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Sündige Liebe

Sündige Liebe

Titel: Sündige Liebe
Autoren: Johanna Lindsey
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glücklichen Seufzen zurück. »Kein Wunder, dass ich in letzter Zeit nicht mehr viel von ihm gesehen habe.«
    »Dir macht es doch nichts aus, oder?« fragte Mary Lou. »Ich meine, schließlich verlierst du einen guten Vorarbeiter.«
    »Ich finde es großartig. Insgeheim hatte ich gehofft, dass ihr beiden euch zusammentun würdet.«
    »Ich hoffe, dass du dir jetzt keine Sorgen mehr machst, Angela. Es wird alles gut ausgehen.«
    Nein, es würde nicht gut ausgehen. Nichts würde jemals gut ausgehen, dachte Angela verbittert.
     
    Der helle Mond kam langsam hinter den Gipfeln der Bergkette hervor. Ein junger Cowboy zupfte eine Melodie auf seiner Gitarre. Sie saßen um ein Lagerfeuer, und das zarte Lied drang durch die stille Nacht zu Bradford, der einige hundert Meter entfernt auf einem großen Geröllblock thronte und die erste Nachtwache hielt.
    Bald wurde es still im Lager, und die Nacht schritt fort. Bradford zog sich eine Decke über die Schultern, als der rauhe Wind ihm ins Gesicht blies. Gegen diesen beißenden Wind konnte er ebensowenig ausrichten wie gegen diese violetten Augen, die ihn verfolgten. Die Augen schienen ihm überall hin zu folgen, bei Tag und bei Nacht.
    Erst eine Woche war vergangen, und schon jetzt sehnte er sich verzweifelt nach Angela. Er schimpfte leise vor sich hin. Bradford verfluchte sich selbst, und er verfluchte sie. Sie war ein Teil von ihm geworden, mit ihm verwachsen. Er konnte sie nicht einfach abschütteln.
    »Hast du vor, die ganze Wache allein zu übernehmen?« fragte Grant, der sich hinter Bradford gestellt hatte.
    »Was?«
    »Perkin ist gekommen, nachdem er abgelöst worden ist, und davon bin ich wach geworden. Ich dachte, du seist vielleicht eingeschlafen.«
    Bradford brummte etwas vor sich hin, rührte sich aber nicht von der Stelle.
    »Da, ich habe dir Kaffee gebracht«, sagte Grant und setzte sich neben ihn.
    Bradford nahm den Kaffee entgegen, doch er sagte kein Wort. »Ich sollte dir vielleicht gleich sagen, dass ich gehe, wenn wir mit dem Viehtrieb fertig sind.«
    Bradford sah ihn forschend an. »Aha«, sagte er dann kühl.
    »Interessiert dich denn überhaupt nicht, warum ich gehe?« fragte Grant.
    »Nein, wohl kaum.«
    »Dann sage ich es dir trotzdem, weil Mary Lou dich ja doch zur Hochzeit einladen wird.«
    »Hochzeit?« fragte Bradford ungläubig. »Du und Mary Lou Markham?«
    »J a«, sagte Grant und grinste. »Ich habe mein Herz an die Kleine verloren. «
    »Und was ist - mit Angela?«
    »Wie meinst du das?«
    Bradfords Muskeln spannten sich an, und plötzlich brannte in seinen Augen ein Feuer, das Steine hätte schmelzen können.
    »Ich sollte dich in Stücke reißen!« schrie Bradford und sprang auf die Füße.
    »Was, zum Teufel, ist in dich gefahren?«
    »Erst nimmst du mir mein Mädchen weg, und dann lässt du sie fallen! «
    Grant war reichlich verblüfft. »Einen Moment mal, Brad.«
    Bradford wütete. Seine Fäuste hingen geballt an seinen Seiten. »Steh auf, oder ich strecke dich da, wo du sitzt, flach hin!«
    »Du elender Starrkopf!« knurrte Grant, der auch allmählich in Wut geriet. »Du hältst also immer noch an dieser idiotischen Vorstellung fest?«
    Bradford packte Grant an der Jacke und zerrte ihn auf die Füße. Blitzschnell sauste Bradfords Hand auf Grants Kiefer nieder. Der Hieb warf Grant gegen die Felsen.
    Grant betastete zärtlich seinen Gaumen, aber er blieb liegen, wo er lag. »Weißt du, Brad, wenn ich dich weniger gut kennen würde, wäre ich jetzt ziemlich sauer. Aber es ist nun mal Tatsache, dass du ein liebeskranker Narr bist.«
    »Steh auf!« befahl Bradford. »Das hätte ich schon längst tun sollen. Damals, als ich herausgefunden habe, dass du Angela nach Texas gebracht hast.«
    »So einfach ist es nicht«, setzte Grant an und richtete sich langsam auf. »Sie hat mich gebeten, sie mitzunehmen, aber ich habe mich geweigert. Nur ist diese junge Dame unbeschreiblich stur. Sie ist mir gefolgt - ohne mein Wissen.«
    »Sie ist dir gefolgt?« fragte Bradford argwöhnisch.
    »Sie hat nur einen Reisebegleiter gesucht, Brad«, erklärte Grant eilig. »Sie ist hierhergereist, weil sie ihre Mutter finden wollte. Zwischen ihr und mir ist nie etwas gewesen. Und das soll nicht heißen, ich hätte es nie versucht.«
    Bradfords Augen loderten erneut auf.
    Grant wartete nicht, bis Bradford ihn traf, sondern er stürzte auf ihn zu und fing den Schlag ab. Beide taumelten von dem Geröllblock und landeten auf der Erde. Grant war im Vorteil, da er auf
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