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Stunde der Wahrheit

Stunde der Wahrheit

Titel: Stunde der Wahrheit
Autoren: Miranda J. Fox
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gab sechs Bereiche: darunter eine Sauna, einen Darkroom, Hygieneräume und den Club selbst. »Haus der Versuchung?«, las sie ungläubig vor, als ihr der Name des Clubs ins Auge fiel. »Etwa das Haus der Versuchung? Der Club von James Carter?« Als Rachel nickte, fiel Emma beinahe aus den Socken. James Carter war der begehrteste und wohlhabendste Junggeselle der Stadt. Als er das 21. Lebensjahr erreichte, erbte er ein Vermögen, welches er anfangs in Stripclubs investierte. Ein Jahr später gründete er eine Dating-Firma, die sich eigens mit der Verkupplung von Prostituierten und deren Kunden befasste. Und zwei Jahre darauf eröffnete er das Haus der Versuchung, eine Mischung aus Swingerclub und Diskothek. Mit seinen heute gerademal vierundzwanzig Jahren war James der reichste Junggeselle der Stadt und die Frauen lagen ihm in Scharen zu Füßen. »Überraschung!«, sagte Rachel und zog sie durch den Vorraum direkt auf die Tanzfläche. Der erste Bereich war ein gewaltiger luxuriöser Dancefloor. Es gab drei Bars, eine große spiegelnde Tanzfläche, auf der sich unzählige Menschen tummelten, und flackerndes Discolicht, welches von der Decke strahlte.
    Die Elektromusik wummerte von den Seitenboxen auf sie ein, und als Rachel den befremdenden Gesichtsausdruck ihrer Freundin sah, lachte sie. »Etwas anders, als du dir vorgestellt hast, oder?« »Allerdings«, sagte Emma und schaute sich weiter um. Das Publikum war bunt gemischt. Neben den überwiegend jungen Gästen machte sie auch ältere Menschen aus. Viele trugen Masken, aber es waren auch einige dabei, die ihr Gesicht offen zeigten. Auch die Kleiderwahl war völlig unterschiedlich. Während manch einer gewöhnliche Straßenkleidung trug, waren einige in karnevalähnlichen Kostümen gekleidet und wieder andere trugen Reiz- oder Themen-Wäsche. Es war ein bunt gemischter Anblick. Nachdem die Freundinnen eine Weile getanzt hatten und bereits von den ersten Interessenten angesprochen wurden, begaben sie sich an eine Bar und bestellten Cocktails. »Wenn du etwas brauchst, das deine Hemmschwelle sinken lässt, ist Alkohol genau das Richtige«, sagte Rachel und nippte an ihrem Glas. Sie hatten sich Masken aufgesetzt, die ihre Gesichter nur bis zur Nase verdeckten, sodass sie ungehindert trinken und essen konnten. »Was? Ist das etwa das große Geheimnis deines unerschütterbaren Selbstbewusstseins? Alkohol?«, fragte Emma lachend. »Und die hier«, sagte Rachel und hielt ihr eine Pille vors Gesicht, die sie aus der Brusttasche ihres hautengen Kleides genommen hatte.
    Emma sah sie entgeistert an. »Du nimmst Drogen?« Rachel machte eine wegwerfende Handbewegung. »Mach dich nicht lächerlich. Das ist eine Pille, dessen Wirkstoff dich so richtig in Fahrt bringt. Ich nenne es, das weibliche Viagra.« Sie hielt ihr die Pille auffordernd hin und Emma nahm sie. »Aber es ist keine Droge«, vergewisserte sie sich. »Ich schwöre es«, sagte Rachel und Emma glaubte ihr. Sie waren seit zehn Jahren befreundet und Rachel hatte sie noch nie angelogen. Emma konnte ihr also vertrauen. Sie prosteten sich zu und bestellten gleich noch eine Runde. Eine halbe Stunde später war Emma schon leicht angeheitert und allmählich bekam sie die Wirkung der Pille zu spüren. »Also Süße«, sagte Rachel und gab ihrer Freundin einen Kuss auf die Wange. »Es gibt hier nur eine Regel und die lautet: Lass dich fallen. Wir sehen uns um zwei am Check-out.« »Wir trennen uns?«, fragte Emma verwirrt. Rachel lachte. »Was dachtest du denn? Soll ich dir etwa bei deinen Vergnügungen zusehen?« Sie ließ Emma allein und verschwand mit einem jungen Mann, der sie an der Hand gepackt hatte und von der Tanzfläche zog. Okay, bloß keine Panik!, ermahnte Emma sich und lief zum nächsten Bereich. Eigenartigerweise verspürte sie wirklich keine Angst, bloß ein leichtes Kribbeln im Bauch – musste wohl am Alkohol liegen. Sie kam in einen Gang, der in einem düsteren Rot leuchtete und mit weichem rotem Teppich ausgelegt war. An jeder Seite reihten sich mehrere Türen, dessen Fassade mit anzüglichen, aber kunstvollen Bildern bemalt war. Kein Zweifel, sie befand sich im Sexbereich!
    Eine nackte ältere Frau kam ihr entgegen und zwinkerte ihr zu. Kurz bevor sie Emma erreichte, verschwand sie in einer Tür. Emma hielt ihr Ohr dagegen und hörte kurz darauf lustvolle und stöhnende Geräusche. Ein Prickeln breitete sich in ihrem Unterleib aus, als sie sich vorstellte, was dort hinter verschlossener Tür vonstattenging.
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