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Stunde der Wahrheit

Stunde der Wahrheit

Titel: Stunde der Wahrheit
Autoren: Miranda J. Fox
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schwarze einschüchternde Gangstersachen, doch diese hatte er gegen einen totschicken weißen Anzug eingetauscht. Seine braunen Haare waren zu einer modischen Frisur gestylt und hätte sie nicht gewusst, wer er war, hätte sie sein freundliches Lächeln als sympathisch empfunden. So hatte es eher etwas Drohendes. Emma entgingen seine Männer keinesfalls, die sich als Gäste getarnt in seiner näheren Umgebung aufhielten. Da waren zum Beispiel zwei unauffällig gekleidete Männer links vom ihm, die sich unterhielten, James aber ganz genau taxierten. Ein anderer lehnte mit einem Glas Champagner in der Hand an der Säule und starrte sie an und wenn sie nicht alles täuschte, waren da noch mindestens drei weitere Männer, die sich auffallend unauffällig verhielten.
    »Wie ich sehe, habt ihr euch wieder vertragen?«, stellte Liam feierlich fest und streckte ihr zur Begrüßung die Hand hin. Emma betrachtete den ausgestreckten Arm, als könne sie nichts damit anfangen. Und erst als James ihr drängend in die Rippen stieß, kam Emma der Geste nach.
    »Also, wie viel willst du?«, fragte James ohne Umschweife. Das brachte Liam zum Lachen. »Was denn, kein bedeutungsloses Vorgeplänkel, keine Fragen an mich?«
    »Mich interessiert nur diese eine Frage«, antwortete James ernst, doch da mischte sich Emma ein.
    »Ich habe allerdings eine Frage: Woher wusste Aubrey, wann Sie mir die SMS schicken mussten?« Als Emma bei James geschlafen hatte, hatte er eine SMS von Aubrey bekommen, in der sie fragte, ob Emma endlich auf ihn hereingefallen wäre. Daraufhin war Emma völlig aufgelöst von James‘ Villa geflohen und Liams Männern direkt in die Hände gelaufen. Nun wusste sie, dass die Nachricht sie nur auseinanderbringen sollte, dennoch interessierte es sie, wie Aubrey das angestellt hatte? Aus den Augenwinkeln bemerkte Emma, wie James ihr einen zornigen Blick zuwarf, ignorierte ihn aber. James wollte die Sache so schnell wie möglich über die Bühne bringen und die Vergangenheit hinter sich lassen und Emma wollte das auch, aber wenn sie Liam schon mal gegenüberstand, konnte er ihr auch ein paar Antworten geben. Das war er ihr schuldig.
    »Wer sagt denn, dass die Nachricht von meiner Schwester kam? Als Aubrey an seinem Geburtstag bei ihm zu Hause war, hat sie Kameras in James‘ Wohnung installiert. So musste ich nur den richtigen Moment abwarten, um ihm die Nachricht zu schicken.« Emma erinnerte sich daran, wie sie Aubrey das erste Mal in James‘ Villa begegnet war und wie diese gerade aus seinem Zimmer kam. Schon damals hatte sie sich gefragt, was sie dort oben gemacht hatte und nun wusste sie es.
    »Wusste Eric davon?«, fragte Emma. Doch Liam schüttelte den Kopf.
    »Eric hatte nur den Auftrag, Aubrey zu dir zu führen. Ich habe ihm nicht genug getraut, um ihn einzuweihen … und offenbar berechtigt, denn er hat dir und James ja letztendlich geholfen, nicht?« Emma wurde schlecht bei dem Gedanken, die ganze Zeit von Liam beobachtete worden zu sein – vor allem, wenn sie an die Male dachte, die sie mit James geschlafen hatte.
    »Das ist einfach nur krank … und widerlich!«, stieß sie abgestoßen hervor. »Ich würde es eher einen gerissenen Schachzug nennen«, antwortete Liam ungerührt und mit einem permanenten Lächeln im Gesicht.
    »Ich habe noch eine Frage: Warum verlangen Sie das Geld ausgerechnet jetzt? Brauchen Sie es so dringend nötig?«
    »Emma!«, zischte James und warf ihr einen warnenden Blick zu, doch Liam lachte über ihre dreiste Frage.
    »Alles, was du wissen musst, ist, dass ich James und dich in Ruhe lasse, wenn alles erledigt ist. Allerdings haben wir uns noch auf gar keinen Betrag geeinigt«, fügte er an James gewandt hinzu.
    »Ich denke, sieben Millionen sind fair.«
    »Sieben Millionen? Sind Sie betrunken?«, rief Emma empört. Da packte James sie am Arm und zog sie grob zurück.
    »Würdest du mich das bitte machen lassen?«
    »Auf keinen Fall! Du kannst doch nicht so eine Unsumme zahlen, nur damit er uns in Ruhe lässt!«, flüsterte Emma aufgebracht. Sie hatte vielleicht mit einer Million, höchstens zwei gerechnet, aber sieben? Als James nicht antwortete, versuchte sie es erneut:
    »James! Darauf wirst du doch wohl nicht eingehen, oder?« Er antwortete nicht, sondern ließ sie los und wandte sich an Liam, der ihre Meinungsverschiedenheit mit sichtlichem Vergnügen beobachtete.
    »Gibt es ein Problem?«, erkundigte er sich, als sich James wieder zu ihm gestellt hatte. Dabei schaute Liam zu
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