Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Storm: Thriller (German Edition)

Storm: Thriller (German Edition)

Titel: Storm: Thriller (German Edition)
Autoren: James Patterson
Vom Netzwerk:
Geschoss Kyles Sauerstoffflasche durchschlagen hatte.
    Das Innere des Notarztwagens verwandelte sich in einen Feuerball, unmittelbar danach war der Benzintank an der Reihe.
    Das Fahrzeug implodierte mit einem gewaltigen, ohrenbetäubenden Knall. Glas und Metall wurden hoch in die Luft geschleudert, und dichter Sand regnete auf uns herab. Die Leute fingen erneut an zu schreien.
    Als ich den Kopf hob, war klar, dass sich die Frage nach eventuellen Überlebenden erübrigte. Vom Krankenwagen war nur noch ein schwarzes Gerippe übrig, aus dem Flammen und schwarzer Rauch emporstiegen. Die Polizisten und die beiden Sanitäter waren tot.
    Genau wie Kyle. Als das Feuer schließlich erloschen war und wir nahe genug herankonnten, um seine Leiche zu sehen, stellten wir fest, dass sie von oben bis unten verkohlt war.
    Das Gesicht, in das er so viel investiert hatte, war vollkommen unkenntlich, nichts weiter als eine konturlose schwarze Maske, wo früher ein menschliches Antlitz gewesen war. Um genau zu sein, war eigentlich so gut wie nichts mehr von ihm übrig.
    Ob Kyle mit Absicht auf die Sauerstoffflasche geschossen hatte, wird immer eine offene Frage bleiben. Vielleicht war die Aussicht, wieder zurück in Einzelhaft zu müssen, mehr gewesen, als er ertragen konnte. Das Gefängnis hätte ihn schlussendlich leicht das Leben kosten können, und vielleicht hatte Kyle das gewusst.
    Vielleicht hatte er sogar darauf spekuliert, mich mit sich in den Tod zu reißen … ein letzter Versuch, den Auftrag zu erfüllen, den er, aus welchem Grund auch immer, zu seiner Lebensaufgabe gemacht hatte.
    Um ehrlich zu sein, ich glaube, ich kenne die Antwort auf all diese Fragen, aber absolute Gewissheit wird es natürlich nie geben. Und vielleicht ist es mir eines Tages auch egal.

Epilog
----
    SOMMER

116
    Das Mediengewitter, das bei meiner Heimkehr über mich hereinbrach, war noch schlimmer als das, das ich hinter mir gelassen hatte, falls das überhaupt möglich war. Kyle Craig war der meistgesuchte Verbrecher des ganzen Landes gewesen, und alle, alle wollten ein Stück von der Geschichte haben. Ich musste Rakeem Powells Sicherheitsdienst noch ein paar Tage lang in Anspruch nehmen, nur, um die Gaffer von meinem Haus fernzuhalten und meiner Familie zumindest einen Hauch von Privatsphäre zu ermöglichen.
    Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass bei Nana nach den Ereignissen von Nassau eine Sicherung durchbrennen würde, aber das war nicht der Fall. Wir richteten uns alle, so gut es eben ging, wieder im Alltag ein.
    Im Verlauf der kommenden Tage begann ich, die ersten Gespräche mit den Kindern zu führen, sowohl gemeinsam als auch mit jedem einzeln. Ich wollte ihnen klarmachen, dass das, was geschehen war, zwar wirklich geschehen war, dass es aber gleichzeitig auch bedeutete, dass etwas zu Ende gegangen war.
    Ich glaube, jedes Kind hat das auf seine eigene Weise verstanden. Als meine zwei Wochen Urlaub schließlich um waren, ging es allen wieder ziemlich gut.
    Aber ich hatte in dieser Zeit auch eine Entscheidung getroffen. Ich musste mehr als bisher zu Hause und in ihrer Nähe sein, zumindest für eine Weile. Ich beantragte unbezahlten Urlaub bis zum Ende des Sommers und hoffte einfach, dass mein Antrag angenommen wurde. Wenn nicht, dann eben nicht. Dann würde ich mir eine andere Arbeit suchen.
    Ich dachte, um ehrlich zu sein, ernsthaft über ein weiteres Buch nach, dieses Mal über Kyle Craig, das Superhirn. Kyle war nicht nur die härteste Herausforderung meiner gesamten Karriere gewesen, sondern auch ein Freund – früher einmal. Ich hatte das Gefühl, dass ich eine Geschichte zu erzählen hatte, und zwar eine beeindruckende Geschichte.
    In der Zwischenzeit aber mussten Sonnenblumen gepflanzt und Filme angeschaut werden. Es gab Boxunterricht im Keller, Baseballspiele und Ausflüge ins Smithsonian. Lange Abendessen, die bis weit in die Nacht hinein andauerten, mit guten Gesprächen oder Quartettspielen. Und da war meine frischgebackene Ehefrau, die ich mit aller Liebe, zu der ich fähig war, überschütten wollte.
    Und natürlich ein neues, gemeinsames Leben.

117
    Wenn die Dinge nur ewig so hätten bleiben können … ein endloser Sommer.
    Es war kurz nach dem Unabhängigkeitstag, dem vierten Juli, als mich dieser Anruf aus dem Metropolitan Police Department erreichte, der Anruf, den sie bei allem, was ihnen heilig war, also wirklich unter gar keinen Umständen hatten machen wollen.
    Ein Detective in Austin, Texas, hatte angerufen und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher