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Sündenkreis: Thriller (German Edition)

Sündenkreis: Thriller (German Edition)

Titel: Sündenkreis: Thriller (German Edition)
Autoren: Claudia Puhlfürst
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sah, konnte sie sich an die Hoffnung klammern, dass er vorhatte, sie freizulassen. Nachdem er hatte, was er wollte. Was auch immer das sein mochte.
    »Jetzt ziehst du das Oberteil aus.«
    »Ausziehen?«
    »Was ist daran nicht verständlich? Zieh das Shirt aus. Jetzt!« Er hob die Stimme ein wenig, und Nina beeilte sich zu tun, was er verlangte. Wenn er ihre Brüste sehen wollte – gut. Sie waren einen Blick wert. Nina streifte das Top über den Kopf, ließ es an der Augenbinde vorbeirutschen, doch die verschob sich um keinen Millimeter. Das Oberteil in der Rechten blieb sie mit dem Gesicht zur Wand stehen und atmete den Modergeruch ein, während sie auf weitere Anweisungen wartete. Ihr ganzer Körper erschauerte, als seine Fingerspitzen sich auf ihren nackten Rücken legten und dann sanft von oben nach unten glitten. »Sehr schön.«
    Die Hände lösten sich. Nina zitterte ein bisschen. Jetzt spürte sie wieder, wie kalt es in diesem Raum wirklich war. Pfefferminzduft wogte heran.
    »Hör mir zu. Links neben dir ist eine Matratze. Du legst dich jetzt bitte darauf. Mit dem Gesicht nach unten.«
    Aha, jetzt kam es. Er wollte sie doch ficken. Nur dass er dauernd »bitte« sagte, machte Nina ein bisschen Angst. Sie trippelte ein wenig nach links, bis die Fußspitzen an ein Hindernis stießen, und kniete dann nieder. »Soll ich meine Hose auch ausziehen?« In der sie umgebenden Dunkelheit fand Nina, dass sie sich wie eine Dreijährige anhörte.
    »Nein. Mach den Reißverschluss auf, das sollte reichen.«
    Nina fragte sich, wie er es anstellen wollte, sie zu vögeln, wenn sie die Jeans noch anhatte, während sie an dem Metallknopf nestelte. Ihre Finger flatterten, es schien Stunden zu dauern, und doch wartete der Typ geduldig, bis sie endlich so weit war.
    »Und nun leg dich auf den Bauch.« Sie bekam einen leichten Stüber und kippte nach vorn.
    »Beine gerade, Arme an die Seiten.« Nina tat, wie ihr geheißen. Die Matratze roch auch muffig. Sie drehte den Kopf zur Seite, um besser atmen zu können. Als seine Hände ihren Hosenbund berührten, sog sie scharf die Luft ein.
    »Halt schön still. Es wird nicht wehtun.« Er streichelte über ihren Rücken, und Nina unterdrückte ein Zähneklappern.
    Neben ihr klimperte es, dann begann ein feines Surren. Das Geräusch war ihr völlig unbekannt. Was machte der Typ da? Als er sich mit einem Ächzen über sie schwang, hielt Nina für ein paar Sekunden die Luft an und wappnete sich gegen das, was jetzt gleich kommen würde. Aber er blieb einfach auf ihrem Hinterteil sitzen und machte keinerlei Anstalten, ihr die Hose abzustreifen. Lediglich den Bund schob er etwas nach unten. Das schwirrende Geräusch wurde lauter. Der Typ rutschte ein wenig nach oben und legte ihr eine warme Handfläche auf das linke Schulterblatt. »Es geht jetzt los. Nicht zappeln, Nina.«
    »Ich verstehe nicht …«
    »Das musst du auch nicht. Halt einfach still, umso schneller ist es vorbei.«
    Das Surren war jetzt ganz dicht über ihr, dann begann es unter ihrem linken Schulterblatt zu kribbeln, als liefen hunderte von Ameisen winzige Kreise. Nach einigen Minuten verstummte das Brummen für einen Moment und etwas wischte mit reibenden Bewegungen über die Haut. Dann begann es von neuem. Die Ameisenarmee arbeitete sich allmählich nach rechts vor. Nina war sich nicht ganz sicher, aber es hörte sich an, als würde das Surren von einem steten Raunen untermalt, als begleite ein gemurmelter Singsang das mechanische Geräusch wie eine Liturgie.
    Die Prozedur schien sich über Stunden hinzuziehen. Aber vielleicht waren es auch nur Minuten, Nina verlor irgendwann jegliches Zeitgefühl. Als das Surren plötzlich verstummte, schien die Stille zu rauschen. Noch einmal wischte weicher Stoff in kreisenden Bewegungen über Ninas Rücken. Die Muskeln an ihrem Hintern, die Nina die ganze Zeit angespannt hatte, waren taub. Das Gewicht des Typen fühlte sie wie einen dumpfen Schmerz.
    »Bleib liegen!« Er löste sich von ihr und erhob sich. Nina bewegte behutsam ihre Finger. Doch noch ehe sie dazu gekommen war, einen Plan zu schmieden, war er schon wieder über ihr.
    Erst jetzt wurde es Nina bewusst, dass die Haut des Rückens heiß war, sie glühte wie bei einem leichten Sonnenbrand. Es knisterte, dann legte sich etwas Kaltes, Glattes auf ihren Rücken, wurde an den Seiten fest angedrückt. »So. Teil eins.«Die Stimme klang irgendwie erleichtert. »Setz dich und zieh dein Shirt wieder an.«
    »Ich kann nicht.« Nina war
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