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Strategien für entspanntes Fliegen

Strategien für entspanntes Fliegen

Titel: Strategien für entspanntes Fliegen
Autoren: Martin J. Andreas; Herrmann Mühlberger
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Symptome der Angst, die als bedrohlich erlebt werden. Man kann z. B. befürchten, bei starkem Herzrasen einen Herzinfarkt zu bekommen. Wer also „Angst vor der Angst“ hat, muss lernen, mit der Angst umzugehen. Das bedeutet zu lernen, die Angst als weniger bedrohlich einzuschätzen und/oder zu erfahren, dass die Angst ganz von alleine wieder nachlässt und von mal zu mal geringer wird.
    Beispiel:
    Eine Person reagiert beim Anblick eines Hundes mit starkem Herzrasen. Sie befürchtet, durch dieses Herzrasen einen Herzinfarkt zu erleiden. Deshalb vermeidet sie jeden Kontakt mit Hunden, auch wenn sie davon überzeugt ist, dass Hunde nicht gefährlich sind. Auch diese Person kann durch das Vermeiden der angstauslösenden Situation nicht lernen, dass das Herzrasen nicht gefährlich ist und sie keinen Herzinfarkt erleidet.
    Zusätzlich wollen viele Menschen nicht wahrhaben, dass sie Angst haben. Oder sie versuchen, ihre Angst zu verdecken. Diese Menschen suchen viele Gründe, warum sie diese oder jene Situation nicht aufsuchen, und rechtfertigen so ihr Vermeidungsverhalten.
    Nun zu einem weiteren Punkt: Können Sie sich vorstellen, dass Angst positive Folgen haben kann? Es mag sich absurd anhören, aber wie alles, kann auch die Angst positive Aspekte haben. Nehmen wir zum Beispiel Angst vor Spinnen. Viele der Personen, die Angst vor Spinnen haben, haben auch jemanden, der ihnen das unangenehme Entfernen der Spinnen abnimmt. Zusätzlich werden sie vielleicht etwas umsorgt, wenn sie ihre Angst mitteilen. So kann es sein, dass die Angst angenehme Begleiterscheinungen hat, die man nicht mehr missen will.
    Als letzten Punkt, der mitverantwortlich für die Aufrechterhaltung der Angst ist, wäre das „Suchen nach Beweisen“ zu nennen. Menschen, die vor einer bestimmten Situation Angst haben, neigen dazu, genau solche Informationen zu suchen und auch besser wahrzunehmen, die ihre Angst durch Tatsachen untermauern und zeigen, dass die Gefahr real ist. In den Medien, wie Zeitungen oder Nachrichten, finden wir tatsächlich zahlreiche Meldungen, die bedrohlich sind. Beispielsweise könnte jemand mit Flugangst eine Meldung über einen Flugzeugabsturz als Beweis für die Richtigkeit seiner Angst ansehen. Aber diese Meldungen müssen in einem realen Bezugssystem gesehen werden. So sind Autounfälle wahrscheinlicher und häufiger als Flugzeugunfälle. Fliegen ist objektiv eines der sichersten Verkehrsmittel. Diese objektive Beurteilung fällt aber Personen mit Angst sehr schwer. Zusätzlich gibt es auch viele Filme, die den Eindruck vermitteln, Fliegen sei sehr gefährlich. Diese Filme spielen mit dem Besonderen des Fliegens, haben aber nicht das Ziel, in irgendeiner Weise die Realität darzustellen.
    Nachdem wir Ihnen nun eine ganze Menge über Angst berichtet haben, wollen wir Ihnen im Folgenden einige Informationen speziell zu Flugangst vermitteln. Aber vorher sollten Sie eine kurze Pause einlegen und sich ein wenig erholen!
1.7    Flugangst
    1.7.1  Wie viele Menschen leiden unter Flugangst?
    Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass ca. 11 % der Bevölkerung an einer Flugphobie leiden. In repräsentativen Umfragen des Instituts für Demoskopie Allensbach (1995, 2003) wurde festgestellt, dass 15 % der Befragten unter Flugangst leiden. Zusätzlich geben 20 % der Befragten an, deutliches Unbehagen beim Fliegen zu verspüren. Das bedeutet, dass mehr als jeder Dritte (35 %) Angst oder Unbehagen im Flugzeug empfindet.
    Flugangst ist keine Krankheit, sondern ein normales Gefühl, das erst einmal akzeptiert werden sollte. Wie Sie schon in den Informationen zu Angst lesen konnten, ist die Angstreaktion gelernt und kann deswegen auch wieder verlernt werden. Notwendig ist, dass Sie in direkter Auseinandersetzung mit der angstauslösenden Situation die Erfahrung machen, dass die Situation nicht so bedrohlich ist, wie Sie dachten. Außerdem können Sie Maßnahmen erlernen, Ihre Angst zu kontrollieren.
    Flugangst kann sehr unterschiedlich erlebt werden. Manche Menschen haben schon Wochen oder Monate vor dem Abflug ein ungutes Gefühl, andere werden erst im Flughafen unruhig. Bei manchen Menschen tritt die Flugangst nur in bestimmten Flugphasen auf, wieder andere ängstigen sich speziell vor gewissen Situationen, wie Turbulenzen. Auch die Stärke der Flugangst kann stark variieren. Sie reicht von leichter Angst bis zu massiven
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