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Summer Heat - An einem heißen Sommertag

Summer Heat - An einem heißen Sommertag

Titel: Summer Heat - An einem heißen Sommertag
Autoren: Ewa Aukett
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hatte er sich so gehen lassen können?
    Verbittert schloss er die Augen.
    Er liebte seine Frau. Henny war seine Sonne und sein Mond. Sie würde ihm nur schwerlich verzeihen können, wenn er ihr davon erzählte, aber es ihr zu verschweigen kam nicht infrage.
    Zutiefst erschüttert hob er den Blick und sah zu Ian hinüber, der immer noch im Schatten des großen Stallgebäudes seiner Arbeit nachging.
    Tom hatte gewusst, dass Marilyn einen gewissen Ruf besaß. Die Gerüchte, dass sie Ian bei jeder sich ihr bietenden Gelegenheit betrog, waren selbst bis zu ihnen auf die Farm vorgedrungen. Trotzdem hätte er niemals damit gerechnet, dass sie es sogar bei ihm versuchte ... und fast Erfolg gehabt hätte, wie er sich zu seiner Schande eingestehen musste.
    Schwer atmend stützte er sich mit den Händen auf den Oberschenkeln ab und schüttelte den Kopf. Übelkeit stieg in ihm hoch. Fast hätte er sowohl Henny als auch Ian hintergangen.
    Verfluchtes Weibsstück. Sein Dad hatte damals recht gehabt, als er seine Söhne vor ihr gewarnt hatte.
    „Lasst die Finger von Marilyn Envers. Dieses Mädchen taugt nichts und stürzt euch nur ins Unglück, wenn ihr euch mit ihr einlasst.“
    Ian hielt durch, solange sein Vater noch am Leben war. Vier Jahre nach dessen Tod war er ihren Verführungskünsten dann doch erlegen und hatte sie geheiratet. Elaine war entsetzt, aber sie hatte sich in die Entscheidung ihres ältesten Sohnes nicht eingemischt.
    Tom ballte die Hände zu Fäusten.
    Der Scham über das, was geschehen war, folgte die Wut.
    Offenbar hatte bislang niemand seinem Bruder die Wahrheit gesagt, aber er würde nicht schweigen, auch wenn er damit einen handfesten Streit riskierte.
     
    Er drückte sich seinen Hut auf den Kopf, stapfte zornig zu Ian hinüber und baute sich neben ihm auf.
    „Wir müssen reden.“
    Bedächtig legte dieser den Hammer weg und warf Tom einen irritierten Blick zu.
    „Was ist denn los?“, wollte er wissen.
    „Mary ist los“, gab Tom zurück. „Sie läuft mir in eurem Haus halb nackt über den Weg.“
    Ian stutze kurz, dann flüchtete er sich in ein verhaltenes Lachen.
    „Immerhin ist sie dort zu Hause“, erwiderte er. Tom machte einen Schritt auf ihn zu und musterte ihn eindringlich.
    „Das ist nicht witzig.“ Kopfschüttelnd nahm er den Hut ab und fuhr sich durch das hellbraune Haar. „Es tut mir leid, aber ... sie wollte Sex mit mir, Ian. Ich bin es dir als Bruder schuldig, dir das zu sagen. Ich ...“
    „Es reicht“, fuhr Ian auf. Seine grauen Augen wurden kühl, als er Tom ansah, aber darin lag auch der Schatten einer bitteren Erkenntnis.
    „Du weißt es“, stellte Tom fest.
    „Es geht dich nichts an, was Mary tut.“
    „Aber dich geht es etwas an?“ Toms Stimme wurde laut. „Wieso lässt du das mit dir machen, Ian? Du hast weiß Gott etwas Besseres verdient, als diese ... Schlampe.“
    Wutentbrannt baute Ian sich vor ihm auf.
    „Zügle dich im Ton, Tom.“
    Zähneknirschend schüttelte Tom den Kopf.
    „Nein, Ian. Ich kann da nicht tatenlos bei zusehen. Du bist mein Bruder. Vor nicht einmal einer Minute hatte deine Frau die Hand in meiner Hose und wollte mir einen Blowjob verpassen. Das kannst du unmöglich einfach so hinnehmen. Du kannst nicht gutheißen, dass sie dich mit deinen Arbeitern hintergeht und sich von jedem Nachbarn flachlegen lässt.“
    „Niemanden hat zu interessieren, welche Vereinbarung Mary und ich haben.“
    „Vereinbarung?“, wiederholte Tom mit sich überschlagender Stimme. „Das ist ein schlechter Witz, oder? Du lässt dich zum Idioten abstempeln, Ian. Ganz davon zu schweigen, was du deiner Tochter mit dieser Tatenlosigkeit antust. Was denkst du, wie lang es dauern wird, bis Sam von ihren Schulfreunden darauf angesprochen wird, dass Mary für jeden die Beine breitmacht?“
    Mit geballten Fäusten baute Ian sich vor seinem Bruder auf.
    „Verlass augenblicklich meinen Grund und Boden, Tom.“
    „Komm zur Vernunft, Ian. Trenn dich endlich von Mary. Sie hat weder dich noch Sam verdient.“
    „Geh!“ Das Gesicht wutverzerrt, brüllte Ian ihn an. Toms Schultern sanken hinab, dann ging er zu dem Pferdeanhänger hinüber, schloss die Klappe und warf seinem Bruder einen langen Blick zu.
     „Irgendwann wirst du aufwachen, Ian“, meinte Tom leise. „Eines Tages wird dir die Frau gegenüberstehen, die dich erst vollständig macht und du wirst wissen, dass sie es ist, mit der du alt werden willst. Aber Mary wird es nicht sein.“
    „Verschwinde von hier, Tom.
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