Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sturm über Tatooine

Sturm über Tatooine

Titel: Sturm über Tatooine
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
einem Deflektorschild zu tun. Irgend etwas mit einem… Todesstern? Er bewegte heftig den Kopf, wie um die Verwirrung abzuschütteln, ging dann am Droidendetektor vorbei die Treppe hinunter und trat an den Tresen.
    Unaufgefordert stellte der Barkeeper einen Krug mit zerstoßenen Gilden vor Sivrak hin – die organischen Ranken zuckten noch und bestätigten die Frische des Drinks. In dieser Bar bestellte er jedes Mal Gilden. Sivrak schlabberte die dicke Flüssigkeit und fragte sich, wie er in dieser Bar jedes Mal den gleichen Drink bestellen konnte, wenn er noch nie einen Fuß in sie gesetzt hatte. Er war ein Randscout – oder war es gewesen, bis das Imperium die weitere Erforschung der Äußeren Randterritorien verboten hatte. Jetzt war er nur ein weiteres heimatloses Wesen, auf der Flucht vor dem Imperium und allen politischen Verwicklungen. Und in Mos Eisley gab es für seinen Geschmack viel zu viele Sturmtruppen. Er wußte, daß er verschwinden mußte, sobald er die nötigen Kredits aufgetrieben hatte. Er trat plötzlich, instinktiv, zur Seite, und im nächsten Moment huschte schon ein Jawa an ihm vorbei und die Treppe zur Tür hinauf.
    Sivrak hatte das schockierende Gefühl, alles schon einmal erlebt zu haben. Er hatte erwartet, daß der Jawa an ihm vorbeilaufen würde. Er hatte gewußt, was der Jawa tun würde. Das, was der Jawa auch getan hatte, als er zum ersten Mal hier hereingekommen war und sie getroffen hatte…
    Sivrak blickte am Tresen entlang in den düsteren hinteren Teil der Bar gegenüber der Band.
    Und er sah sie wieder. Genau wie er sie bei jenem ersten Mal gesehen hatte.
    Er trat an ihren Tisch, schnüffelte die unverwechselbaren Pheromone, die sie als Frau identifizierten, bewunderte die Sinusschwingungen ihres auf dem Stuhl zusammengerollten Schlangenkörpers, kräftig genug, um einen Banthaschädel zu zerquetschen. Sie drehte sich zu ihm um und zeigte ihm ihre glitzernden Fänge, die so lang wie Sivraks Krallen waren. Ihre Lichtsensoren richteten sich auf ihn, fähig, Wellenlängen zu sehen, die selbst für die glühenden Augen eines Wolfsmannes unsichtbar waren.
    Sivrak hatte von solchen Wesen gehört – Florn-Lamproiden –, die einzigen Intelligenzen einer Welt, die so voller Gefahren war, daß jeder, der sie ohne hyperschnelle Nervenimplantate betrat, auf der Stelle starb.
    »Möchtest du was trinken?« zischelte die Lamproidin verführerisch, in einem Tonfall, als hätten sie schon tausendmal zusammen gejagt und Blut vergossen.
    Sivrak spürte, wie die Temperatur in der Bar stieg. Er schlüpfte aus seiner Jacke und setzte sich ihr gegenüber, genau wie beim ersten Mal.
    Aber dies war das erste Mal, oder nicht? Zwei Wesen konnten sich nur beim ersten Mal zum ersten Mal begegnen.
    »Lak Sivrak«, keuchte sie, und Sivrak grollte verblüfft. Sie kannte sogar seinen Rudelnamen – es war einfach unglaublich!
    »Dice Ibegon«, erwiderte er, und erst dann dämmerte ihm verstört, daß er auch ihren Namen kannte, ihn soeben laut ausgesprochen hatte.
    »Du siehst besorgt aus«, stellte Dice fest.
    »Wir sind uns schon einmal begegnet.« Sivrak hatte diese Worte schon in hundert anderen Bars auf Dutzenden anderer Welten gesagt, aber dieses Mal meinte er es ehrlich. Denn wie konnte er, ein perfekter Jäger, eine perfekte Killerin wie sie vergessen?
    »Bist du sicher?« fragte die Lamproidin. Sie tauchte die feine Spitze ihres tödlichen Schwanzes in ein Glas mit einer schimmernden, halb durchsichtigen Flüssigkeit, vermutlich raffiniertes Banthablut. Die spiegelnde Oberfläche der Flüssigkeit erinnerte Sivrak an Kraftfeldemanationen. War da nicht etwas anderes, was er unbedingt tun mußte? Sollte er nicht an einem anderen Ort sein?
    »Als ich gerade am Tresen stand, wußte ich schon vorher, daß mich ein Jawa anrempeln würde«, murmelte er.
    »Jawas machen so etwas oft.«
    Sivrak konzentrierte sich. Eine neue Erinnerung stieg in ihm hoch. »Gleich wird ein goldener Droide hereinkommen.«
    Dice brachte einen einzelnen Tropfen Banthablut dicht an Sivraks Schnauze. Die Flüssigkeit zitterte an der Spitze ihres Schwanzes. »Droiden sind hier nicht erwünscht«, meinte sie. Ihre Stimme klang lockend, verwirrend.
    Sivrak berührte mit einer seiner rasiermesserscharfen Krallen das kühle rosa Fleisch von Dices Schwanzspitze, verzaubert von ihren Lichtsensoren und ihrem Scharlachmund und seinen endlosen Reihen nadelspitzer Zahne. »Ein Farmerjunge begleitet den Droiden. Der Junge wird mit ihm
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher