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Suenden der Vergangenheit

Suenden der Vergangenheit

Titel: Suenden der Vergangenheit
Autoren: Christopher Golden
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versucht, sie abzuwaschen. Ich wollte gerade die Küche betreten, als Bone wie ein Verrückter zu schreien und weinen anfing. Ein Teil von mir wollte weglaufen. Ich geb’s offen zu. Aber nach dem, was ich mit Buffy in L. A. erlebt habe... nun, ich weiß, dass das Böse existiert. Dass es real ist. Und es war in diesem Haus. Im Haus meines Freundes. Und ich kann euch sagen, das Böse kotzt mich an. Bones Schreie kamen aus dem ersten Stock. Ich rannte nach oben und achtete darauf, nicht die Wände zu berühren, weil sie mit irgendetwas Widerlichem beschmiert waren, von dem ich gar nicht wissen wollte, was es war. Oben angekommen rannte ich zu seinem Zimmer. Die Tür war verschlossen, aber ich trat sie einfach ein. Seit der Nacht, in der Buffy die Turnhalle der Hemery abgefackelt hat, hatte ich nicht mehr solche Angst gehabt. Bone hörte plötzlich auf zu schreien und nachdem ich die Tür eingetreten hatte, sah ich auch, warum. Überall standen schwarze Kerzen, und die Wände waren voller Symbole, mit Blut gemalt. Mit Bones eigenem Blut, schätze ich. Aber er musste sich wegen des Blutverlusts keine Sorgen mehr machen.«
    »Er war tot«, mutmaßte Willow und sprach damit aus, was alle dachten. Schließlich hatte Pike es bereits verraten.
    »Er war versteinert«, erklärte Pike. »Im wahrsten Sinne des Wortes. Pike war in Stein verwandelt worden, und das Ding, das ihm das angetan hatte, stand direkt neben ihm. Es war ebenfalls aus Stein, aber dieses Ding bewegte sich. Im Gegensatz zu Bone. Es sah mich nur an, brach einen von Bones Fingern ab, steckte ihn in sein Maul und kaute darauf herum. Ich schätze, es dachte, es hätte mich. Dass ich aus Angst auf der Stelle sterben würde oder so. Es war sich so gottverdammt sicher, dass es seinen Blick von mir abwandte und in die Mitte des Zimmers sah. Dort war ein Pentagramm, mit Kreide auf den Boden gemalt, und die Linien waren mit Zucker oder Salz bestreut, und dann waren da noch Kerzen. Der Boden innerhalb des Kreises leuchtete und wogte wie Wasser. Von den Kerzen stieg schwarzer Rauch auf, und ein weiteres dieser verdammten Wesen stieg soeben aus dem Kreis heraus, als wäre er ein Brunnen oder so, als würde der Holzboden gar nicht existieren. Das Etwas, das Bone in eine Statue verwandelt hatte, sah das andere an, das gerade aus dem Kreis kletterte, und sie redeten miteinander, aber ich konnte kein Wort verstehen. Es hörte sich wie Schritte auf Kiesel an. Ich warf noch einen letzten Blick auf Bone, und dann machte ich kehrt und rannte die Treppe hinunter.«
    Buffy sah Pike bestürzt an. Sie machte ihm keine Vorwürfe, wie konnte sie auch, aber irgendwie hatte sie mehr von ihm erwartet. Der Gedanke, dass er einfach weggerannt war, ohne auch nur den Versuch zu machen, etwas zu unternehmen, missfiel ihr, obwohl er mehr Mut und Umsicht bewiesen hatte, als man von ihm erwarten konnte. Mehr als sie von ihm erwartet hätte.
    »Du bist einfach weggelaufen?«, fragte Willow sanft.
    Pike kniff die Augen zusammen. »Natürlich nicht.«
    Sofort fühlte sich Buffy schuldig, weil sie ihn falsch eingeschätzt hatte. Und ironischerweise war sie jetzt wütend auf ihn, weil er doch nicht weggerannt war. Bone war bereits tot gewesen, und er hätte getötet werden können.
    »Ist das einer dieser Fortsetzung-folgt-Cliffhanger?«, fragte Xander. »Denn die hasse ich.«
    Pike lächelte matt. »Ich rannte nach unten, schnappte mir den Wassereimer, den ich beim Eintreten gesehen hatte, und lief wieder nach oben. Als ich die Schlafzimmertür erreichte, fehlten noch mehr Finger an Bones Hand. Ein kleiner Snack, während das Ding darauf wartete, dass sein Kumpel herauskam. Als ich ins Zimmer stürmte, bückte es sich gerade, um dem anderen zu helfen. Es war in diesem Moment schon halb in... in unserer Welt. Ich nahm den Eimer und schüttete das Wasser auf den Boden. Die Kerzen gingen aus und die Kreide wurde weggewaschen, und das Tor oder was immer es war schloss sich sofort und zerschnitt den Steindämon, der es gerade passierte, in zwei Teile. Das Wesen schrie nicht mal. Die obere Hälfte fiel einfach auf den Boden und zerbrach in tausend Stücke. Das andere Wesen fuhr herum und starrte mich an, knirschte irgendetwas mit dieser Kieselstimme, und seine Augen leuchteten rot auf, als hätte es Supermans Hitzeblick oder so. Ich machte mich aus dem Staub und lief die Treppe hinunter. Ich konnte hören, wie es mich verfolgte, aber ich dachte mir, ein Leben für ein Leben. Und ich musste mehr über
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