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Suenden der Vergangenheit

Suenden der Vergangenheit

Titel: Suenden der Vergangenheit
Autoren: Christopher Golden
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nach der Wahrheit.«
    Buffy lachte, und Willow sah sie erstaunt an - offenbar hielt sie ihr Reaktion für unhöflich. Aber Buffy kannte Pike, die anderen nicht.
    Pike wiederum starrte Xander nur an, als hätte der den Verstand verloren. »Mann«, sagte er mit Nachdruck. »Bitte.«
    »Also nicht wie Batman«, stellte Xander richtig.
    »Nicht einmal wie Robin«, erklärte Pike. »Wenn ich etwas Böses sehe, frage ich mich vielleicht, ob noch mehr dahinter steckt. Aber dann nehm ich mein Brett und geh surfen und such mir eine Welle, die so perfekt ist, dass ich alles andere darüber vergesse.«
    Genau, dachte Buffy. Das ist der Pike, den ich kenne.
    Aber er war nicht immer so gewesen. Sie hatte nicht vergessen, wie Pike gewesen war, als sie sich kennen gelernt hatten. Aber das war eine andere Geschichte, eine andere Zeit.
    Er hatte an dem, was vor zweieinhalb Jahren an der Hemery High passiert war, einen persönlichen Anteil gehabt.
    Dann sagte Willow etwas, das Buffy überraschte.
    »Aber manchmal funktioniert das nicht«, meinte sie und verlangsamte ihre Schritte, während sie Pike musterte. »Manchmal kannst du nicht vergessen, und dann musst du etwas tun.«
    Pike zuckte die Schultern. »Ein paar Mal war es so«, bestätigte er. »Vor etwa zwei Jahren hat eine kleine Bande von Blutsaugern im Rotlichtviertel von San Diego einen Kumpel von mir getötet. Das ging mir verdammt nahe. Vor ungefähr vier Monaten sind ein Kerl namens Gorch und seine Freundin in der Stadt aufgetaucht und haben meine Stammkneipe verwüstet, das Coasters.«
    »Lyle Gorch?«, fragte Willow mit einem überraschten Blick zu Buffy.
    »Wir hatten ungefähr zur selben Zeit mit ihm zu tun«, fügte Xander hinzu. »Allerdings nicht zum ersten Mal. Er gehört wohl zu Buffys Fanklub, schätze ich. Außerdem spielt er immer die Typen, die in jedem Clint-Eastwood-Film als Erste erschossen werden.«
    »Vielleicht war er auf dem Weg hierher. Ich weiß es nicht«, sagte Pike. »Ist auch egal, denn der Cowboy ist seitdem abgetaucht. Ich bin ihm nie mehr begegnet. Und ich will es auch nicht. Ich hasse das alles. Es ist nicht meine Welt, nicht das, was ich will.«
    Sie gingen die Straße hinunter, an Schaufenstern vorbei, und die Espresso Pump war nur noch ein paar Häuser entfernt. Aber Buffy konnte Pikes Worte nicht so einfach ignorieren. Sie machten sie wütend. Wenn sie daran dachte, was er alles gesehen hatte, ohne einzugreifen - obwohl er die Vampire mindestens genauso gut bekämpfen konnte wie ihre Freunde -, stieg Bitterkeit in ihr auf.
    »Und was willst du dann hier?«, fragte sie, ihren Zorn nur mühsam verbergend.
    Willow und Xander hatten den Eingang zur Pump erreicht, und Xander hielt ihnen die Tür auf. Pike zögerte jedoch und drehte sich zu Buffy um.
    »Ich stecke in Schwierigkeiten«, gestand er ihr. »Ich brauche deine Hilfe.«
    Als sie ihre absurd teuren exotischen Kaffees bezahlt hatten, setzten sie sich an einen der Nischentische, Buffy und Willow auf der einen und Pike und Xander auf der anderen Seite. Sie hatte ihre Fragen, ihre widersprüchlichen Gefühle und ihre Meinung bis jetzt zurückgehalten. Aber nun gab Buffy jede Zurückhaltung auf.
    »Du hast wirklich Nerven, hierher zu kommen«, sagte sie zu Pike.
    »Hört mal«, warf Xander plötzlich fröhlich ein, »es ist eine wunderbare Nacht. Vielleicht sollten Willow und ich unsere Kaffees nehmen und einen Spaziergang machen.«
    »Das ist nicht nötig«, sagte Pike mit einem traurigen Blick zu Buffy. »Wenn jemand geht, dann ich. Die Entscheidung liegt bei Buffy.«
    Buffy holte tief Luft und musterte Pike mit einem forschenden Blick. Dann sah sie Willow und Xander an, die sofort die Augen abwandten, ihren Kaffee schlürften und bemüht ungezwungen miteinander plauderten.
    »Ich hatte gehofft, du würdest dich freuen, mich zu sehen«, sagte Pike mit einem verlegenen Schulterzucken.
    Buffy seufzte. »Ich freue mich auch«, erklärte sie. »Vielleicht wäre es einfacher für mich gewesen, wenn du mich damals angerufen hättest...«
    »Ich konnte nicht anrufen.«
    »... aber du hast mich in der vielleicht verwirrendsten und schwierigsten Zeit meines Lebens im Stich gelassen. Die Gefahr war vorbei, und du warst einfach verschwunden.«
    »Ich bin am Anfang eigentlich nur geblieben, um dir zu helfen. Ich wollte schon seit langem L. A. verlassen. Das weißt du. Und außerdem wolltest du sowieso einen Schlussstrich ziehen. Nach dem, was mit Merrick passiert ist, wolltest du nicht mehr die
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