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Sturz in den Tod (German Edition)

Sturz in den Tod (German Edition)

Titel: Sturz in den Tod (German Edition)
Autoren: Anke Gebert
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Bei
»Amor, Amor« forderte er eine Dame auf, die sich bereitwillig auf die kleine
Tanzfläche ziehen ließ und ausgelassen mit dem Sänger tanzte, der um die
fünfzig sein musste. Als der Titel zu Ende war, klatschte das Publikum
anerkennend. Roger Lantini machte einen Kniefall vor seiner Tanzpartnerin. Nach
genau dreißig Minuten war die Show vorbei. Der Sänger und sein Manager
verschwanden. Der DJ legte einen Titel von Albano und
Romina Power auf.
    Nina und Jan stießen lachend die Gläser aneinander.
    »Vielleicht sollten wir öfter zusammenarbeiten«, sagte Nina. »Du als
Anwalt. Ich als deine Ermittlerin. Ganz offiziell.«
    Wenn Jan etwas nicht wollte, dann war es das. Wenn er etwas wollte,
war es, dass Nina in Travemünde blieb. Bei ihm. »Ich werde darüber nachdenken«,
sagte er. »Aber nur, wenn du mir versprichst, dass du nie wieder klaust.«
    »Ich habe die Tasche mit dem Geld nicht geklaut«, widersprach Nina.
    »Ich weiß«, antwortete Jan.
    Er nahm ihre Hand. »Der ist schön«, sagte er und tippte auf den Ring
mit den schwarzen Strass-Steinen an ihrem Mittelfinger.
    Nina schoss Röte ins Gesicht. Es kam ihr plötzlich vor, als würde
der Ring an ihrer Hand glühen. Sie zog ihn vom Finger.
    »Hör auf damit«, sagte Jan. »Mir zuliebe.«
    Nina schob ihren Sessel nach hinten. »Lass uns noch woanders
hingehen!«
    Während Jan zahlte, stand sie bereits draußen vor dem Eingang des
Hotels. Ihre Knie zitterten. So war es also, wenn man beim Klauen erwischt
wurde. Sie würde es wohl nicht noch einmal tun. Nicht Jan zuliebe, sondern weil
ihr nun der Spaß daran verdorben war.
    Es hörte auf zu regnen.
    » PM- Kneipe?«, fragte Jan, als er sich
neben sie stellte und den Arm um ihre Schulter legte.
    »Smokys«, sagte Nina.
    Die schweren Wolken zogen aus Travemünde weg übers Meer, nach
Timmendorf.

Danksagung
    Ich danke meiner Freundin und Kollegin Petra Würth für
eine entscheidende Anregung für diesen Roman sowie Dr. Gabriele Raudszus
für die hilfreichen Anmerkungen.
    Außerdem danke ich meinem Mann, der mich ermutigt hat,
einen Schreibtisch in Travemünde aufzustellen.
    Und ich danke Travemünde – für die große Inspiration.
    Anke Gebert, im Sommer 2012

Jobst Schlennstedt
    TRAVEBLUT
    Küsten Krimi
    ISBN 978-86358-065-0

Leseprobe zu Jobst Schlennstedt,
TRAVEBLUT
:
     
     
    FÜR NIEMANDEN
     
    Ich
     werde es tun.
     
    Mein
     Leid wird nach all den Jahren des Schmerzes endlich ein Ende finden.
     Zumindest für einen Augenblick.
     
    Aufhören
     werde ich erst, wenn ich ihnen das angetan habe, was sie verdienen.
     Auch wenn der Tod keine gerechte Strafe sein wird. Denn es gibt keine gerechte
     Strafe.
     
    Eine
     nach der anderen werde ich in den Tod schicken. Und ich werde ihnen
     dabei in die Augen schauen. Denn ich will ihre Panik sehen. Wenigstens
     etwas Genugtuung fühlen.
     
    Schon
     bald wird es so weit sein. Dann werde ich es tun. Und ganz am
     Ende, wenn alles vollbracht ist, werde auch ich ruhen. Lieber tot als lebendig.
     Denn meine Wunden werden niemals wieder heilen. Dafür ist es längst zu spät.
     
    Falls
     das hier jemals jemand lesen sollte, dann sei ihm gesagt, dass auch er sich
     schuldig fühlen soll. Stellvertretend schuldig für die Ignoranz aller. Denn
     niemand wollte sehen, was geschehen ist.
     
    Niemand.

1
    Er lauschte in die
Dunkelheit. Er war sich sicher, bereits ihren leisen Atem hören zu können. Das
leichte Keuchen in der kalten Aprilluft beruhigte ihn, weil er wusste, dass er
sich nicht geirrt hatte. Alles lief nach Plan. Gleichzeitig spürte er Adrenalin
in seinen Blutbahnen. Der Gedanke, sie umzubringen, elektrisierte ihn.
    Ihre Schritte
waren jetzt ganz nahe. So nahe, dass er sich hinunterbeugte und hinter dem
Stamm der Linde wie ein Raubtier in Stellung ging. In wenigen Sekunden würde
sie direkt an ihm vorbeikommen.
    Ihr Atem war jetzt
so laut, dass er glaubte, sie stünde hinter ihm. Plötzlich überkam ihn dieses
Schamgefühl, das er immer zu unterdrücken versucht hatte. Gefolgt von dem
unbändigen Hass, der sein ständiger Begleiter geworden war.
    Da war sie. In der
Dunkelheit erkannte er nur einen Schemen, obwohl sie bloß wenige Meter entfernt
an ihm vorbeilief. Für einen Moment schloss er die Augen. All die schrecklichen
Bilder tauchten wieder auf. Seit all den Jahren waren sie da. Nichts hatte
jemals geholfen, was er auch versucht hatte. Der Schmerz war immer wieder
zurückgekehrt.
    Er öffnete die
Augen und blickte in die Dunkelheit. Sie hatte
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