber die anderen beiden sind verschwunden. Keiner weiß, wo sie gelandet sind.“
    Sollte das ein Witz sein?
    „Was? Du hast drei Koffer dabei?“, fragte Tori April.
    „Und mein Pferd“, ergänzte April. „Aber Charlie haben sie glücklicherweise nicht verloren. Wir holen ihn morgen am Flughafen ab.“
    „Haha“, sagte Tori. „Guter Witz.“
    „Nichts haha“, entgegnete Sue. „Das ist typisch für meine Schwester. Sally hat entschieden, dass April für ein ganzes Jahr in Deutschland bleiben soll. Sie hat nur leider vergessen, mir ihren Entschluss mitzuteilen. Es mussten ja auch so viele andere Dinge vorbereitet werden.“
    „Das ist ja …“ Jetzt fehlten sogar Tori die Worte.
    „Great, isn’t it?“ , meinte April. „Der wahre Grund für den Wirbel ist, dass sich meine Mutter vor ein paar Wochen in diesen neuen Kerl verknallt hat. Und der hat keinen Bock auf eine nervige Teenagertochter. Also musste ich weg.“
    „Da kam die Tante in Deutschland gerade recht“, sagte Sue.
    „Und jetzt?“, fragte Sina entgeistert.
    „Bin ich eben hier“, erklärte April.
    „Und natürlich bleibst du hier“, sagte Sue und umarmte ihre Nichte. „Das ist ja kein Problem. Ich hätte es nur gerne vorher gewusst.“
    „Aber dann … musst du doch auch zur Schule gehen“, meinte Tori.
    „Stimmt. Das alles zu organisieren, ist ganz schön kompliziert“, sagte Sue. „Besonders jetzt, in den Ferien. Es wäre sehr viel einfacher gewesen, wenn ich es vorher gewusst … Ach, ist ja auch egal. Ich freu mich wirklich, dass du da bist, April.“
    „Und ich freu mich auch“, sagte April strahlend. „ I’m very happy to be here .“
    Dieses Lächeln. Man konnte gar nicht anders, als sich mit ihr zu freuen. Selbst Myriam, die sich so sehr gewünscht hatte, dass April zickig, eingebildet und absolut unsympathisch wäre, war bezaubert.

Freestyle
    „Und?“, fragte Tori. „Wie gefällt es dir in Deutschland?“
    Sie hatten den Tag mit einem kleinen Ausritt begonnen: Tori, Hannah, April und Myriam, die eigentlich lieber auf der Ranch geblieben wäre. Aber das hatte April nicht zugelassen.
    „Come on “ , hatte sie gesagt. „Du willst doch nicht allein hier rumhängen.“
    Also hatte Myriam Camilla gesattelt und war mitgekommen. Und nun saß sie auf der Waldwiese und bereute ihre Entscheidung. April war nett und Hannah stand ihr wie immer zu Seite, aber Tori ignorierte Myriam, wo sie nur konnte. Schon wie sie sich aufs Gras gesetzt hatte! Sie drehte Myriam einfach den Rücken zu.
    „Germany is great“ , antwortete April jetzt auf Toris Frage. „Ich finde es wirklich toll hier. Ihr seid alle so nett und ich liebe Sues Ranch. Und seit Charlie da ist, ist alles perfekt.“
    Charlie war ein prächtiger pechschwarzer Quarterhorse-Wallach, den April von ihrem Vater zum elften Geburtstag bekommen hatte.
    „Irre, dass du ein eigenes Pferd hast“, bemerkte Tori.
    „Ach, das liegt nur daran, dass mein Dad so viel arbeitet und ein schlechtes Gewissen hat, weil er sich zu wenig um mich kümmert“, erklärte April. „Er macht mir immer total übertriebene Geburtstagsgeschenke. Charlies Stammbaum ist acht Seiten lang, seine Vorfahren waren allesamt berühmte Turnierpferde. Er hat ein Vermögen gekostet. Aber das ist mir egal. Für mich wäre er selbst ohne Stammbaum das beste Pferd der Welt.“
    „Mein Dad arbeitet auch viel“, sagte Tori neidisch. „Aber er ist noch nie auf die Idee gekommen, mir ein Pferd zu schenken.“
    Myriam
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