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Süße Worte, heißes Flüstern

Süße Worte, heißes Flüstern

Titel: Süße Worte, heißes Flüstern
Autoren: Barbara McCauley
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einziges Motel. Und ein paar Touristen kommen auch nach Ridgewater …”
    “Um den größten Obstkuchen der Welt zu sehen.”
    Hannah lachte bei Seths gutmütigem Spott. “Es mag Ihnen ja albern vorkommen, aber für die Menschen hier bedeutet dieser Riesenkuchen, den
Wilhem’s Bakery
einmal im Jahr herstellt, eine Menge. Er macht ihr Ridgewater zu einer besonderen Stadt. Und, ob Sie es glauben oder nicht, es sind nicht einmal wenige, die von unserer Attraktion gehört haben und deshalb hierher kommen. Mit ein bisschen Glück bringt mir meine Frühstückspension genügend ein, um mich und die Kinder damit über Wasser zu halten.”
    Es klopfte an der Tür. Hannah stand auf und sah aus dem Fenster. “Du meine Güte, da ist ja was los!” Sie drehte sich zu Seth und hob entschuldigend die Hände. “Ridgewater, Stadt des weltgrößten Obstkuchens, hat beschlossen, ihrem neuen Helden ihre Aufwartung zu machen. Tut mir leid, Mr Granger, da müssen Sie jetzt durch.”

3. KAPITEL
    Für den Rest des Tages hatte Hannah keine Mühe, in sicherer Entfernung zu Seth zu bleiben. Selbst, wenn sie gewollt hätte, wäre sie nicht an ihn herangekommen. Die Nachricht, dass Detektive Seth Granger aus New Mexico mit seinem Motorrad Hannah Michaels’ Gartenzaun umgemäht hatte, um die kleine Maddie zu retten, hatte sich in Windeseile herumgesprochen. Ein steter Strom von Besuchern ging durchs Haus.
    Auch wenn Hannah es nicht gern sah, standen außer Seth auch ihre Töchter im Mittelpunkt des Interesses. Immer wieder mussten sie die Geschichte erzählen, die mit jedem Mal ein wenig farbiger und dramatischer wurde, sodass am Schluss Seth wie Superman durch die Luft gesegelt kam, und nur noch das große
S
auf seiner Brust fehlte.
    Unterdessen wich Billy Bishop Seth nicht von der Seite und versuchte, jede mögliche Information aus ihm herauszuquetschen. Aber während sich Seth den übrigen Besuchern und Bewunderern gegenüber höflich, wenn auch zurückhaltend gab, ignorierte er die Fragen des jungen Reporters mit dem strohblonden Stoppelhaar vollkommen.
    Hannah beobachtete den Trubel von der Küchentür aus. Die Gäste waren nicht mit leeren Händen gekommen. Zwei Apfelkuchen, ein Nudelsalat und eine Mokkatorte hatte sie schon gezählt und daraufhin Kuchenteller und Besteck verteilt und Kaffee gekocht.
    “Ich habe alles ganz genau gesehen”, erzählte Mrs Peterson gerade einem Bekannten, der erst vor ein paar Minuten eingetroffen war. “Wie er da durch den Zaun durchgeprescht ist und dann, ohne zu zögern, den Baum hoch … fantastisch, sag ich Ihnen.”
    “Vielleicht sollten wir ihm einen Pokal übergeben”, schlug Mrs Hinkle, die Leiterin der Stadtbibliothek, vor.
    “Aber Mildred”, widersprach Mrs Peterson. “Was soll der Mann denn mit einem Pokal? Er hat doch nicht beim Bowling gewonnen.”
    “Dann meinetwegen eine Medaille oder eine Plakette.”
    “Wenn ich ihn mir so ansehe, wüsste ich schon eine Belohnung für ihn”, hörte Hannah neben sich die leise Stimme ihrer besten Freundin.
    “Lori Simpson”, flüsterte sie zurück, “du solltest dich schämen. Du bist eine verheiratete Frau und Mutter von drei Kindern.”
    Lori drehte ihren Rotschopf zu Hannah. Ihre hübschen grünen Augen blitzten spitzbübisch. “Was du schon wieder denkst! Ich meinte natürlich ein schönes Stück Sahnetorte.” Sie machte eine bedeutungsvolle Pause und fuhr dann fort: “Die Sahne würde ich gleichmäßig auf diesem Luxuskörper verteilen und dann genüsslich abschlecken.”
    “Lori!” Hannah konnte nicht verhindern, dass sie über und über errötete. “Wie kannst du solche Dinge sagen? Du hast einen wunderbaren Mann und …”
    “Ich mach doch bloß Spaß, Hannah”, beruhigte Lori sie, warf aber noch einen zweiten bewundernden Blick auf Seth. “Obwohl … man müsste es mal ausprobieren. Ich könnte John mal fragen, was er davon hält. Neulich …”
    “Lori, es reicht!”, unterbrach Hannah sie lachend. Sie hatte wirklich keine Lust, die Bettgeschichten ihrer besten Freundin zu hören. Seitdem ihr eigenes Liebesleben seit Längerem auf dem Nullpunkt angelangt war, war es ohnehin besser, das Thema zu umgehen. “Wo ist John überhaupt?”, fragte sie.
    “Zu Hause. Er passt auf die Kinder auf. Da hat er gut zu tun. Patrick bekommt seinen ersten Backenzahn, und bei Nickie hat der Arzt gestern eine Warze entfernt. Jetzt läuft sie herum, als sei ihr mindestens der Arm amputiert worden. Du hast schon recht, John ist wirklich
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