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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker
Autoren: Brandon Sanderson
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herunterlief. Er hatte ihr gesagt, dass Knochen für gewöhnlich keine gute Grundlage für ein Erwecken waren, da es schwer sei, sie während des Prozesses in menschlicher Gestalt zu halten. Aber was war, wenn diese Knochen in Stein eingeschlossen waren? Der Stein hielt ihre Form, schützte sie und machte es beinahe unmöglich, dass sie verletzt wurden. Erweckte Gegenstände waren so viel stärker als alle menschlichen Muskeln. Wenn ein Lebloser aus Knochen erschaffen und so stark gemacht werden konnte, dass er einen Körper aus Stein zu bewegen vermochte… dann hatte man einen Soldaten, der stärker als alle anderen war.
    Heilige Farben!, dachte sie.
    » Es befinden sich etwa tausend D’Denir-Statuen in der Stadt«, sagte Vascher, » und die meisten sollten noch immer funktionieren. Ich habe sie so geformt, dass sie lange Zeit überdauern.«
    » Aber sie haben keine alkoholische Lösung«, wandte Vivenna ein. » Sie haben nicht einmal Adern!«
    Vascher sah sie an. Das war immer noch er. Dasselbe Gesicht, dasselbe Mienenspiel. Er hatte nicht das Aussehen eines anderen angenommen, sondern wirkte eher wie eine Zurückgekehrten-Version seiner selbst. Was ging hier vor?
    » Wir hatten nicht immer diese alkoholische Lösung«, sagte Vascher. » Sie macht das Erwecken leichter und billiger, aber sie ist nicht unbedingt nötig. Doch das haben die Menschen inzwischen vergessen.« Er sah wieder den Gottkönig an. » Es sollte Euch möglich sein, sie schnell mit einer neuen Sicherheitslosung zu versehen und ihnen dann zu befehlen, die andere Armee aufzuhalten. Ihr werdet sehen, dass meine Phantome sehr… wirkungsvoll sind. Waffen sind machtlos gegen Stein.«
    Susebron nickte erneut.
    » Jetzt unterstehen sie Eurer Verantwortung«, sagte Vascher und drehte sich um. » Setzt sie besser ein, als ich es damals getan habe.«

Epilog
    A m nächsten Tag stürmten tausend Steinsoldaten durch die Tore der Stadt und rannten auf der Straße hinter den Leblosen her, welche T’Telir am Tag zuvor verlassen hatten.
    Vivenna stand vor der Stadt, lehnte sich gegen die Mauer und sah ihnen nach.
    Wie oft habe ich unter einer dieser D’Denir-Statuen gestanden?, dachte sie. Ich habe nicht gewusst, dass sie lebendig sind und nur auf ein Kommando warten. Es hieß, Friedensstifter habe diese Statuen als Geschenk an das Volk und zur Mahnung hinterlassen, nie wieder in den Krieg zu ziehen. Sie hatte es schon immer als seltsam empfunden: Soldaten-Statuen als Erinnerung daran, dass der Krieg etwas Schreckliches war?
    Aber sie waren tatsächlich ein Geschenk gewesen. Ein Geschenk, das die Vielkriege beendet hatte.
    Sie drehte sich zu Vascher um. Auch er lehnte an der Stadtmauer und hielt Nachtblut in der Hand. Sein Körper hatte wieder eine gewöhnliche Gestalt angenommen; alles war so wie früher, bis hin zu den zerzausten Haaren.
    » Was hast du mir noch ganz zu Anfang über das Erwecken gesagt?«, fragte sie.
    » Dass wir nicht viel darüber wissen?«, fragte er zurück. » Dass es Hunderte, vielleicht sogar Tausende Kommandos gibt, die wir noch nicht entdeckt haben?«
    » Ja, genau das«, sagte sie und sah zu, wie die erweckten Statuen in der Ferne verschwanden. » Ich glaube, du hattest Recht.«
    » Glaubst du?«
    Sie lächelte. » Können sie die Leblosen-Armee wirklich aufhalten?«
    » Möglicherweise«, meinte Vascher und zuckte die Schultern. » Sie sind schnell genug, um die anderen einzuholen. Die Leblosen aus Fleisch können nicht so schnell marschieren wie die mit den Steinfüßen. Ich habe sie schon kämpfen sehen. Es ist wirklich schwer, sie zu besiegen.«
    Sie nickte. » Also wird mein Volk gerettet werden.«
    » Es sei denn, der Gottkönig beschließt, es mithilfe der Statuen zu erobern.«
    Sie schnaubte. » Hat dir schon einmal jemand gesagt, dass du ein alter Meckerer bist, Vascher?«
    Endlich ist jemand mit mir einer Meinung!, freute sich Nachtblut.
    Vascher blickte finster drein. » Ich bin kein Meckerer«, verteidigte er sich. » Ich kann bloß schlecht mit Worten umgehen.«
    Sie lächelte.
    » Das war’s dann«, sagte er und hob sein Gepäck vom Boden auf. » Vielleicht sehen wir uns einmal wieder.« Mit diesen Worten machte er sich auf den Weg.
    Vivenna holte ihn ein und ging neben ihm her.
    » Was soll das?«, fragte er.
    » Ich gehe mit dir«, sagte sie.
    » Du bist eine Prinzessin«, erwiderte er. » Bleib bei diesem Mädchen, das jetzt über Hallandren herrscht, oder geh zurück nach Idris und lass dich als die Heldin
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