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Sturm über Tatooine

Sturm über Tatooine

Titel: Sturm über Tatooine
Autoren: Kevin J. Anderson
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Dice mit ersterbender Stimme.
    Sivrak konnte sich nicht bewegen. Er verlor sie.
    »Du mußt an die Macht glauben«, flüsterte sie.
    »Wenn du es möchtest«, sagte Sivrak mit belegter Stimme. Er wollte nicht mit ihr über die alte Religion streiten, wenn sie darin ihren Frieden fand. Er spürte, wie das Klagegeheul in seiner Brust hochstieg.
    »Nicht, weil ich es möchte, sondern weil du keine andere Wahl hast.«
    Ehe Sivrak antworten konnte, verkrampfte sich der Körper der Lamproidin und lag dann still. Er blickte auf Dice hinunter, während ihre Lichtsensoren nach und nach matt wurden. Und dann, im Donner der Schlacht, die in diesem Moment Lichtjahre entfernt war, segnete ihn Dice mit der Macht, damit sie auf ewig bei ihm bleiben konnte.
    Sivrak hielt sie in den Armen, bis ein Läufer den Hauptgenerator zerstörte und Energiestrahlen die Luft zerschnitten. Aus Sivraks Kommunikator drang die letzte Aufforderung zur Evakuierung. Das Dröhnen der inzwischen zu zweit startenden Transporter hörte nicht mehr auf.
    Aber als befände er sich auf einer anderen Welt, auf einer, wo es keinen Krieg und keine Konflikte gab, erhob sich Sivrak und bewegte sich mit einer Bedächtigkeit und Entschlossenheit, die in völligem Gegensatz zu dem Chaos um ihn herum stand.
    Er hörte keine Explosionen, als er Dices Leichnam in einer geschützten Nische des verschneiten Schützengrabens zur letzten Ruhe bettete. Er spürte nicht mehr die donnernden Schritte der Läufer, als er ihre pelzumrandete Kapuze um ihr heiteres, lebloses Gesicht arrangierte und zärtlich ihre Fänge streichelte, die nie wieder voller Lust Fleisch zerfetzen würden.
    Ein menschlicher Rebell kam neben ihm im Graben schlitternd zum Halt und zerrte an Sivraks Arm, um ihn zum Evakuierungspunkt zu ziehen. Aber Sivraks Grollen vertrieb den Menschen.
    Dann stand Sivrak über seiner Geliebten und zog seinen Blaster aus dem Holster. Er hatte gehört, was die imperialen Biogenetiker mit den Leichen der gefallenen Rebellen anstellten. Daß sie sie klonten und am Leben erhielten, um grausige Experimente mit ihnen zu machen. Er stellte den Blaster auf volle Leistung.
    »Möge die Macht mit dir sein«, sagte er sanft. Sein Atem trieb als dunstige Fahne durch die eisige Luft.
    Er würde es entweder zum Evakuierungspunkt schaffen oder sterben. Es gab keinen Grund zur Eile.
    Sivrak aktivierte den Blaster.
    Dices Leichnam leuchtete auf, als der Energiestrahl seine zerstörerische Wirkung entfaltete. Sie brannte und verglühte, und Sivrak hatte das Gefühl, daß ihr diese Transformation gefallen hätte. Und dann griff das Feuer, das sie verzehrte, nach Sivrak, verschlang auch ihn, als…
     
    … ein einzelner TIE-Jäger aus der Kohlenstoffwolke schoß und dabei aus allen Waffen feuerte. Sivrak blinzelte überrascht und spürte noch immer die Kälte von Hoth in seinen Gliedern, während er seine Maschine instinktiv abschmieren ließ und den tödlichen Strahlen des TTE-Jägers auswich, bis seine Heckzielerfassung einrastete und er feuerte.
    Der TIE-Jäger brach auseinander, als Sivraks Strahl seine Hülle zerfetzte, und die Atmosphäre Endors riß die imperiale Maschine binnen Sekundenbruchteilen in staubkorngroße Fragmente. Die Jagd war vorbei.
    Aber jetzt füllte der Mond seine Kanzel. Sivrak schlug auf die Atmosphärekontrollen und versuchte, den trudelnden Flug des X-Flüglers zu stabilisieren. Das Navigationsdisplay zeigte seine beiden möglichen Kurse. Einer führte in Sicherheit. Einer zum Generator. Das Heckdisplay zeigte den unablässig feuernden Todesstern. Der X-Flügler schüttelte sich, als er in die dichteren Atmosphäreschichten eindrang. Sivraks Klauen gruben sich in das Sicherheitsgeschirr. Er war weniger als dreißig Herzschläge von dem Punkt ohne Wiederkehr entfernt. Wieder mußte er eine Entscheidung treffen. Er konnte sich nicht entscheiden. Die Atmosphäre sang. Wie Musik. Wie die Musik…
     
    … in der Bar. Sivrak lehnte sich an den Türrahmen und versuchte die Geräusche zu identifizieren, die aus den Straßen von Mos Eisley drangen. Kampf. Aufruhr. Das Dröhnen schnellfliegender Gleiter. Explosionen aus der ungefähren Richtung des Raumhafens.
    Er stolperte atemlos die Treppe zum Tresen hinunter und spürte voller Panik, daß die Zeit knapp wurde.
    Es war Nacht. Die Bar war leer. Die Musik kam vom Band. Irgend etwas stimmte nicht.
    Sivrak sank gegen den Tresen und spürte, wie er erbebte, als würde er durch eine Atmosphäre pflügen.
    »Jabba ist tot«,
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