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Stundenlohn für flotte Gangster

Stundenlohn für flotte Gangster

Titel: Stundenlohn für flotte Gangster
Autoren: Stefan Wolf
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hereingeschaut, aber verzichtet
wegen zu dicker Luft.
    „Also, Gilli“, sagte Lorder.
„Sie geben es zu. In wessen Auftrag haben Sie gehandelt, denn Ihre Idee war das
doch nicht.“
    „Ich habe nur ausgeführt“,
erwiderte Gilli, „was man mir aufgetragen hat.“
    „Wer hat es Ihnen aufgetragen?“
    „Das weiß ich nicht.“
    „Erklären Sie das.“
    „Ich habe die Aufträge... äh...
den Auftrag telefonisch erhalten.“
    „Von einem Unbekannten?“
    „Ja.“
    „Einfach so?“
    „Er bezahlt mich dafür.“
    „Wie wird das abgewickelt?“
    „Er hinterlegt Geld in einem
Versteck. Ich hole es ab. Dann werde ich angerufen und er sagt mir, was ich tun
soll.“
    „Wie ist der Unbekannte auf Sie
gekommen?“
    „Keine Ahnung. Er... er fragte,
ob ich... äh... bereit wäre, ein paar harmlose Sachen zu machen. Er wolle
jemanden ärgern.“
    „Wie viel haben Sie erhalten
für die Reifenstecherei?“
    „3000.“
    „Was war sonst noch?“
    „Wie bitte?“
    „Ich meine die anderen
Aufträge.“
    „Da war nur noch einer. Ich...
äh... fand Fahrzeugpapiere im Versteck. Und den Hinweis, wo ein Wagen stehe,
der dazu passt. Damit sollte ich Anna Riedel in einen Unfall verwickeln. Es so
drehen, dass sie schuldig ist. Natürlich nur ein leichter Unfall mit
Blechschaden. Das... ist mir auch gelungen.“
    Tim schaltete sich ein. „Auf
welchen Namen lauteten die Papiere?“
    „Kittvogel. Ludwig Kittvogel.
Ich hatte eine blonde Perücke aufgesetzt und habe den Ohrring abgenommen.“
    „Wo war der Zusammenstoß?“,
fragte Tim.
    „Am Dom.“
    Tim nickte und wandte sich an Lorder.
„Das deckt sich mit unseren Ermittlungen.“
    Lorder sah Mugani an. „Sie
bestreiten, dass Sie dieser unbekannte Auftraggeber sind?“
    Der Italiener verdrehte die
Augen. „O Mann!“ Dann trank er den Rest aus seinem Glas.
    Hilfe erhielt er von Gilli, der
ihm die Attacke offenbar nicht nachtrug.
    „Er ist es nicht. Mein
Auftraggeber verstellt zwar die Stimme, aber dass es Mugani nicht sein kann,
höre ich.“
    „Hm.“ Lorder sah Tim an.
    „Ich glaube“, sagte der
TKKG-Häuptling, „Gilli hat die Wahrheit gesagt. Bis auf einen Punkt. Er wird
wissen, woher der Unbekannte seine Adresse hat. An den Anschlägen auf Anna sind
nämlich mehrere beteiligt. Gangster, die für fetten Stundenlohn arbeiten. Wenn
mehrere gebraucht werden, kommen — auf Empfehlung des Ersten — auch die anderen
dran. Mit Gilli kennen wir jetzt drei. Aber es dürften wohl fünf sein. Sie
führen nur aus. Was sie tun, summiert sich zu einer großen Verschwörung gegen
Anna. Zu einer Aktion der Vernichtung. Es geht um den Unbekannten. Den müssen
wir kriegen.“
    Tim machte eine kurze Pause und
sagte dann: „Was Mugani und Gilli hier vorführen, könnte abgekartet sein. Eine
bühnenreife Schau, um uns reinzulegen. Aber ich glaub’s nicht. Ich glaube,
unser Verdacht gegen Mugani ist falsch.“ Der Italiener nickte. „Wenigstens einer,
der das checkt. Leute, für Anna würde ich meinen Ferrari hergeben. Dass sie
mich nicht liebt, ist eine Tragödie. Aber deshalb tue ich der Frau nichts an.“
    Rasch wandte sich Tim an Gilli.
„Wer sind die andern, die Anna beharken?“
    Doch die Überrumpelung missglückte.
Gilli reagierte erst gar nicht, dann mit schleppender Stimme.
    „Keine Ahnung. Ich weiß sonst
überhaupt nichts.“
    Tim registrierte eine Bewegung
an der Tür. Aber es war kein Gast, jedenfalls kein zahlender.
    Bruce Redfire schien dem Whisky
wirklich sehr zugetan. Und die Abstände zwischen den Gläschen wurden kürzer.
    Er stellte sich an die Bar, wie
gehabt. Gilli schenkte ihm ein, wie gehabt. Mugani, von Martini mit Wodka schon
etwas benebelt, beachtete ihn nicht.

    „Gehen wir!“, meinte Lorder.
„Hier erfahren wir nichts mehr. Was mit Gilli geschieht, darüber denke ich
nach.“ Mugani wehrte Bezahlung ab. „Sie alle sind eingeladen. Ist doch selbstverständlich.
Und ich versichere Ihnen nochmals: Mit dem Terror gegen Anna Riedel habe ich
nichts zu tun. Nichts! Im Gegenteil — ich möchte meine Hilfe anbieten. Dieser
unbekannte Schweinehund muss gefunden wer den. Um jeden Preis. Und dann breche ich
ihm die Knochen.“ Er zeigte mit Bewegungen, wie er das machen werde. „Ich
verstehe nicht, wie man eine so wunderbare Frau derartig peinigen kann.
Weshalb? Was für ein Motiv hat dieser Unbekannte?“
    „Überlassen Sie das uns“, sagte
Tim und war — mit den andern — schon im Hinausgehen. „Wir kriegen den Kerl. Wir
sind dichter an ihm
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