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Sturm auf mein Herz

Titel: Sturm auf mein Herz
Autoren: Elizabeth Lowell
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angehöre.«
    Seine Augen wanderten unverhohlen über die sanften Rundungen ihres Körpers, die sich unter ihrem feinen beigen Hosenanzug abzeichneten. Zorn flammte kurz in ihren Augen auf angesichts seines frechen Blicks, erlosch aber sofort wieder.
    Cain bemerkte es jedoch. Er hatte nur darauf gewartet. Sein Mund verzog sich zu einem kleinen, privaten Lächeln.
    »Eine aussterbende Rasse?«, fragte er. »Ist das Ihre Art, zu sagen, dass Sie eine alte Jungfer sind?«
    15
    »Definieren Sie den Begriff, und ich verrate Ihnen, ob ich in Ihre Schublade passe.«
    »Eine Frau, die keinen Mann halten kann.«
    »Bingo«, verriet sie kühl, doch ihre Augen verschleierten sich vor den alten, schmerzvollen Erinnerungen. »In meinem Fall ist die alte Jungfer eine Geschiedene, die ihren Mädchennamen wieder angenommen hat.«
    Er nickte gleichgültig.
    »Ich wette, Sie sind ein Junggeselle«, fügte sie hinzu.
    »Ein Junggeselle?«
    »Ein Mann, der keine Frau halten kann«, erklärte sie mit einem höflichen Lächeln.
    Brian mischte sich unbehaglich ein. »Äh, Shelley, warum sehen wir uns nicht -«
    »Oooooh Brian«, unterbrach JoLynn, »Sie müssen mir einfach mehr über diese unartige Satyrstatue erzählen, die Sie vorhin erwähnten. Ich glaube, ich habe den idealen Platz dafür.«
    Mit diesen Worten zog JoLynn Brian zum anderen Ende des Wohnzimmers, wo Sonnenlicht mühsam die dichten Stores zu durchdringen versuchte. Atemlos begann sie die Kunstobjekte zu beschreiben, die sie sich für den Vorraum und die Auffahrt vorstellte.
    Weder Cain noch Shelley bemerkten richtig, dass sie nun allein waren. Beide kochten.
    Und beide hatten etwas über den anderen erfahren, was dieser lieber nicht preisgegeben hätte.
    »Nun, eigentlich halte ich mich eher für einen Connaisseur«, sagte er.
    »Aha«, murmelte sie. »Einen Kenner von Frauen natürlich.«
    Bevor er etwas sagen konnte, fuhr sie verärgert fort: »Obwohl Sie selbst nicht gerade ein gut aussehender Mann sind, erwarten Sie von Ihren Frauen, dass sie perfekt sind, von makelloser Schönheit - eine Art Trophäe sozusagen.«
    Seine Augen weiteten sich und wurden dann zu zornigen Schlitzen.
    Sie flötete lächelnd weiter, wobei sie die Dinge an ihren Fingern abzählte.
    »Ihre Frauen müssen zweifellos so schön sein wie eine griechische Statue, im Bett dagegen um einiges flexibler. Sie müssen außerdem«, fügte sie wie beiläufig hinzu, »mit der Intelligenz und dem Durchblick einer Auster gesegnet sein.«
    »Klug und obendrein noch schön«, lobte Cain.
    Sein Lächeln war echt und sehr maskulin und ließ keinen Zweifel daran, wie sehr ihm Shelley gefiel.
    »Um Ihnen das Kompliment abzukaufen, müsste ich mich schon in eine Reihe mit den Austern stellen. Ich, Mr. Remington, weiß sehr genau, wie schön oder nicht schön ich bin.«
    Er lachte leise. »Nennen Sie mich Cain.«
    »Klug von Ihnen, meine Wahlmöglichkeiten einzuschränken.«
    »In dem, wie Sie mich nennen sollen?«
    »Ja.«
    Sie fühlte, wie ihre Irritation ihrem angeborenen Sinn für Humor wich, als sie das amüsierte Funkeln in den nun nicht länger arrogant wirkenden grauen Augen sah.
    »Sie sind ein richtiger Rebell, stimmt’s?«, fragte sie und musste gegen ihren Willen grinsen.
    »Kommt darauf an, was Sie unter -«
    JoLynns hoher, spitzer Schrei schnitt Cains Wort jäh ab. Wie auf Kommando fuhren beide herum und eilten in die Richtung, aus der der Katastrophenton gekommen war.

2
    JoLynn stand am unteren Ende des Wohnzimmers. Cain und Shelley, die zu ihr hinrannten, entdeckten gleichzeitig die riesige rosefarbene Schlange, die sich in einem Sonnenfleck auf dem Parkettboden aalte.
    Wieder kreischte JoLynn schrill auf.
    Mit einer einzigen Handbewegung hob Cain die Frau hoch und setzte sie außerhalb der Reichweite der Schlange ab. Sobald er sie abgestellt hatte, wandte er sich wieder zu dem Reptil um - und verharrte schockiert.
    Shelley hatte sich bereits über die Schlange gebeugt. Fassungslos sah er zu, wie sie das Reptil in aller Seelenruhe aufhob, als wäre es ein Haarband, das ein nachlässiges Kind fallen gelassen hatte.
    Brian stieß einen Laut aus, den man bei einer Frau als ersticktes Quietschen bezeichnet hätte.
    »Sh-Shelley, was zum Teufel?«, hechelte er.
    JoLynn stieß unzusammenhängende Laute aus und grabschte panisch nach Cains Arm. Ohne hinzusehen, schob er sie an Brian weiter. Als sie auch dann noch nicht von ihm ablassen wollte, wedelte er achtlos ihre Hände fort.
    Seine ganze Aufmerksamkeit
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