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Stunde der Wahrheit

Stunde der Wahrheit

Titel: Stunde der Wahrheit
Autoren: Miranda J. Fox
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das jetzt? Würde er sie nun in ein Taxi setzen und für immer aus ihrem Leben verschwinden? Während sie zum Ausgang liefen, sah sie zu ihm auf und versuchte seinen Blick einzufangen, doch er blickte stur geradeaus. Das ließ Emma wütend werden. Konnte er ihr nicht wenigstens in die Augen sehen, wenn er schon sauer war? Als er sie zum Chauffeurwagen gebracht hatte, fuhr sie ihn an:
    »Du kannst es ja offenbar kaum erwarten, mich loszuwerden, was? Ist es wegen dem Geld? Bereust du, dass du es bezahlt hast? Ich hab dir von Anfang an gesagt, dass ich das nicht wollte ...«
    »Mach dich nicht lächerlich«, sagte er und blickte über ihren Kopf hinweg zum Eingang, wo sich einige Gäste an ihrer Zigarette erfreuten. Dass er sich augenscheinlich Sorgen machte, die anderen Gäste könnten von ihrer Auseinandersetzung Wind bekommen, ließ sie nur noch wütender werden.
    »Ach, jetzt bin ich auch noch lächerlich? Oder liegt es daran, dass ich Ryan geküsst habe? Wenn du mich nur fragen würdest, würde ich dir ja erklären, wie es dazu gekommen ist und dass es rein gar nichts zu bedeuten hatte, aber das interessiert dich ja offensichtlich überhaupt nicht. Alles, was du willst, ist, mich in dieses blöde Taxi zu stecken und ...
    »Emma«, sagte er und packte sie fest an den Schultern.
    »Es ist wirklich süß, wie du dich aufregst, aber absolut unbegründet. Ich weiß nicht, wann du dir das alles zusammengereimt hast, aber die einzigen Gründe für mein Benehmen sind Schuldgefühle. Schuldgefühle, die mich innerlich zerfressen.« Damit nahm er ihr den Wind aus den Segeln, so dass Emma nichts weiter tun konnte als zuzuhören.
    »Als ich damals mit dir Schluss gemacht habe, tat ich es nicht nur, weil Liam mich gezwungen hat, sondern weil es das einzig richtige ist. Seit wir uns begegnet sind, habe ich dir nur Kummer bereitet. Und ich habe gelogen, sehr viel gelogen. Als wir dann getrennt waren, tat ich alles Mögliche, um Liam von dir wegzulocken, aber dann habe ich alles wieder kaputt gemacht, weil ich dich unbedingt sehen musste. Verstehst du nicht? Ich war so egoistisch, dass ich dich trotz seiner Drohung in Gefahr gebracht habe. Er hätte dir alles Mögliche antun können, um mich zu erpressen und ich habe es in Kauf genommen - nur weil ich mich nicht von dir fern halten konnte. Als ich dir in der Bar nachgestellt habe, war ich so wütend auf mich und später auf der Gala: Da wärst du beinahe vom Dach gestürzt, nur weil ich mich nicht von dir fern halten konnte. Was sagt dir das?« Er redete sich so sehr in Rage, dass er nicht bemerkte, wie sich seine Hände schmerzhaft in ihre Schultern gruben.
    »Dass du etwas für mich empfindest?« Er schüttelte den Kopf, sichtbar unzufrieden mit ihrer Antwort.
    »Nein, es zeigt, dass ich absolut selbstsüchtig bin und mit so jemandem kannst du unmöglich zusammen sein.« Emma brauchte einen Moment, um zu begreifen, dass er dabei war, erneut mit ihr Schluss zu machen.
    »Das kann nicht dein Ernst sein! Nach allem, was wir wegen Liam durchgemacht haben, willst du jetzt, wo wir endlich unsere Ruhe haben, aufgeben? Das … das glaube ich einfach nicht«, sagte sie fassungslos.
    »Es ist besser so, glaube mir. Mit jemandem wir mir willst du bestimmt nicht zusammen sein. Ich bin nicht gut für dich.« Emma konnte kaum noch sprechen, der Kloß in ihrem Hals schien sie langsam zu ersticken.
    »Und du bist nicht der Meinung, dass ich selbst entscheiden kann, mit wem ich zusammen sein will? Ich verzeihe dir, James, ich verzeihe dir alles, was du getan hast. Zählt das denn gar nicht?« Seine Stimme wurde lauter und veranlasste einige Gäste dazu, sich zu ihnen umzudrehen.
    »Ich kann nicht, Emma! Warum verstehst du das nicht? Ich kann dich nicht ansehen, ohne mir in Erinnerung zu rufen, was du alles wegen mir durchmachen musstest. Wie soll ich damit leben, wenn ich mir selbst nicht verzeihen kann?« Als hätte er seinen festen Griff erst jetzt bemerkt, ließ er sie ruckartig los. Doch Emma, deren Körper mit jedem weiteren Wort tauber geworden war, spürte ihre Schultern gar nicht mehr.
    »Warum hast du dann das Geld für mich gezahlt?«, fragte sie. James schnaubte, als wäre die Antwort mehr als offensichtlich. Doch Emma fiel es schwer, sich zu konzentrieren. Seine Worte kamen zwar bei ihr an, doch es war, als könne ihr Gehirn sie nicht richtig verarbeiten. Alles schien plötzlich so unwirklich. »Das war wohl das Mindeste, oder?« Sie wollte etwas erwidern, doch sein Blick war absolut
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