Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stürmische Romanze

Stürmische Romanze

Titel: Stürmische Romanze
Autoren: SHARON KENDRICK , Pößneck GGP Media GmbH
Vom Netzwerk:
drohte.
    Schließlich hatte sie ihre Stelle verloren und ihr Freund Jack das Unternehmen freiwillig verlassen und sich selbstständig gemacht. Sie waren jedoch ein Paar geblieben. Wegen seiner Geschäfte verbrachte Jack die meiste Zeit im Ausland. Und Lucy arbeitete seit ihrer Entlassung für Kate und lebte im selben Haus wie ihre Schwester.
    Kate sah sich in Lucys Apartment um. Es war größer als ihrs und auch luxuriöser ausgestattet, da Jack sich an der Miete beteiligte.
    „Wie geht es eigentlich Jack?“ fragte sie geistesabwesend.
    Doch Lucy ging nicht darauf ein. „Erzähl mir von ihm“, forderte ihre Schwester sie sanft auf. „Ich möchte mehr über den Mann wissen, der dich so aus der Fassung bringt.“
    Überrascht und verärgert blickte Kate auf ihre zittrigen Hände. Was sollte sie Lucy berichten? Dass Giovanni das stolzeste und schönste Gesicht besaß, das sie je gesehen hatte, und so tiefblaue Augen, dass der Himmel dagegen blass und farblos wirkte? Sie zuckte die Schultern. „Da gibt es nichts zu erzählen. Wie gesagt, eigentlich kenne ich ihn ja gar nicht. Ich habe nur einige Worte mit ihm gewechselt. Er ist Lady St. Johns Patensohn – und Italiener – ich meine, Sizilianer.“
    „Ist das denn etwas anderes?“
    „Genau das habe ich auch gefragt! Offensichtlich gibt es einen schwerwiegenden Unterschied.“ Kate erinnerte sich daran, wie aufgebracht Giovanni auf ihre harmlose Rückfrage reagiert hatte. „Seiner Familie gehört das Calverri-Silber-Imperium. Sicher hast du schon davon gehört.“
    Ungläubig blickte Lucy sie an. „Machst du dich über mich lustig?“
    „Nein, ganz und gar nicht. Er ist ziemlich reich und sieht unglaublich gut aus.“ Kate schloss einen Moment lang die Augen.
    „Das klingt, als wäre er geradezu perfekt.“
    „Bestimmt ist er das“, erwiderte Kate betont gelassen, „aber nur für jemand, dem es nichts ausmacht, von oben herab behandelt zu werden.“
    „Es scheint dich ja ganz schön erwischt zu haben“, stellte Lucy lächelnd fest.
    „Nein, sicher ist es nur eine vorübergehende Schwärmerei“, wehrte Kate ab. „Außerdem werde ich ihn sowieso nie wiedersehen, damit ist das Thema erledigt.“
    Nie
. Das klang so furchtbar endgültig. Nach dem Essen hatte Kate in Windeseile ihre Sachen zusammengesucht und Lady St. Johns Haus fluchtartig verlassen, um ja keine Dummheit zu begehen.
    Denn einen Moment lang, als sie mit Lady St. John und ihrem Patensohn zur Tür gegangen war, hatte sie mit dem Gedanken gespielt, ihn um eine Verabredung zu bitten. Natürlich hätte sie ihn nicht direkt gefragt, sondern vorgegeben, dass einer ihrer Kunden sich für den Calverri-Silberwaren-Katalog interessiere. Und es wäre noch nicht einmal gelogen gewesen. Kate wusste, mindestens ein halbes Dutzend ihrer wohlhabenden Kunden würden sich begeistert Stücke aus dem neuesten Katalog aussuchen.
    Doch sie hatte bereits gemerkt, wie intelligent und scharfsinnig Giovanni Calverri war. Er hätte sie sofort durchschaut. Bestimmt hatten schon viele Frauen ähnliche Tricks ausprobiert. Also hatte sie nichts gesagt, sondern nur kühl gelächelt und ihm die Hand gereicht. Insgeheim hatte sie gehofft, dass ihre Körpersprache nicht verriet, was in ihr vorging, als Giovannis Finger ihre berührt hatten.
    Kate seufzte und blickte aus dem Fenster auf die Themse, während Lucy Kaffee in der Küche machte. Die Wasseroberfläche glitzerte in der Sonne. Apartments wie ihrs kosteten viel Geld, und sie hatte es sich erst leisten können, nachdem ihr Einkommen höher geworden war, als sie es sich in ihren kühnsten Träumen ausgemalt hatte. Ihre Arbeit, ihr Zuhause, ihr Leben – alles war perfekt.
    Also lass bloß die Finger von ihm, ermahnte sich Kate. Dann fiel ihr ein, dass sich ihre und Giovanni Calverris Wege ohnehin nie wieder kreuzen würden. Zum Glück! Denn sie wusste nicht, ob sie stark genug sein würde, dem fast übermächtigen Verlangen zu widerstehen, das sie für ihn empfand.
    Es war verrückt. Wie konnte ein Mann eine solche Leidenschaft in einer Frau entfachen, die ihre Gefühle sonst immer so gut im Griff hatte? Mit aller Macht verdrängte Kate den Gedanken an Giovanni Calverri und rang sich ein Lächeln ab, als Lucy mit dem Kaffee wieder ins Wohnzimmer kam.
    Giovanni presste fast unmerklich die Lippen zusammen, als er energisch aufs Gaspedal trat. Hinter den dunklen Sonnenbrillengläsern funkelten seine blauen Augen.
Verdammt!
In Gedanken verfluchte er Kate Connors und alle
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher