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Süß ist die Angst

Süß ist die Angst

Titel: Süß ist die Angst
Autoren: Pamela Clare
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Besuch?«
    »Ich wusste, dass du das fragen würdest.« Cormack klang zufrieden. »Nur die Journalistin, die schon die ganze Zeit über sie schreibt. Wie heißt sie noch?«
    »Sophie Alton.«
    »Ah ja, Sophie Alton.«
    Marc blickte auf den Stapel Zeitungsartikel, die er aus dem
Denver Independent
herausgerissen hatte. In seinem Kopf nahm ein Plan Gestalt an.
    »Ich glaube, ich würde gerne ein Interview geben, Cormack. Nimm Kontakt mit Miss Alton auf und sag ihr, dass ich Informationen habe, die sie zu Megan Rawlings führen könnten.«
    »Und du meinst, dass sie mit dir reden will?«
    Marc warf einen Blick auf die Artikel und den Namen der Autorin.
    »Da bin ich mir sicher.«

[home]
2
    S ophie füllte ihre Flasche am Wasserspender und versuchte, trotz ihres pochenden Schädels, ihre Gedanken einigermaßen zu ordnen, damit sie das Meeting durchstehen würde. Obwohl sie genügend Alkohol im Blut gehabt hatte, hatte sie in ihrer Sorge um Megan und Emily in der vergangenen Nacht nicht schlafen können und um fünf Uhr aufgegeben. Sie war in die Küche geschlurft und hatte versucht, den Kater mit Aspirin und sehr viel Wasser zu bekämpfen, aber allzu viel hatte es nicht genützt.
    »Und? Was gehört?«, fragte Kat hinter ihr.
    Sophie schraubte die Flasche zu.
    »Nein. Die Polizei hat noch keinen Anhaltspunkt. Ich weiß nicht, was ich mehr fürchten soll, dass die Polizei sie zu fassen kriegt oder dass sie es nicht tut. Es ist eisig draußen.«
    Kat drückte aufmunternd ihren Arm.
    »Du kannst nicht viel mehr tun, als für sie zu beten.«
    Sophie brachte ein schwaches Lächeln zustande.
    »Danke.«
    Sie kehrte zu ihrem Schreibtisch zurück, sah nach ihren E-Mails und hörte den Anrufbeantworter ab. Eine Gruppe Aktivisten, die verhindern wollte, dass noch ein weiteres privates Gefängnis gebaut wurde. Eine Frau, die sich wütend darüber ausließ, dass Ehefrauen in den Gefängnissen Colorados nicht dasselbe Besuchsrecht hatten wie zum Beispiel in Kalifornien. Officer Harburg, Megans Bewährungshelfer, der ihren Artikel lobte und vorschlug, sich zum Lunch zu treffen, um über einige Einzelheiten und Besonderheiten des Bewährungssystems zu sprechen.
    War es männliches Interesse, das sie aus Harburgs Stimme heraushörte?
    Und wenn ja – störte sie das?
    Nein, gar nicht. Er war groß, gutaussehend und sehr maskulin. Ja, er war um einiges älter als sie, aber wen kümmerte das? Vielleicht konnte er ihr etwas über Megan sagen, das ein wenig Sinn in diese Geschichte brachte. Und außerdem war sie seit Ewigkeiten nicht mehr verabredet gewesen.
    Sie hatte sich soeben seine Nummer notiert, als ihr Telefon klingelte. Ein externes Gespräch. Einen Moment lang war sie versucht, den Anrufbeantworter übernehmen zu lassen, da ihr bis zur I-Team-Konferenz nur noch wenige Minuten Zeit blieben, tat es dann aber doch nicht. Schließlich würde sie sich später trotzdem mit dieser Nachricht beschäftigen müssen.
    »Sophie Alton.«
    »Brauchen Sie Informationen über Megan Rawlings?«
    Sophie durchfuhr ein Adrenalinschub.
    »Ja, unbedingt. Mit wem spreche ich?«
    »Ich rufe nur an, um Ihnen mitzuteilen, dass Sie um ein Interview mit Mister Marc Hunter, Häftling in Canyon City, bitten sollen. Er ist ihr Bruder. Er kann Ihnen helfen.«
    Der Anrufer rasselte eine DOC -Nummer herunter und legte auf, bevor Sophie noch eine weitere Frage stellen konnte.
    Die Konferenz war vorübergehend vergessen. Sophie ging ins Internet, rief die Seite des Department of Correction, kurz DOC , die Gefängnisbehörde des Staates Colorado, auf und füllte das Antragsformular für das Interview mit der Nummer aus, die der Mann ihr gegeben hatte. Hatte Megan nicht ein- oder zweimal erwähnt, dass sie einen Halbbruder hatte, der ebenfalls im Gefängnis saß? Ja, sie erinnerte sich. Der Bruder war bei der Mutter geblieben, während Megan vom Sozialamt zur Adoption freigegeben worden war. Trotz der Tatsache, dass die beiden offenbar nicht zusammen aufgewachsen waren, schien Megan ihm echte Zuneigung entgegenzubringen.
    Sophie hätte gerne gewusst, wer sie angerufen hatte. Marc Hunter selbst konnte es nicht gewesen sein. Häftlinge konnten nur R-Gespräche führen, und das war keins gewesen. Vielleicht war es ein Freund von außerhalb des Gefängnisses gewesen. Oder ein Wachmann, der bestochen worden war, um diesen Auftrag zu erledigen. So oder so, dieser Insasse schien recht gute, und natürlich verbotene, Verbindungen zu haben.
    Was für Informationen würde er
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