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Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung

Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung

Titel: Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung
Autoren: Mead Richelle
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ich hätte eine spezielle Gabe, mit der ich Vampire ausfindig machen kann – oder zumindest Möchtegernvampire.»
    «Mm-hmm», machte ich. «Irgendwie ist das gleichzeitig bizarr und witzig und niedlich. Vielleicht auch ein bisschen beunruhigend.» Darauf grinste er und ließ seine Eckzähne blitzen. «Was hält sie denn von deinen Zähnen? Wenn ihr euch die ganze Zeit so nah seid, kannst du sie wohl kaum verstecken.»
    «Ich hab ihr erzählt, ich hätte sie mir feilen lassen.» Er sah sehr zufrieden aus. «Sie findet’s geil.»
    Als ich ging, hatte seine neue Romanze meine Laune gehoben. Ich trat in die frostige Nacht hinaus und wunderte mich, dass es mir nicht sonderlich viel ausmachte. Die klare, anregende Luft erfrischte mich irgendwie, und zum ersten Mal seit längerer Zeit bereute ich es wieder, dass ich von Queen Anne weggezogen war. Es wäre sicher schön gewesen, an diesem frühen Winterabend nach Hause zu laufen, anstatt in ein Auto aus Plastik und Metall zu steigen.
    Daran ließ sich allerdings nichts ändern. Ich startete den Motor und checkte, bevor ich aus der Parklücke fuhr, noch einmal mein Handy. Ich schaltete es bei der Arbeit häufig auf stumm, und jetzt zeigte es drei Anrufe in Abwesenheit. Alle drei Anrufer hatten eine Nachricht hinterlassen. Der erste Anrufer war Erik, er hatte es vor einigen Stunden versucht. Er sprach in seinem gewohnten höflichen Tonfall, doch ich hörte eine gewisse Dringlichkeit mitschwingen. Er berichtete, er könne mit einigen neuen Theorien wegen meines Vertrages aufwarten, und wollte umgehend mit mir sprechen.
    Die nächste Nachricht war von Roman und etwa eine Stunde alt. Er kannte meinen Arbeitsplan sehr gut und wollte wissen, was er mir zum Essen mitbringen solle. Ich solle ihn anrufen, bevor ich aufbrach, dann hätte er, bis ich zu Hause ankam, schon alles fertig. Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen – das augenblicklich verschwand, als ich die letzte Nachricht hörte. Sie war fünf Minuten alt und kam wieder von Erik.
    «Georgina –»
    Das war’s. Nur mein Name, angespannt und erstickt. Danach nur noch Rauschen. Es klang, als hätte er das Telefon fallen gelassen, und die Mitteilung brach ab. Ich starrte mein Telefon an wie einen Fremdkörper.
    Niemals, absolut niemals zuvor hatte Erik mich bei meinem Vornamen genannt.
    Während ich noch seine Nummer wählte, war ich schon unterwegs zu seinem Laden. Es war spät und das Geschäft war sicher nicht mehr offen, aber mein Handy hatte genau diese Nummer gespeichert. Keine Antwort. Ich versuchte es bei ihm zu Hause, nur um sicherzugehen, aber dort ging auch niemand dran. Meine Angst steigerte sich und mit ihr meine Geschwindigkeit. Es herrschte kaum Verkehr und ich kam gut voran, aber es kam mir trotzdem so vor, als wäre sein Laden hunderte Meilen entfernt.
    Ich schaffte die Strecke in 15 Minuten, eigentlich ziemlich bemerkenswert. Die Ladenbeleuchtung war eingeschaltet, obwohl alle anderen Geschäfte und der Parkplatz im Dunkeln lagen. Ich parkte direkt vor dem Geschäft auf dem Behindertenparkplatz, sprang aus meinem Auto. Was ich dann sah, ließ mich sofort stehen bleiben.
    Das Glas in der Tür und im Schaufenster war eingeschlagen worden und der Bordstein mit glitzernden Scherben bedeckt. Selbst wenn die Tür abgeschlossen gewesen wäre, hätte ich ganz einfach hindurchgreifen und sie öffnen können. Ich stürmte hindurch und als ich eintrat, bot sich mir auch im Inneren ein Anblick der Verwüstung. Die Brunnen plätscherten, die Musik lief noch, aber alles andere lag in Trümmern. Bücherregale waren umgestoßen, Plastiken zerschlagen worden. Schmuckkästchen lagen zerbrochen – und leer – am Boden.
    «Erik?», rief ich und hetzte durch den Laden. Ich bekam keine Antwort. Ich lief an der Kasse vorbei, sah, dass die Schublade heraushing, und befürchtete, sie genauso leer wie die Schmuckkästchen vorzufinden. Ich eilte gerade in Richtung des Hinterzimmers, als ich ein leises Geräusch hörte. Ich drehte mich um, blickte wild umher und entdeckte hinter der Kassentheke eine Hand. Dort fand ich Erik, auf dem Boden ausgestreckt Trotz seiner gebräunten Haut sah er bleich aus. Eine Hand hatte er auf seinen Bauch gelegt, der eine einzige, dunkle Blutlache war. Seine Augen waren glasig und eine Sekunde glaubte ich, er wäre tot. Dann zuckten seine Lippen und seine Augen richteten sich auf mich.
    «Miss Kincaid …»
    Ich wählte 911 und versuchte gleichzeitig, meinen Mantel herunterzureißen. Ich schrie
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