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Stolzes Herz und heiße Küsse (German Edition)

Stolzes Herz und heiße Küsse (German Edition)

Titel: Stolzes Herz und heiße Küsse (German Edition)
Autoren: Georgina Devon
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glaube, meine Frau würde dich gern kennenlernen. Wenn du Zeit hast.“
    Sie sah auf zu ihm, und die Tränen, die er vorhin zu sehen geglaubt hatte, glitzerten nun tatsächlich in ihren Augen. „Das würde mich sehr freuen.“
    Sebastian hatte sich noch nie so linkisch gefühlt. Es war keine angenehme Erfahrung. „Ich lasse dich dann morgen mit meiner Kutsche abholen“, sagte er rau. „Und jetzt muss ich gehen, um Juliet wissen zu lassen, dass sie dich erwarten darf.“
    „Natürlich“, sagte sie, wobei etwas von ihrer vorherigen Kraft in ihre Stimme zurückkehrte. „Auf morgen dann.“
    Sie hielt ihm die Hand hin, und er ergriff sie und führte sie an die Lippen. Für sie war der Handkuss eine altmodische, höfische Geste, die sie an ihre Jugend erinnerte.
    Er verabschiedete sich, fragte sich dabei, wohin das alles führen mochte. Ihre Geschichte hatte seinen Hass ein Stück weit abgebaut, aber er empfand immer noch Zorn. Zu sehr war er verletzt worden, und es war noch nicht genug Zeit vergangen, um seine Wunden zu heilen. Noch war es zu früh.
    Und wie sich die Sache auf seine Ehe auswirken würde, konnte er einfach nicht sagen. Einem anderen zu vertrauen fiel ihm nicht leicht. Und einer Frau zu vertrauen war am allerschwersten.
    Juliet beobachtete, wie er aus dem „Pulteney“, kam und sich auf den Heimweg machte. Er war kaum eine halbe Stunde dort gewesen. Aus eigener Erfahrung wusste sie, dass eine halbe Stunde im Bett für Sebastian nicht lang genug war. Zumindest mit ihr nicht.
    Hoffnung keimte in ihr auf. Vielleicht hatte sie sich getäuscht. Aber von wem könnte das Briefchen sonst sein, und wann wollte er die Schreiberin treffen?
    Es begann zu regnen. Sie zog ihren Umhang fester um sich und sah sich nach einer Möglichkeit um, wie sie ihn weiter beobachten und trotzdem im Trockenen bleiben könnte. Seufzend musste sie sich darein schicken, dass der Regen nicht zu vermeiden war. Bis sie zu Hause ankäme, wäre sie genauso nass wie er.
    Einmal sah sie sich noch um, und dann setzte sie sich in Bewegung.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte sie eine Bewegung. Ein Mann in Schwarz schlich sich am Gebäude entlang. Wenn sie es nicht besser gewusst hätte, hätte sie gesagt, er verfolge Sebastian. Zur Sicherheit beobachtete sie die dunkle Gestalt eine Weile. Irgendetwas an der Art, wie er ging und wie er seinen Kopf hielt, kam ihr vage vertraut vor, aber sie konnte es nicht greifen.
    Irgendwie hatte sie den Eindruck, dass da etwas nicht stimmte, deswegen heftete sie sich an seine Fersen, während er Sebastian folgte. Sie schlich sich näher an den Mann heran.
    „Brabourne“, sagte der Mann.
    Sebastian wandte sich um und starrte in den Lauf einer Pistole. Sein Herz klopfte rascher, seine Sinne wurden schärfer. Er war nicht bereit zu sterben, er hatte noch zu viel vor, und alle seine Pläne kreisten um Juliet.
    „Ach, Sie sind das“, sagte er mit schleppender Stimme und hoffte, den Mann aus der Fassung zu bringen. „Wie ich sehe, ist Ihre Wange gut verheilt. Die Narbe steht Ihnen gut.“
    Der Schurke aus Vauxhall trat näher. Sein Gesicht war wutverzerrt. „Du wirst ganz andere Töne spucken, wenn ich mit dir fertig bin.“
    Sebastian gab vor, gelangweilt zu gähnen, und sah sich dabei unauffällig nach irgendetwas um, womit er den Mann einen Moment ablenken könnte. Mehr bedurfte es gar nicht. Die Gestalt, die auf sie beide zuschlich, kam ihm gerade recht. Es tat ihm zwar leid, jemand anders mit hineinzuziehen, aber er glaubte nicht, dass der Schläger geschickt genug war, sie beide umzubringen. Mit etwas Glück würde außer seinem potenziellen Mörder niemand zu Schaden kommen.
    „Sehen Sie sich nicht um“, sagte Sebastian trocken, „aber hinter Ihnen steht jemand.“
    „Glaub ich nicht“, knurrte der andere.
    Sebastian zuckte mit den Schultern. „Wie Sie möchten.“
    Ein Zweifel glitt über das Gesicht seines Gegners, das im Schein einer Laterne bleich schimmerte. Auch wenn kaum Leute unterwegs waren, war dieser Teil von Piccadilly gut beleuchtet.
    Sebastians Haar war mittlerweile vollkommen durchnässt, und sein Mantel hatte sich voll Wasser gesogen. Sein Angreifer sah noch schlimmer aus, als hätte er einige Zeit im Regen auf ihn gewartet.
    Vorsichtig wandte sich der Mann um, die Pistole weiterhin auf Sebastian gerichtet, nur den Kopf drehend, um zu sehen, ob hinter ihm wirklich jemand stand. Die Gestalt, die ihnen nachgeschlichen war, war stehen geblieben. Erst jetzt bemerkte Sebastian, dass sie
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