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Stirb, Schätzchen, Stirb

Stirb, Schätzchen, Stirb

Titel: Stirb, Schätzchen, Stirb
Autoren: J. D. Robb
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Aber eigene Babys hast du noch nicht, oder?«
    Ihr Magen zog sich vor Übelkeit zusammen und ihr Hals vor Furcht. »Was wollen Sie von mir?«
    »Nun, ich möchte einfach mein Mädchen wiedersehen«, erklärte Trudy trällernd. »Ich habe auch Bobby mitgebracht. Er ist inzwischen ebenfalls verheiratet, und Zana ist so ziemlich das Süßeste, was es auf zwei Beinen gibt. Wir sind extra aus Texas hergekommen, um uns die New Yorker Sehenswürdigkeiten anzugucken und zu sehen, was unser kleines Mädchen macht. Und damit wir das Wiedersehen gebührend feiern können, lädt Bobby uns alle zum Abendessen ein.«
    Sie setzte sich abermals auf ihren Stuhl, strich den Rock des grünen Kleides glatt und sah Eve ins Gesicht. »Meine Güte, du bist wirklich groß geworden. Nicht? Immer noch dürr wie eine Klapperschlange, aber das steht dir wirklich gut. Ich selber wäre liebend gerne ein paar Kilo los. Bobby hat zum Glück die Statur von seinem Dad geerbt - das Einzige, was er jemals von diesem Kerl bekommen hat. Warte, bis du ihn wiedersiehst!«
    Eve blieb stehen. »Wie haben Sie mich gefunden?«
    »Durch einen unglaublichen Zufall. Ich habe in meiner Küche herumgewirtschaftet. Du weißt doch sicher noch, wie wichtig mir eine saubere und aufgeräumte Küche ist. Zur Gesellschaft hatte ich den Fernseher angestellt, und da sprachen sie von diesen Ärzten, die ermordet worden sind, und von diesen Klonen. Eine Sünde gegen Gott und die Menschheit, wenn du meine Meinung wissen willst, ich wollte gerade einen anderen Sender suchen, aber irgendwie war es unglaublich interessant. Tja, und dann wären mir fast die Augen aus dem Kopf gefallen, als du plötzlich mit dem Reporter sprachst. Sie haben auch deinen Namen und deinen Dienstgrad erwähnt. Lieutenant Eve Dallas von der New Yorker Polizei. Du bist eine echte Heldin, haben sie gesagt. Und dass du verwundet worden bist. Armes kleines Lamm. Aber du scheinst wieder gesund zu sein. Du wirkst unglaublich fit.«
    Auf ihrem Besucherstuhl saß eine Frau mit roten Haaren, grünen Augen und einem zu einem sentimentalen Lächeln verzogenen Mund. Eve aber sah ein Monster mit Reißzähnen und Klauen. Das mit seinem Erscheinen nicht erst warten musste, bis es dunkel war.
    »Sie müssen gehen. Sie müssen sofort gehen.«
    »Du hast sicher alle Händevoll zu tun, und ich sitze hier und stehle dir die Zeit. Sag mir einfach, wo du essen gehen willst, und schon bin ich wieder weg und sage Bobby, wo er einen Tisch für uns alle reservieren soll.«
    »Nein. Nein. Jetzt kann ich mich wieder an Sie erinnern.« Wenn auch nur verschwommen. Es war leicht und es war unbedingt erforderlich, alles wie durch einen trüben Nebel hindurch zu sehen. »Ich habe kein Interesse an einem gemeinsamen Abendessen. Ich will Sie nicht noch einmal sehen.«
    »Wie kannst du so was sagen?« Die Stimme klang verletzt, der Blick aber war kalt. »Wie kannst du nur so sein. Ich habe dich bei mir zu Hause aufgenommen. Ich war für dich wie eine Mutter.«
    »Nein, das waren Sie nicht.« Dunkle, stockfinstere Räume. Kaltes Wasser. Ich lege großen Wert auf eine saubere Küche.
    Nein. Denk jetzt nicht nach. Erinner dich jetzt nicht an jene grauenhafte Zeit.
    »Sie sollten sofort gehen. Und zwar möglichst ohne Aufhebens. Ich bin kein hilfloses kleines Mädchen mehr. Sie sollten deshalb gehen und kommen besser nie wieder hierher zurück.«
    »Also bitte, Eve, Schätzchen.«
    »Hauen Sie ab. Verschwinden Sie. Und zwar sofort.« Sie ballte die Fäuste, damit Trudy nicht das Zittern ihrer Hände sah. »Sonst stecke ich Sie in eine verdammte Zelle. Dann sind zur Abwechslung einmal Sie selber eingesperrt und nicht irgendein wehrloses kleines Kind.«
    Trudy griff nach ihrer Tasche und dem schwarzen Mantel, der über der Rücklehne des Stuhles hing. »Du solltest dich schämen.«
    Als sie an Eve vorüberlief, waren ihre Augen tränen- nass. Und hart wie Stein.
    Eve wollte die Tür hinter ihr schließen, aber der süße Rosenduft, den ihre Peinigerin in dem Zimmer hinterlassen hatte, raubte ihr die Luft. Ihr Magen zog sich abermals zusammen, und sie stützte sich mit den Händen auf der Schreibtischplatte ab, bis die größte Übelkeit verging.
    »Madam, die Frau, die ... Lieutenant? Ist alles in Ordnung, Madam?«
    Sie schüttelte den Kopf, scheuchte Trueheart aus dem Raum und richtete si ch mühsam wieder auf. Sie muss te sich zusammennehmen, musste sich zusammenreißen, bis sie in ihrem Wagen saß. »Sagen Sie Detektive Peabody, dass etwas
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