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Substance-Die Formel

Substance-Die Formel

Titel: Substance-Die Formel
Autoren: Boyd Morrison
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wenn seine Präsenz auf dem Capitol Hill spürbar war. Gewöhnlich nahm er Lobec mit nach Washington, denn er brauchte ihn für Geschäfte, bei denen er nicht persönlich in Erscheinung treten wollte. Aber diesmal musste Lobec in Houston bleiben und sich um Ward kümmern.
    Ward war ein ganz spezieller Fall. Wahrscheinlich erlebte man dergleichen nur ein einziges Mal im Leben.
    Tarnwell holte eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank der Limousine und wandte sich an Lobec, der ihm gegenüber saß: »Sonst hat er nichts gesagt? Ich meine, von dem Geld?«
    Lobec schüttelte den Kopf. »Er war tot, bevor ich etwas aus ihm herausholen konnte. Er muss einem Herzinfarkt erlegen sein. Der Schuss hatte ihn an der Schulter getroffen, es war keine schwere Verletzung.«
    »Und du bist dir ganz sicher, dass er die Kontonummer nirgendwo im Haus versteckt hatte?«
    »Wir haben es mehrere Stunden lang durchsucht. Im Safe lagen ein paar Versicherungspolicen und Schmuck. Im Computer war auch nichts zu finden, aber ich habe alle Dateien kopiert und an Mitch Hornung weitergeleitet.«
    Tarnwell nickte und nahm einen Schluck Wasser. Hornung war sein Hacker. Falls es eine Spur auf dem Computer gab, würde Hornung sie finden.
    »Wir waren sehr gründlich«, fuhr Lobec fort, »aber natürlich können wir ein kleines Stück Papier mit einer Zahl darauf übersehen haben.«
    »Und sein Büro in der Uni?«
    »Büro, Labor und den Bürocomputer habe ich inspiziert, nachdem wir mit seinem Haus fertig waren. Ich konnte weder etwas über Adamas noch das Schweizer Konto finden. Natürlich habe ich Hornung auch die Bürodateien gegeben, Gewissheit haben wir erst, wenn er mit seiner Arbeit fertig ist. Ich persönlich glaube, Ward wusste die Informationen auswendig.«
    »Verdammt! Ich habe es geahnt und habe Senders gewarnt. Der Idiot muss so lange vierundzwanzig Stunden am Tag arbeiten, bis ich mein Geld wiederhabe.«
    »Ich dachte, das Geld könnte nicht überwiesen werden, ohne dass Sie davon erfahren.«
    »Genau das habe ich auch gedacht. So ein Schwachkopf!«
    Tarnwells Finanzchef Milton Senders sollte in der Schweiz ein Konto für Ward einrichten und die vereinbarten zehn Millionen dorthin überweisen. Tarnwell hatte nicht vorgehabt, Ward in den Genuss des Geldes kommen zu lassen, aber der Professor war kein Dummkopf, und so lange wie Tarnwell das Laborbuch noch nicht in Händen hatte, musste er so tun, als hielte er sich an ihre Abmachungen. Senders hatte hoch und heilig geschworen, das Risiko sei gleich null. Ward könne nur unbedeutende Summen von dem Treuhandkonto abheben, was insgesamt vielleicht mit ein paar Tausendern zu Buche schlagen würde. Bei jeder größeren Transaktion, hatte er versichert, müsse Tarnwell erst grünes Licht geben. Und doch war das Konto von einem Tag auf den anderen leer gewesen. Allen Vorsichtsmaßnahmen zum Trotz hatte Ward die kompletten zehn Millionen kassiert.
    »Wir wissen noch nicht einmal, wie er es gemacht hat. Es sieht fast so aus, als hätte ihm jemand dabei geholfen.« Tarnwell erstarrte urplötzlich und fixierte Lobec: »Du hast mir doch alles gesagt, David? Ich kann dir doch vertrauen? Ich weiß, dass ich dir vertrauen kann. Ich will es nur noch einmal von dir persönlich hören.«
    Lobec sah seinem Boss in die Augen. »Mr. Tarnwell, ich verdanke Ihnen mein Leben. Was soll ich dem hinzufügen?«
    »Du hast verdammt recht, du stehst in meiner Schuld. Ohne mich würdest du noch in La Mesa vor dich hinfaulen.«
    Lobecs Mund zuckte, als er den Namen des Gefängnisses hörte, in dem er zwei Jahre verbracht hatte, und Tarnwell lächelte zufrieden. Er hatte Lobec herausgeholt, weil er einen guten Security-Mann brauchte, einen, der keine Angst davor hatte, sich die Hände schmutzig zu machen. Er hatte gehört, einen Besseren als Lobec könnte man für Geld nicht haben. Es hieß, er sitze nur hinter Gittern, weil sein Auftraggeber ihn in die Pfanne gehauen hatte, um die eigene Haut zu retten.
    »Sie sind sehr großzügig, Mr. Tarnwell. Diese Großzügigkeit würde ich nie verraten.«
    »Das höre ich gern. Du bist mein bester Mann, David. Du weißt, wie man Schwierigkeiten aus dem Weg räumt, und das weiß ich zu schätzen.« Tarnwell lehnte sich vor und senkte die Stimme. »Aber wenn ich jemals auch nur den leisesten Verdacht habe, du könntest mich hintergehen, bringt dich der nächste Lastwagen zurück nach Tijuana.«
    Lobec kniff die Augen zusammen. »Ich habe Sie verstanden.«
    »Gut. Was hast du mit dem
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