Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Süße Worte, heißes Flüstern

Süße Worte, heißes Flüstern

Titel: Süße Worte, heißes Flüstern
Autoren: Barbara McCauley
Vom Netzwerk:
Augen. Die schwarzen Stoppeln auf seinem Kinn unterstrichen noch den finsteren Ausdruck eines ansonsten männlich schönen, ebenmäßigen Gesichts. Unter den festen schmalen Lippen entdeckte sie eine kleine Narbe. Eine weitere verlief im Zickzack über seinen muskulösen Oberarm.
    Ihr Blick schweifte über die breite, mäßig behaarte Brust und seinen durchtrainierten Waschbrettbauch, auf dem die kleinen schwarzen Locken in einer schmalen Linie unter der Gürtelschnalle seiner Jeans verschwanden.
    Hannah schluckte und richtete den Blick rasch wieder auf sein Gesicht. Sie erschrak, als sie nun bemerkte, dass Seth sie die ganze Zeit über beobachtet hatte. Eigentlich war es unverschämt, wie er sie fixierte. Aber schließlich hatte sie ihn genauso angestarrt.
    “Mr Granger …”
    “Nennen Sie mich ruhig Seth.”
    “Okay, Seth, ich bin Hannah.” Verlegen verschränkte sie die Finger und fing noch einmal von neuem an. “Ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll, dass Sie meine Maddie gerettet haben.”
    Er schwieg und sah sie mit einem gewissen Glitzern in den Augen an, an als wolle er sagen, dass er schon wüsste, wie.
    Schnell fuhr sie fort: “Ich muss zugeben, dass ich nicht genau weiß, wie Maddie da hochgekommen ist, ob sie etwas aus dem Baum holen wollte. Ich habe keine Ahnung. An sich haben die Kinder das strikte Verbot herumzuklettern, wenn keine Erwachsenen dabei sind. Wie auch immer, wären Sie nicht gewesen …”
    “Lassen Sie’s gut sein. Maddie ist wieder unten, und es ist ihr nichts passiert. Das ist die Hauptsache.”
    “Aber Ihnen ist etwas passiert und Ihrem Motorrad auch. Es tut mir außerordentlich leid, dass Sie jetzt unseretwegen all die Scherereien haben.”
    Seth hob abwehrend die Hand. “Es ist nun mal passiert. Daran ist nichts mehr zu ändern. Ich werde irgendwo hier in der Stadt übernachten. Morgen früh hol ich die Maschine wieder aus der Werkstatt, und weg bin ich.”
    Ehe Hannah es verhindern konnte, machte Seth den Versuch, aufzustehen. Sie konnte ihm ansehen, wie sehr er sich bemühte, die Schmerzen nicht zu zeigen, die der Knöchel ihm bereitete. Er wurde blass, dann gab er auf und lehnte sich wieder zurück.
    Hannah schüttelte den Kopf und setzte sich neben ihn. Dass Männer so uneinsichtig sein mussten. “Das sollten Sie sich lieber aus dem Kopf schlagen”, sagte sie und half ihm, sein Bein wieder hochzulegen. “Ich mache Ihnen einen anderen Vorschlag.”
    “Na, da bin ich ja gespannt”, erwiderte er, legte den Kopf auf die Rückenlehne des Sofas zurück und blinzelte sie unter dem Verband über dem Auge an. Von der vergeblichen Anstrengung, aufzustehen, stand ihm der Schweiß auf der Stirn.
    Hannah wollte zu einem feuchten Waschlappen greifen, den sie bereitgelegt hatte, aber Seth ahnte, was sie vorhatte, und umfasste ihr Handgelenk. Sie wartete darauf, dass er sie losließ, aber er tat es nicht. Er hatte den Kopf gehoben und hielt ihren Blick fest.
    Ihr Puls begann zu rasen, während er sie schweigend so ansah. Seth lockerte den Griff und ließ seine Hand ein Stück an ihrem Arm hochgleiten. Sie fühlte, wie rau seine Handfläche war. Die Berührung elektrisierte sie. Sie wehrte sich nicht gegen seine Annäherung und empfand sie in diesem Augenblick nicht einmal als ungehörig. Mehr noch, wie gebannt erwiderte sie seinen Blick.
    So etwas hatte Hannah noch nie erlebt. Die Zeit schien stillzustehen, während sie hier neben ihm saß, unfähig etwas anderes wahrzunehmen als Seths Berührung, die Wärme seiner Hand und den Geruch seiner Haut. Sie war bis ins Innerste aufgewühlt. Ihr Herz schlug wild. Sie reagierte auf ihn mit all ihren Sinnen.
    Wie, um alles in der Welt, ist das möglich, fragte sie sich. Sie kannte sich selbst nicht wieder. Sie war sonst keine Frau, die unversehens mit Begehren auf einen Mann reagierte, nicht einmal zu Zeiten ihrer Ehe auf ihren eigenen. Schon damals hatte sie sich damit abgefunden gehabt, dass sie Sex zwar akzeptierte und bis zu einem gewissen Grad auch genießen konnte, aber das ganze Getue darum nie begreifen würde.
    “Was ist denn nun mit Ihrem Vorschlag?”, fragte Seth.
    “Mein Vorschlag?” Hannah versuchte, ihre Gedanken zu sammeln.
    “Sie sagten, Sie hätten einen anderen Vorschlag.”
    “Was? Ach so, ja.” Sie errötete. Seth musste sie ja für vollkommen übergeschnappt halten. “Ich wollte sagen, Sie können natürlich hier bleiben”, stieß sie dann hervor, bevor sie es sich richtig überlegt hatte, was sie ihm da
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher