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Sturm der Barbaren

Titel: Sturm der Barbaren
Autoren: L. E. Modesitt
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Gewändern, dass beide dem Stand der Händler angehören. Der Mann ist schlank und er widmet seine Aufmerksamkeit völlig der rothaarigen Frau in seiner Begleitung. Hinter ihnen lauert das Chaos fast unsichtbar im Schatten der Bäume in der Gestalt eines ungeschlachten Kerls, der ihnen folgt.
    Lorn wechselt auf die Straßenseite des Herumtreibers, der sich nun auf das Paar zubewegt. Aber der Magierschüler kommt zu spät, der große und schwere Mann macht einen Satz und schlägt mit einem Holzknüppel auf den Händler ein. Der Händler bricht zusammen und die Frau will fliehen, aber der Angreifer packt sie am Arm.
    »Haithor! Lass mich los!«, schreit sie. »Hilfe! Patrouille!«
    Der Mann mit Namen Haithor lässt den Knüppel fallen und erstickt ihre Schreie mit seiner übergroßen Pranke.
    Lorn tritt aus dem Schatten, er bückt sich und hebt den Knüppel auf; da lässt Haithor die Frau los. Als hätte er die große Faust auf sich zukommen sehen, dreht er sich unter dem Arm des Riesen zur Seite und versetzt ihm mit dem hölzernen Knüppel einen Schlag zwischen die Rippen. Man hört es krachen. Der Riese steht unbeweglich da und schnappt nach Luft.
    Lorns Augen funkeln golden, während er zu Haithor spricht: »Am besten wäre, du würdest von der südlichsten Pier in den Hafen springen und so viel Wasser wie möglich einatmen.«
    Der große Mann zittert, er dreht sich schwer atmend um und flieht über die Straße des Fortwährenden Lichts; dem am Boden liegenden Händler, der Frau und Lorn schenkt er nicht einen Blick mehr.
    Ein kurzer, stechender Schmerz fährt durch Lorns Kopf, er lässt den Knüppel fallen und wendet sich der Frau in dem schimmernd blauen Gewand zu: »Ich hoffe, Euch ist nichts geschehen.«
    »Ich … ich glaube nicht.« Sie zittert ein wenig, als sie sich über den Mann am Boden beugt.
    Verschwommen nimmt Lorn wahr, dass sie rote Haare hat, einige hübsche Sommersprossen auf der hellen Haut und eine gute Figur unter der blauen Tunika.
    »Was habt Ihr getan?«, fragt sie. »Er … hat sich einfach umgedreht und ist weggelaufen.«
    »Habe ihm nur meine Meinung gesagt …« Lorns Lachen klingt unbeschwert. »Er wird so schnell keinen mehr belästigen.« Mit einem warmen, freundlichen Lächeln wendet er sich nun dem gestürzten jungen Händler zu. »Wir müssen uns um Euren Freund kümmern.«
    Der Mann schlägt die Augen auf, rollt herum und stemmt sich auf die Knie. Er sieht zuerst die Frau an und dann Lorn. »Was habt Ihr mit Haithor gemacht? Er wird Euch umbringen, Magierschüler.« Er versucht aufzustehen, aber er zittert und taumelt.
    Lorn streckt die Hand aus. »Wie ich Eurer Freundin schon berichtet habe, habe ich ihm lediglich gesagt, dass er sich zum Teufel scheren soll.«
    »Er hört niemals auf den Rat anderer.« Der Händler stöhnt, als er sich aufrichtet. »Er hat mir wohl den Schädel gespalten.«
    »Dieser … junge Mann«, sagt die Frau, »hat ziemlich überzeugend gesprochen. Haithor hat auf dem Absatz kehrtgemacht. Er muss mindestens eine gebrochene Rippe haben.«
    Der Händler senkt den Kopf und hält ihn zwischen den Händen. »Mein Kopf zerspringt gleich.«
    »Ich bin sicher, er fühlt sich nur so an«, beruhigt ihn die Frau.
    Lorns Finger fahren über den Schädel des Mannes.
    »Das tut gut«, stöhnt der verwundete Händler.
    Auf gewisse Weise verringert die Heilkraft, die Lorn dem Händler einflößen kann, auch seine eigenen Kopfschmerzen, wenn auch nur geringfügig.
    »Seid Ihr ein Heiler, junger Ser?«, fragt die Frau.
    »Ich?« Lorn schüttelt heftig den Kopf. »Ich habe ein wenig von meiner älteren Schwester gelernt, sie beherrscht die Kunst des Heilens vollkommen, aber leider bin ich im Vergleich zu ihr nur ein armseliger Pfuscher.«
    Lorn blickt auf die weißen Steine der Straße, vorbei an zwei Pärchen, die gemütlich auf der Querstraße zu den kleinen Pavillons schlendern, die im Strandpark auf sie warten. »Ich solltet Euch so bald wie möglich hinlegen. Befindet sich Eure … Unterkunft weit von hier?«
    »Nein. Nur zwei Straßen weiter.« Der Händler macht einen Schritt nach vorne, er wird blass, dann wagt er den nächsten.
    »Seid Ihr sicher, dass es gehen wird, Alyet?«, fragt die Frau besorgt.
    »Für zwei Straßen schon.«
    Lorn nimmt den Arm des Mannes. »Stützt Euch auf mich.«
    »Und auf mich.« Die Frau hält den anderen Arm, und die drei gehen langsam die Straße entlang, bis sie zu einem Torbogen an der Hangseite des Weges gelangen.
    »Da …«,
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