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Storm: Thriller (German Edition)

Storm: Thriller (German Edition)

Titel: Storm: Thriller (German Edition)
Autoren: James Patterson
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die Augen ein kleines bisschen zusammenkneift.«
    Alex starrte ihn an. Starrte ihm direkt in die Augen. Ob er’s jetzt endlich kapierte?
    »Max, sprechen Sie jetzt von Steven Hennessey? Oder von sich selbst?«
    »Oh-oh«, erwiderte Kyle-Max und wackelte mit dem erhobenen Zeigefinger. »Ich habe nicht mal gemerkt, wie Sie die Seiten gewechselt haben. Sehr geschmeidig, Herr Dr. Cross.«
    Und Alex lachte. Es war verblüffend, wirklich. Kyle hatte es geschafft, dass Cross Max Siegel gehasst hatte, und jetzt, mit ein paar winzigen Schraubendrehungen, war er auf dem besten Weg, aus Alex einen echten Verehrer des klugen, aber unerträglichen FBI -Agenten zu machen.
    Wer weiß – Siegel hätte es vielleicht sogar geschafft, eine Einladung zu einem Abendessen im Kreis der Familie oder so etwas zu ergattern, so schnell, wie sich das hier entwickelte. Doch dann geschah etwas, womit nicht einmal Kyle gerechnet hatte.
    Eine Kugel durchschlug die Windschutzscheibe.

104
    Siegel und ich kauerten zur gleichen Zeit hinter unseren Autotüren auf dem Bürgersteig. Ich hörte noch einen Schuss in den Kühlergrill einschlagen und dann den scheußlichen, dumpfen Aufprall eines Treffers auf Siegels Seite.
    »Max?«
    »Alles in Ordnung. Nichts passiert.«
    »Wo kommt das her?«
    Ich hatte die Glock in der Hand, wusste aber nicht einmal, in welche Richtung ich eigentlich zielen sollte. Während meine Augen die umgebenden Häuser absuchten, wählte ich mit der anderen Hand die Notrufnummer.
    »Eins von den beiden da«, sagte Max und deutete auf das Midlands und das Gebäude nördlich davon.
    Ich schaute zu Hennesseys Wohnung hinauf – immer noch dunkel, Fenster geschlossen. Aber er hatte es ja sowieso eher mit Dächern. War es nicht so?
    »Hallo? Ist da jemand?«, ertönte eine Stimme in meinem Telefon. »Sie haben den Notruf der Polizei gewählt. Können Sie mich hören?«
    »Hier spricht Detective Cross, Metropolitan Police Department. Wir stehen unter Beschuss. Zwölf einundzwanzig Twelfth Street Northwest. Ich brauche sofort Unterstützung, alle verfügbaren Einheiten!«
    Der nächste Schuss ließ einen Blumentopf und ein Fenster im ersten Stock direkt in meinem Rücken bersten. In einer der Wohnungen stieß jemand einen Schrei aus.
    »Polizei!«, brüllte ich, damit es möglichst viele hören konnten. »Kopf runter!« Mindestens ein halbes Dutzend Menschen befanden sich noch auf dem Gehweg, rannten wild durcheinander, suchten nach Deckung. Ständig kamen neue Fußgänger die Straße entlang.
    »Wir müssen was unternehmen. Wir können nicht einfach hier sitzen bleiben. Früher oder später bringt er jemanden um«, sagte Max.
    Ich warf ihm über die Vordersitze hinweg einen Blick zu. »Wenn er ein Zielfernrohr benutzt und wir uns beeilen, dann kann er uns vielleicht nicht schnell genug folgen.«
    »Schon gar nicht, wenn wir zu zweit sind«, erwiderte er finster. »Sie nehmen das Midlands, ich das Nachbarhaus.«
    Das war komplett gegen die Vorschriften. Wir hätten eigentlich auf Verstärkung warten müssen, aber angesichts der drohenden Kollateralschäden waren wir dazu nicht bereit.
    Ohne ein weiteres Wort sprang Siegel auf und jagte über die Straße. Das hätte ich ihm niemals zugetraut.
    Ich zählte bis drei, um ein bisschen Abstand zu lassen, dann rannte ich ebenfalls los, mit gesenktem Kopf. Irgendwo hinter mir ging noch ein Fenster zu Bruch. Ich nahm es kaum wahr, sondern hatte nur ein einziges Ziel vor Augen, nämlich durch die Eingangstür dieses Wohnhauses zu stürmen und Hennessey zu stellen.

105
    Kaum war ich im Haus, lief ich die Treppe hinauf. Es waren zehn Stockwerke bis zum Dach, aber ich bin ziemlich gut in Form. Und das Adrenalin trug auch seinen Teil dazu bei.
    Wenige Minuten später trat ich auf das Dach des Midlands. Es war ein merkwürdiges Déjà-vu-Erlebnis – fast wie neulich auf dem Museum.
    Ich schwenkte meine Glock nach links und nach rechts … nichts. Und auch niemand hinter der Tür.
    Ich war durch einen Lagerraum gekommen. Dessen Wände versperrten mir den Blick auf die Dachseite, die parallel zur Twelfth Street verlief. Falls Hennessey von hier oben geschossen hatte, dann von dort.
    In der Ferne heulten Sirenen. Wenn ich ein bisschen Glück hatte, waren sie unterwegs zu mir.
    Ich drückte mich mit dem Rücken an die Wand und schob mich mit vorgestreckter Waffe langsam vor bis zur Ecke.
    Die Straßenseite des Daches war zwar nur spärlich beleuchtet, machte aber einen verlassenen Eindruck. Nichts zu
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