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Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition)

Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition)

Titel: Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition)
Autoren: Bonnie Vanak
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schwierig, die Spuren seiner Frau im Sand auszumachen, und wenn er nicht genau aufpasste, könnte er im Kreis wandern und sie womöglich nie finden.
    Stunden später entdeckte er eine einsame Gestalt ein ganzes Stück vor sich im grellen Licht. Graham trieb Salomon in einen Galopp. Hinter ihm wirbelte eine Staubwolke auf, als er das sich sträubende Tier über den Sand hetzte. Sobald er bei ihr war, sprang er mit dem Wasserbeutel in der Hand ab. Jillian lag regungslos da. Er rannte zu ihr. Beim Atmen entwichen ihren ausgedörrten Lippen rasselnde Laute. Die Austrocknung hatte eingesetzt, und sie besaßen zu wenig Wasser.
    Verzweifelt betrachtete er seine Frau. Der Wind hob eine Ecke ihres weißen Schals, strich ihr übers Gesicht und zog eine Locke ihres flammendroten Haars hervor. Rotes Haar, das im heulenden Wüstenwind wehte, genau wie in Grahams Alptraum.
    Jillians Lider flatterten auf. Diese grünen Augen, leuchtend wie glänzende Smaragde, starrten ihn mit einem Ausdruck schmerzlicher Resignation an, bevor sie wieder zufielen. Seine Frau lag im Sterben.
    »Nein, Jilly, nein! Verlass mich nicht!«, stöhnte er. Die gnadenlose Sonne brannte ihm auf den Leib und verhöhnte seinen Schmerz.
    Graham warf den Kopf in den Nacken. Seine Schreie verhallten in der kargen Wüste und wurden vom Staub verschluckt.

Kapitel 26
    D as Zelt, das er auf dem Sand errichtet hatte, schützte seine Frau vor dem grellen Licht. Graham kniete neben ihr. Sein Hals brannte, als er Jillian ansah, die ihn geliebt hatte, die ihn dazu gebracht hatte, sich seinen finstersten Dämonen zu stellen. Nun lag sie auf einer Decke und war so entsetzlich trocken. Ihr blasser, zarter Körper war vollkommen ausgetrocknet. Er kniff die Augen zu und sah sie vor sich, eingefallen wie eine Mumie, die für die Ewigkeit präpariert war. Die Wüste entzog ihr gierig sämtliche Flüssigkeit.
    Graham berührte sanft ihre Hüften, die leicht gerundet waren. Sie war nicht schwanger. Mehrfach schon hatte er sich ausgemalt, wie sie sein Kind trug, sich vorgestellt, wie sie es stöhnend und schwitzend gebar, genau wie sie gemeinsam beim Liebesakt gestöhnt und geschwitzt hatten.
    Er behandelte sie mit derselben Behutsamkeit wie Badra ihr Neugeborenes, zog ihr vorsichtig die schmutzigen Kleider und die Stiefel aus, bis sie nackt auf der Decke lag. Ihre Haut zeigte bereits deutliche Symptome von Dehydrierung.
    Wasser war keines mehr da, lediglich die Flüssigkeit seines Körpers. Graham benetzte sich die rissigen Lippen und sammelte so viel Speichel wie möglich in seinem Mund. Dann küsste er sie und reichte ihr so das kostbare Nass weiter. Ihr Atem ging langsam und schwach, und ihr Brustkorb bewegte sich kaum noch. Hilflos sah er mit an, wie das Leben aus ihr wich.
    Sein von der Hitze ausgedörrter Verstand begann, ihren Körper als Frucht zu sehen. Ihre wunderschönen Brüste wurden zu runden Äpfeln, und er stellte sich vor, wie der Saft seinen Gaumen füllte, wie er ihn an sie weitergeben könnte, um sie zu erfrischen und ihr neues Leben einzuhauchen.
    Ihr Nabel war eine entkernte Dattel, die den Schmerz in seinem rauhen Hals linderte, seinen ausgetrockneten Mund befeuchtete und seinen geschwächten Leib stärkte. Er benetzte sich die Finger mit Speichel und strich über ihren Bauch, so dass sie schmale Linien darauf malten. Auf alle erdenklichen Weise wollte er ihr Flüssigkeit geben, das Leben, das noch in ihm war, an sie weiterreichen. Seine Fingerspitzen glitten über ihre blasse Haut. Sommersprossen markierten sie hier und da wie die Punkte auf einer Landkarte. Zaghaft tauchte er in das Dreieck roter Locken zwischen ihren Schenkeln und in die Vertiefung, in die er so gern eingedrungen war. Auch dort war sie trocken wie der heiße Wüstensand. Doch er stellte sie sich als eine taubenetzte Granatapfelhälfte vor, deren schwerer Saft ihn lockte, sich in sie zu versenken und seinen Körper wie seinen Geist an ihr zu beleben.
    Graham nahm den leeren Wasserbeutel und drückte ihn über ihren geöffneten Lippen aus. Ein letzter Tropfen fiel auf Jillians Mund. Graham schob ihn mit dem Finger auf ihre Zunge.
    Dann nahm er beide Ziegenhautbeutel und trat hinaus in die sengende Sonne. Die Helligkeit schmerzte ihn in den Augen und drohte, sie zu Tränen zu reizen. Doch in der Wüste durfte man keine Flüssigkeit verschwenden. Wer hier überleben wollte, konnte es sich nicht erlauben, zu weinen.
    Vor seinem geistigen Auge sah er Jillian im Sand liegen, der einem Liebhaber
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