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Stürmisches Wiedersehen auf Maynard Manor (German Edition)

Stürmisches Wiedersehen auf Maynard Manor (German Edition)

Titel: Stürmisches Wiedersehen auf Maynard Manor (German Edition)
Autoren: Sara Craven
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lange.
    Vielleicht möchte Ian ja auch, dass ich noch vor der Hochzeit bei ihm einziehe, dachte Chloé glücklich. Sie würde dann ohne Zögern zustimmen. Es war an der Zeit, dass sein geduldiges Werben endlich belohnt wurde. Sie wusste gar nicht, warum sie so lange gezögert hatte. Chloé war mit ihren fünfundzwanzig Jahren noch Jungfrau und kam sich manchmal vor, als würde sie einer bedrohten Art angehören.
    Und doch hatte das allein mit ihrem eigenen Wunsch zu tun. Aufmerksamkeit vom anderen Geschlecht hatte sie dank ihres zarten Teints, ihrer mandelförmigen braunen Augen mit den langen Wimpern und ihres sinnlichen Mundes schon als Teenager bekommen.
    Chloé war sechzehn gewesen, als Ian während seines Studiums der Tiermedizin ein Praktikum in Willowford gemacht hatte. Und praktisch sofort hatte sie gewusst, dass er und sie füreinander bestimmt waren. Nach Abschluss seines Studiums kam er dann sofort zurück und fing in der Praxis ihres Onkels an.
    Als auch Chloé mit dem Studium fertig war, machte er ihr einen Heiratsantrag. Doch sie gab sich zurückhaltend, weil sie erst ihre neu gewonnene Freiheit genießen wollte. Eigentlich hatte sie als Journalistin arbeiten wollen, doch in diesem Bereich war Arbeit nur sehr schwer zu bekommen. Also stellte sie sich stattdessen bei einer Agentur für die Vermittlung von Hausangestellten vor. Während die meisten ihrer Freundinnen ihre Finanzen durch Kellnern aufbesserten, entschied sich Chloé aufgrund der Schulung durch Tante Libby für Reinigungsjobs, fing frühmorgens an zu arbeiten und hatte schnell einen guten Ruf, weil sie zuverlässig, schnell und sorgfältig war. Einige spotteten über Chloés Weg, doch sie fand nichts dabei, denn sie verdiente sich ehrliches Geld durch ehrliche Arbeit.
    Ian war jedoch nicht gerade begeistert, als sie ihm von der Stelle auf Colestone Manor erzählte, die sie in Aussicht hatte. „Das ist verdammt weit weg von hier!“, protestierte er. „Ich dachte, du würdest dir etwas in der Nähe suchen, sodass wir endlich mehr Zeit zusammen verbringen können!“
    „Das werden wir ja auch“, erwiderte Chloé versöhnlich. „Aber die Stelle ist eine tolle Gelegenheit, richtig gut zu verdienen.“
    „Ich verdiene ja auch nicht gerade schlecht“, stellte Ian ein wenig gereizt fest. „Du müsstest kein Leben in Armut führen.“
    „Das weiß ich doch.“ Sie hatte ihn geküsst. „Aber hast du eine Vorstellung, wie teuer Hochzeiten heutzutage sind, selbst im kleinsten Rahmen? Onkel Hal und Tante Libby haben so viel für mich getan, und ich möchte ihnen diese Kosten ersparen. Außerdem wird die Zeit bestimmt ganz schnell herumgehen.“
    Doch es war anders gekommen. Chloé wusste nicht, ob sie die Stelle angenommen hätte, wenn ihr klar gewesen wäre, wie anstrengend die Arbeit war. Die Armstrongs erwarteten, dass sie ihnen rund um die Uhr zur Verfügung stand. Der Kontakt mit Ian und ihrer Familie hatte sich deshalb im vergangenen Jahr größtenteils auf kurze Anrufe und hastig geschriebene Nachrichten beschränkt.
    Aber das ist ja nun zum Glück vorbei, dachte Chloé. Jetzt konnte sie sich endlich auf ihre Zukunft konzentrieren und darauf, die ideale Nichte und die perfekte Verlobte zu sein. Dank ihrer Ersparnisse musste sie sich auch nicht sofort eine neue Stelle suchen. Sie konnte sich in Ruhe umsehen, die richtige Arbeit finden und ein paar Jahre dabei bleiben, bis sie und Ian sich entscheiden würden, eine Familie zu gründen. Alles wird sich fügen, dachte sie und seufzte glücklich.
    Sie machte sich gerade einen Espresso, als es an der Tür klopfte und Tanya, das Kindermädchen der Armstrong-Zwillinge, den Kopf zur Tür hereinsteckte.
    „In der Gerüchteküche brodelt es wie wild“, sagte sie. „Sag mir bitte, dass du nicht weggehst.“
    „Doch, ich gehe weg“, erwiderte Chloé lächelnd.
    „Was für eine Katastrophe!“ Tanya sank auf einen Stuhl und wirkte sehr niedergeschlagen. „Und bei wem soll ich dann künftig Zuflucht suchen, wenn mich die Gören wieder halb verrückt machen?“
    „Wo sind sie jetzt denn? Hast du sie im Kinderzimmer an ihren Stühlen festgebunden?“, fragte Chloé.
    „Nein, Dilys hat sie mit zu einer Teegesellschaft genommen. Da kann man ihr nur viel Glück wünschen.“
    „Die Gastgeberin hat mein volles Mitgefühl.“ Chloé schenkte Espresso ein.
    „Lass noch etwas für mich übrig. Ich muss mich schließlich in Südfrankreich um die Kleinen kümmern, wenn Dilys und Hugo von einer Villa
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