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Substance-Die Formel

Substance-Die Formel

Titel: Substance-Die Formel
Autoren: Boyd Morrison
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Tod etwas mitgeteilt hatte, das Tarnwell belastete? Vielleicht war das ihre Chance.
    »Haben Sie einen Camcorder hier?«, wandte sich Kevin an Sutter.
    »Warum?«
    »Das Video könnte Sie vielleicht überzeugen, dass ich mir die Geschichte nicht aus den Fingern gesogen habe.«
    Bei diesen Worten bildeten sich Schweißtropfen auf Tarnwells Stirn.
    »Gut. Was für ein Gerät brauchen Sie?«
    »Es ist ein digitales Video.«
    Sutter rief seine Assistentin an. »Marian, bitte bringen Sie ein Abspielgerät ins Besprechungszimmer.«
    »Agent Sutter«, meldete sich nun Tarnwell zu Wort, »ich möchte die Anwälte meines Unternehmens einschalten, damit sie sich beraten, bevor wir hier weitermachen.«
    Sutter schüttelte den Kopf. »Sie können gerne gehen, aber für mich ist ein künstlicher Diamant von zweihundert Karat keine Alltäglichkeit. Ich sehe mir das Band an.«
    »Danke«, sagte Kevin und fuhr zu Tarnwell gerichtet fort: »Hat Lobec Sie nicht über das Video informiert? Vermutlich hat er Ihnen auch nicht erzählt, dass er ein Industriespion ist, der für ein Konsortium von Konzernen arbeitete.«
    »Du drehst wohl am Rad, weil du einen Ausweg aus dem Durcheinander suchst, das du verursacht hast. David Lobec ist mein Sicherheitschef.«
    »Als solcher hat er sich Ihnen verkauft. Ich wette, er war freiwillig in dem mexikanischen Gefängnis, um glaubwürdig zu wirken. Er hieß noch nicht einmal wirklich Lobec.«
    In Tarnwells Gesicht spiegelte sich blankes Entsetzen. »Woher weißt du …«
    »Nachdem er Bern umgelegt hatte, hat er geplaudert.«
    Doch so leicht war Tarnwell nicht zu erschüttern, er hatte schnell wieder Oberwasser. »Mit dem Video wollte mich Dr. Ward erpressen. Irgendwelche fabrizierten Beweise. Darum dürfte es sich bei diesen Aufnahmen handeln.«
    Sutter hatte der Unterhaltung stumm zugehört. »Wenn wir das Video gesehen haben, erklären Sie mir, wer Lobec und Bern sind.«
    Marian kam ins Zimmer und machte sich daran, den Camcorder an den Bildschirm anzuschließen.
    »Ich kann Ihnen sagen, was auf dem Video zu sehen ist«, erklärte Kevin. »Das Experiment, bei dem Ward und ich zufällig das Verfahren entdeckten, mit dem man künstliche Diamanten herstellen kann. Lobec schien aber zu glauben, dass sich noch etwas anderes darauf befindet.«
    Kevin legte das Band ein. Während es lief, erläuterte er das Experiment mit zahlreichen Einzelheiten. Wenn nötig, bezog er sich auf die Aufzeichnungen des Laborbuchs. Gleichzeitig suchte er aufmerksam nach etwas, das ihm und Erica möglicherweise entgangen war. Wie bereits beim ersten Mal war nur noch ein schwarzes Flimmern zu sehen, nachdem der Kevin auf dem Band den Camcorder des Labors abgestellt hatte. Ratlos starrte Kevin auf das Geflimmer und hoffte auf eine Erleuchtung.
    Tarnwell höhnte: »Und das ist alles, was du uns zu bieten hast? Ich weiß nicht, was daran so besonders sein soll. Dieses Experiment kann alles Mögliche gewesen sein.«
    »Wenn man die Apparate vergleicht, wird klar, dass es sich um die Versuchsanordnung handelt, die im Protokollbuch beschrieben wird.«
    »Selbst wenn das zuträfe, wie wissen wir, wann du das Video gedreht hast? Du kannst das Verfahren ohne Weiteres bei mir gestohlen und erst danach das Experiment mit Ward gemacht haben. Zeitstempel sind leicht zu fälschen. Das ist gang und gäbe.«
    »Auf dem Band muss noch etwas sein.« Kevin wollte es zurückspulen, um es noch einmal durchlaufen zu lassen.
    »Agent Sutter«, protestierte Tarnwell, »einmal reicht, um festzustellen, dass es nichts weiter zu sehen gibt.«
    Kevin streckte gerade den Arm aus, um das Gerät abzustellen, als plötzlich ein neues Bild auf dem Bildschirm aufflackerte. Er trat zur Seite, damit auch die anderen es sehen konnten. Wieder war das Labor zu erkennen. Es war sauber, aufgeräumt, die beschädigten Geräte waren ersetzt worden. Diesmal wurde aus einer anderen Richtung gefilmt. Die Kamera lag vermutlich auf einem der Wandregale. Die Aufnahmen schwankten. Jemand korrigierte den Bildausschnitt. Dann sagte eine Stimme: »Verdammt!« Kevin erkannte sie sofort. Der Camcorder bewegte sich nicht mehr. Michael Ward trat ins Sichtfeld, bastelte an einem Gerät herum und verließ den Raum.
    »Müssen wir uns das noch einmal antun?«, fragte Tarnwell.
    Kevin warf Sutter einen Blick zu. »Das ist ein anderer Film. Ich habe ihn noch nie gesehen.«
    »Weiter«, sagte Sutter.
    Auf dem Bildschirm geschah eine Weile nichts, also drückte Kevin auf den
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